Mischora
Hallo, Mein Sohn ist jetzt in der 6.wochen- am Anfang also bis vor drei-vier Tage hat das stillen gut geklappt- er kam am Tag alle zwei Stunden manchmal auch kürzer und in der Nacht 4-5h! Ich kam damit gut klar, jedoch jetzt Stille ich fast über eine Stunde manchmal sogar zwei! Immer wiede kleine Pausen und meist spuckt er viel aus! Ich bekomme ihn kaum satt! Dauernd saugt er und schreit dann auch wenn er nicht an die Brust kommt. Leider musste ich in ins Krankenhaus ( rippfellentzündung) und weil ich ihm das nicht antun wollte hab ich ihn bei der Oma gelassen die ihm dann notgedrungen Flasche gegeben hat- und siehe da 3-4 Stunden erholsamen Schlaf! Was bedeutet das? Ist meine Milch nicht sättigend genug? Ich weis das meine Milch schneller abgebaut wird aber so??? Ich kann kaum was manchen Dauernd hechelt er nach der Brust! Ich mach mir Sorgen.... Kann das am Antibiotika liegen das ich nehmen muss? Ist das ein Wachstum schub? Danke schon mal!!!
Liebe Mischora, deine Milch ist mit Sicherheit „reichhaltig" genug und die Stillabstände hängen auch nicht damit zusammen, dass die Zusammensetzung der Milch nicht in Ordnung wäre, sondern sind von sehr vielen anderen, insbesondere auch entwicklungsbedingten, Faktoren abhängig. Das Verhalten deines Kindes ist typisch für Babys in diesem Alter und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die Muttermilch nicht ausreichen würde. Ein etwa sechs Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wie gedeiht dein Baby denn bisher? Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Vermehrtes Tragen hingegen kann enorm viel dazu beitragen, dass ein Baby (gerade bei erschwerten Startbedingungen, wie ihr sie hattet) Ruhe findet. Auch da kann euch eine Stillgruppe gute Dienste leisten, denn die Frauen dort kennen sich meist mit den unterschiedlichen Tragehilfen aus, können wichtige Tipps geben und vielleicht sogar ein Tuch oder eine Tragehilfe verleihen. Die Brustkompression kann euch auf jeden Fall helfen, weil dein Kind dadurch in kürzerer Zeit mehr Milch bekommt. Sie kann daher helfen, dass die Stillzeiten nicht mehr eine kleine Ewigkeit dauern! Mehr dazu siehe unten. Und wo schläft Euer Baby? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel häufiger der Fall ist, als von den Eltern zugegeben wird) oder in einem "Babybalkon" bzw. einseitig offenen Kinderbett direkt im Anschluss ans Bett der Mutter. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Ich hoffe, hier ist etwas dabei, das euch weiterhilft! LLLiebe Grüße Biggi Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Ähnliche Fragen
Hallo! Ich bin momentan ein wenig verzweifelt. Mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und trinkt seit 2 Wochen circa alle 1.5-2 Stunden an der Brust. Wir hatten schon Phasen in denen er von Mitternacht bis 6 Uhr Früh geschlafen hat und auch schon viele Tage an denen er 6-7 Mal pro Tag getrunken hat...Wie schon gesagt momentan trinkt er 12-14 Mal pro ...
Liebes Team, ich habe ein wirkliches Problem: medikamentenbedingt ist es leider notwendig, daß ich möglichst schnell abstille. Mein Problem: mein Sohn (9 Monate) weigert sich, die Flasche zu nehmen, trinkt keine Pre oder aufgetaute Muttermilch und nimmt auch kein Wasser /Tee im Becher, Tasse, Löffel an. Auch mit der Spritze haben wir es schon ...
Liebe Frau Welter Erstmal vielen lieben Dank für Ihre tollen Tipps. Ich war des öfteren stille Mitleserin und habe viele hilfreiche Tipps mitgenommen. Ich habe eine Frage und hoffe, sie können mir vielleicht einen Tipp geben: Unser Kleiner ist mittlerweile 8.5 Monate alt und wir versuchen ihn seit circa 2 Wochen an das Wasser trinken hera ...
Guten Abend Baby 10 Tage alt trinkt Nachts kaum da sie sehr schläfrig ist. Trinkt nur zwischen 20-40ml . Ist das sehr schlimm?
Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben. Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...
Guten Morgen Biggi, ich stille meine 13 Monate alte Tochter noch mindestens drei bis viermal am Tag, manchmal öfter. Daneben trinkt sie nicht mal einen Trinklernbecher mit Wasser aus auch wenn ich ihn immer wieder anbiete. Online habe ich ein paar Zahlen gefunden, bspw. 600 bis 800 ml am Tag. Sie isst drei/vier Mahlzeiten am Tag, mal mehr, m ...
Hallo, mein Sohn ist jetzt 4 Wochen alt. Bei der Geburt hat er 3750g gewogen und nimmt nach einer kurzen Gewichtsabnahme sehr schnell sehr viel zu, letzte Woche 500g. Er ist jetzt bei 5,2kg angekommen. Er hat häufig flüssigen Stuhl, spuckt viel und hat immer wieder verdauungsprobleme. Ich habe gelesen, dass das auf eine Überfütterung hinweisen ...
Hallo, meine Kleine (10 Wochen alt) nuckelt seit ein paar Tagen sehr oft am Daumen. Seit dem habe ich das Gefühl, dass sie kaum mehr Hunger-Anzeichen macht (Sie war noch nie der Typ, der bei Hunger geschrien hat, sie war eher immer etwas unruhig bei Hunger und hat nach der Brust gesucht). Jedoch seit dem Daumenlutschen macht sie das gar nich ...
Liebe Biggi, ich entschuldige mich schon mal für den folgenden Roman🙃 Meine Tochter kam vor 13 Wochen in 36+2 auf die Welt, sie war leider noch enorm schläfrig und erschöpft nach der Geburt. Im Krankenhaus wurde uns dann Druck gemacht, dass sie sofort trinken müsse und ich, nachdem es die ersten Anläufe nicht geklappt hat, ein Stillhütchen ...
Hallo🌞 Mein Baby kam am 19. Oktober zur Welt, ist also diese Woche acht Wochen alt. Er kam bei 33 + 6, ist also ein Frühchen. Ich kann ihn leider nur mit Stillhütchen stillen. Ich habe zwischendurch immer mal probiert ohne zu stillen. Das hat auch ab und zu geklappt, dies wollte ich weiterhin jeden Tag üben. Jetzt ist es allerdings seit einer Woc ...