Liebe Biggi und Kristina,
letzten Montagabend hatte ich zum ersten Mal mach sechs Monaten Stillen einen Milchstau. Bis auf die Knoten in der Brust, fühlte ich mich recht wohl. Ich habe meinen Sohn recht oft an der Betroffenen Brust angelegt und vorm anlegen immer mit einem Waschlappen angewärmt. Nachdem mich eine Mama in unserem Monatsforum darauf aufmerksam gemacht hat, ob ich weiße Punkte auf der Brustwarze habe, habe ich die Brust erst mal richtig unter die Lupe genommen. In der Tat hatte ich einen weißen Punkt, ähnlich einem Gerstenkorn. Diesen habe ich mit den Fingern leicht aufgedrückt und konnte die Brust ordentlich ausstreichen.
Am übernächsten Tag wieder ein Punkt an der selben Stellen und schon leichte Knötchenbildung. Das Ausdrücken hat dieses Mal allerdings mehr weh getan. Seitdem ist der Punkt immer wieder da, mein Sohn kann die Brust aber gut entleeren. Leider tut mir die Brustwarze seitdem weh, wie ein leichtes Brennen.
Habt ihr einen Tipp, wie ich das lindern kann? Ist es normal, dass der Punkt immer wieder kommt? Und woher kommt das eigentlich? Ich denke, dass ich meinen Sohn ganz gut anlege, denn zumindest, wenn er trinkt, spüre ich leichte Linderung. Aber er will ja auch nicht die ganze Zeit trinken. ;-)
Vielen Dank für Eure Hilfe
Gabriela
P.S. Mein Sohn bekommt Mittages Beikost, die Mahlzeit ist aber noch nicht vollständig ersetzt.
von
GabrielaK
am 16.06.2015, 03:03
Antwort auf:
Weißer Punkt auf Brustwarze
Liebe Gabriela,
kann es sein, dass die weiße Stelle an der Brustwarze ein weißes Häutchen oder ein Milchpfropf ist?
Es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung:
Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti.
Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen.
Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden "Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen.
Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt.
Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden.
Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen.
Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen).
Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.06.2015