Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wenig Hunger tagsüber wegen nächtlichem Dauerstillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wenig Hunger tagsüber wegen nächtlichem Dauerstillen?

Melanie278

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Hallo! Ich habe folgendes „Problem“. Mein kleiner Mann ist 9 Monate alt und schläft nachts und auch tagsüber nur mit der Brust (was mich nicht stört aber ich mache mir Sorgen dass es ihm schadet) . Nachts kann ich ihn so gut wie nie andocken - tagsüber manchmal aber nicht immer.... Vor ein paar Wochen war es tagsüber und nachts auch etwas besser - wir hatten es sogar geschafft dass er am Abend im Liegen einschläft ohne Brust (er hat geweint und ich war immer bei ihm - was ungefähr 20 Minuten dauerte) Zur Zeit klappt das gar nicht mehr..... Jetzt kam auch noch im Rahmen eines Allergietests rauß dass er einen Eisenmangel hat. Beikosttechnischbgibtbes bei uns immer noch „nur“ Mittagsbrei! Kann es sein dass er wegen dem nächtlichen Dauerstillen tagsüber wenig Hinger hat? Er isst schon gern - verlangt aber eindeutig nach meinem Busen! Schadet ihm das lange stillen schließlich ist er ja schon 9 Monate?!!!! Herzliche Grüße Melanie


Biggi Welter

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Liebe Melanie, Du machst NICHTS falsch, im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Du machst es also genau richtig, wenn Du Dein Baby das Tempo bestimmen lässt! Es kommt auch immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und statt dessen wieder häufiger oder mehr gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag. Auch ein Eisenmangel macht appetitlos und Drin Kind wird von ganz alleine mehr essen, wenn der Mangel behoben ist. Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, da gibt es immer wieder einmal kleinere oder größere Rückschritte. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. LLLiebe Grüße Biggi


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