Hallo Frau Welter,
mein Sohn (7 1/2Monate+2 Zähne) hat sein Trinverhalten am Vormittag sehr geändert. Er wacht gegen 6Uhr auf trinkt eine Seite und ist dann 1 Std. wach, bevor er manchmal mit, manchmal ohne Brust wieder für 1 1/2 Std. einschläft. Dann stehen wir auf und ich mach ihn fertig. Meistens biete ich ihm zwischen 9-10Uhr und danach wieder die Brust an, aber er will überhaupt nicht. Er streckt sich davon und alles andere ist interessanter. Vormittags biet ich ihm noch etwas Obstmus an, da ißt er zwischen 50-130gramm. Manchmal gegen 10.30 oder 11Uhr will er dann was und hat richtig Knast. Die Zeit zwischen den Milchmalzeiten erscheint mir so lang, dass schafft er nicht mal nachts.
Ab 11Uhr fang ich mit Mittag (Gemüse-Kartoffel-Brei; 2x die Woche Gemüse-Fleisch-Brei) an, ja nach dem wie müde er ist. Dazu will er auch kaum trinken, wir versuchen es mit dem Becher, da er keine Flasche, auch nicht die Trinklernflasche nimmt. Nachmittag bekommt er dann gegen 15.30Uhr wieder die Brust, vorher will er, wie Vormittags, nicht. Dann gibt es 17Uhr einen Schmelzflocken-Gemüse-Brei, auch hier trinken schlecht, danach bekommt er noch die Brust, da er meistens nur 120gramm schafft (Wir füttern abends jetzt seit 2 Wochen, da er durch die Zähne anfängt zu beißen und ich abends gern abstillen würde, da es so wehtut). Meist kommt er dann wieder gegen 22Uhr und 3-4x die Nacht. In letzter Zeit alle 2 Stunden. Ich hab den Eindruck, dass er sich die verlorenen Stillzeiten am Tag nachts holt. Kann ich das ändern? Ihn irgendwie tagsüber zum Trinken animieren? Ich wollt ganz langsam abstillen und erst wenn er eine Weile gut ißt die nächste Malzeit ersetzten. Zwischen der Einführung des Mittagsbrei und Abendbreis lagen fast 1 1/2Monate und ich wollt ihn nicht drängen. Mach mir aber Sorgen, dass er nicht genug Flüssigkeit hat.
Vielen Dank für ihr Hilfe
Mitglied inaktiv - 19.04.2010, 20:05
Antwort auf:
Trinkt Vormittags sehr wenig
Liebe Ben10,
Ihr Sohn beginnt sich mehr für seine Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund sieben Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Das Mantra aller Eltern "es ist nur eine Phase" ist sicher hier auch anwendbar : ).
Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Sie wirken dann wie kleine Hektiker und ihr Verhalten führt gerne dazu, dass die Mütter hektisch werden. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung "ich bleibe gaaaaaaanz ruhig". Mit Ruhe und Gelassenheit - so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben - lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.04.2010