Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Voll stillen mit 6 Monaten - Vorsicht sehr lang!

Frage: Voll stillen mit 6 Monaten - Vorsicht sehr lang!

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Liebe Biggi, mein Sohn ist 6,5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Er hat keinerlei Interesse an Beikost. Wenn ich mal einen Versuch starte und ihm etwas anbiete, dann schüttelt er sich und kneift für den Rest die Lippen zusammen. Da es mein drittes Kind ist und ich überzeugt vom Stillen bin, hat mich das bislang auch nicht gestört, da ich denke, dass er einfach noch nicht so weit ist. Zumal ich ofthier hereingeschaut habe und durch die Fragen anderer Mütter und Deiner Antworten darauf in meiner Haltung bestärkt wurde. Nun häufen sich jedoch die Angriffe, Nachfragen, Tipps u. ä. (Bemerkung meiner Ärztin, die Milch wird wahrscheinlich so langsam labberich, er würde Eisenmangel etc. bekommen und heute war im Zusammenhang mit dem Babymilchskandal ein Artikel vom Prof. der hiesigen Kinterklinik in der Zeitung, dass man unbedingt nach 6 Monaten zufüttern muss - meine Mami hat mich ganz aufgeregt angerufen und gesagt ich sollte doch jetzt aber endlich anfangen Brei zu füttern usw., so dass ich einfach nochmal nachfragen will, dass ich es richtig mache. Er kann noch nicht sitzen und zeigt auch wie gesagt kein Interesse an der Nahrung. Ich habe den Eindruck, er weiss gar nicht, was er machen soll. Mein Bruder hat Asthma und meine 2. Tochter hat Neurodermits. Mein Sohn hatte allerdings nie einen längeren Stillabstand als 2 - 3 h. Es wäre schön, wenn Du mir Deine Meinung dazu sagen könntest. Und ich habe noch eine Frage. Er bekommt jetzt die oberen Zähne und hat dann 4. Zähne kann ich ihm auch Brotrinde zum Beißen anbieten oder mal an einer Banane lutschen lassen, wenn er mag oder muss es unbedingt Brei sein? So viele Fragen und Unsicherheiten, obwohl ich es doch eigentlich wissen müsste, aber bei meinen Töchtern war das unproblematischer. Ach so, und er ist nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Er kam mit 4530 gr auf die Welt und ist jetzt 72 cm groß und wiegt 8600 gr. Entschuldige die Länge. Vielen Dank schon mal und es ist einfach toll, dass es Dich gibt und Du Dir die Zeit nimmst unsere Fragen zu beantworten. Danke. Karin


Biggi Welter

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? Liebe Karin, dass durch diese dramatischen Vorfälle in Israel nun alle möglichen Leute vieles sagen, war ja zu erwarten. Selbst die WHO sagt, dass es im Einzelfall durchaus in Ordnung ist, wenn ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich gestillt wird und wenn dein Kind gedeiht, sich altersgerecht entwickelt und nun gerade mal sechseinhalb Monate alt ist, dann besteht wohl kaum Anlass jetzt Panik zu verbreiten. Und frage doch bitte mal die Ärztin nach den Studien, die belegen, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch nach einem halben Jahr plötzlich zu „labberig" hin verändert. Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Und dein Kind muss selbstverständlich nicht zwingend Brei essen. Brei ist traditionell in der Babyernährung verbreitet, aber es gibt Kinder, die wollen einfach nichts püriertes, sondern wollen lieber stückige Nahrung und die müssen dann nicht zu Brei gezwungen werden, sondern können auch ein Stück Banane, ein Stück Kartoffel und andere fingergerechte Nahrung bekommen - auch wenn sie noch keine Zähne haben. LLLiebe Grüße Biggi


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