Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkt mein Baby schlechter wenn ich aufgewühlt bin?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinkt mein Baby schlechter wenn ich aufgewühlt bin?

Mama-Jasmin

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Hallo :) Ich bin gerade am verzweifeln...:( Mein Baby (10 Wochen) brüllt und schreit meine Brust an (meistens am Abend). Sie brüllt und tut so hastig das sie völlig zu schwitzen anfängt...das macht mich immer total nervös weil ich nicht weiß was los ist und ich ihr helfen kann. Diese Unruhe in mir (obwohl ich versuche locker zu bleiben) überträgt sich bestimmt auch auf sie und trinkt dann deswegen noch schlechter oder kommt dann sogar weniger Milch?...Was kann ich denn gegen diesen innerlichen Stress/Unruhe tun? Sie Lässt sich erst nach einer Weile beruhigen (rumlaufen, tragen, ausziehen...). Tagsüber gibt es dieses Problem nicht, da trinkt sie ganz normal. Ist das ein Stillstreik oder findet sie nur schwer in den Schlaf (schläft tagsüber leider nicht so gut) oder liegt es tatsächlich daran das ich mich schon tagsüber verrückt mache wie es am Abend laufen wird? Danke für Tipps. Viele Grüße Jasmin


Biggi Welter

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Liebe Jasmin, das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu "klassische" Unruhephase am Abend oder leider auch in der Nacht. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Es gibt die Situation, dass ein Baby am Abend so aufgedreht ist oder so viel erlebt hat, dass es die Erlebnisse des Tages am Abend durch Unruhe und eventuell auch Weinen verarbeitet. Dann ist es wichtig, dass es dabei nicht allein ist, sondern das sichere Gefühl hat „Meine Mama ist für mich da“ Babys, die besonders "offen" sind, werden leicht überreizt und verarbeiten am Abend die Eindrücke des Tages. Du könntest mal schauen, ob ihr vielleicht tagsüber ein sehr "volles" Programm habt, oder einfach zu viele Aktivitäten anstehen, und ob sich ihr Verhalten ändert, wenn du mal eine Woche lang "auf Sparflamme" gehst, also in erster Linie ruhige Sachen machst. Auch kannst du mal probieren, ob sie sich nicht im Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe (Manduca, Ergo, u.a.) wohl fühlt. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich noch einmal meldest! Liebe Grüße Biggi


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