Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vormilch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Vormilch

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Hallo Frau Welter! Ich habe eine Frage. Ich habe mit dem Stillen schlechte Erfahrungen gemacht, möchte aber meinem zweiten Kind wenigstens die Vormilch geben. Ist das überhaupt vorteilhaft, nur die Vormilch? Wie ist das dann mit dem Abstillen, bevor die Hauptmilch kommt? Ist das schlecht für die Brust? Kann ich dann das Baby einfach auf Pre-Milchnnahrung umstellen? Auf Ihre Antwort freue ich mich. Vielen Dank im Voraus


Biggi Welter

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Lieber Schatz :-), Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, das wissen Sie sicher selbst schon lange und außerdem hilft Ihnen das auch nicht weiter. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn Ihnen der Gedanke an das Stillen so unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für Sie sinnvoll ist, wenn Sie stillen. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Sie es sich jetzt vorstellen.Ihre schlechten Erfahrungen müssen sich keinesfalls wiederholen und vielleicht würde Ihnen das Stillen sogar gefallen, wenn Sie kompetente Hilfe hätten. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für Sie, dass Sie Ihr Baby nach der Geburt anlegen und so die ersten Schritte zum Stillen tun. Es ist für SIE und IHR BABY von Vorteil, wenn Sie zumindest eine kurze Zeit stillen. Bei Ihnen erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und Ihr Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Sie dann, nachdem Sie es probiert haben, feststellen, dass das Stillen nichts für Sie ist, können Sie jederzeit abstillen, wobei ich Ihnen allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für Ihren Körper sanfter und auch Ihr Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Über die verschiedenen künstlichen Säuglingsnahrungen sollten Sie sich mit einem Kinderarzt unterhalten. Er kann Ihnen auch sagen, ob eine HA Nahrung sinnvoll oder erforderlich ist. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt, wenn Sie es möchten, schaue ich gerne nach, ob es eine Stillberaterin in Ihrer Nähe gibt. Sie kann Ihnen dann auch Tipps geben, wenn Sie nicht stillen möchten. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Frau Welter, vielen Dank noch für Ihre Antwort. Ich habe dazu noch eine Frage, was meinen Sie genau mit langsamen Abstillen? Heißt das jeden Tag eine Brustmahlzeit weniger und eine Flaschenmahlzeit mehr?


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Hallo Frau Welter, vielen Dank noch für Ihre Antwort. Ich habe dazu noch eine Frage, was meinen Sie genau mit langsamen Abstillen? Heißt das jeden Tag eine Brustmahlzeit weniger und eine Flaschenmahlzeit mehr?


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