Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, mein kleiner Leon, kam heute vor genau zwei Monaten zur Welt. Er entwickelt sich prächtig, denn mittlerweile wiegt er schon 6,1 kg bei einer Größe von 63 cm. Seit ein paar Tagen legt Leon einen richtigen Trinkmarathon zurück. Am liebsten glaube ich würde er unter tags jede Minute gestillt werden (nachts so ca. 2 Mal). Das heißt, ich muß ihn tagsüber ungefähr jede Stunde anlegen um seinen Hunger (Durst) zu stillen. Und dann ab ca 16.00 Uhr wird er total unruhig und unzufrieden, was dann gegen abend mit einem richtigen Schreianfall endet. Was kann das sein, das er so herzzerreißend weint, daß im sogar Tränchen aus den Augen kullern? Bauchweh glaube ich ausschließen zu können. Und warum hat er zur Zeit so extremen Hunger? Kann es daran liegen, daß er eine ziemlich gute Verdauung hat, dh seit Geburt an sehr oft in die Windel macht? Ich bin echt schon verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ihm fehlt, denn laut Kinderarzt ist er komplett gesund. Aja und wenn Leon diese Schreianfälle bekommt probiere ich nicht 1000 verschiedene Möglichkeiten aus um ihn zu beruhigen, ich kuschel mich nur zu ihm und erzähle ihm allerhand Dinge, einfach damit er meine Nähe spürt, bzw meine Stimme hört. Und meistens, wenn ihn dann die Kraft verläßt lege ich ihn in sein Bettchen, damit er ruhig einschlafen kann. Was dann auch so ist. Naja vielleicht haben ja Sie eine guten Rat für mich! Liebe Grüße - Birgit
Liebe Birgit, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das "Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Die abendliche Unruhe ist ebenfalls sehr weit verbreitet bei den kleinen Erdenbürgern. Im Volksmund wird das die "Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Sie und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht können Sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Bei den meisten Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind. Ich wünsche Ihnen bald ruhigere Zeiten! Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit! Ich bin zwar keine Fachfrau, glaube aber du machst alles ganz toll! Du gibst deinem Baby Liebe und Nähe, viel mehr braucht es nicht!Was mir in diesen schwierigen Phasen geholfen hat mein Baby zu verstehen war ein Buch...Oje, ich wachse(Verlag Mosaik bei Goldmann), ist der Titel und unbedingt lesens wert. Obwohl ich vor 16 Jahren schon einmal Mutter wurde habe ich hieraus noch vieles gelernt.Herzliche Grüße Birgitte
Mitglied inaktiv
hallo! dein wonneproppen hat durst bei diesem heißen wetter!!! meine dickmadamé kommt auch jede stunde an - ich stille noch voll, meine junge dame ist jetzt 6 monate und drei wochen! mach weiter so, du machst das perfekt!!! liebe grüße aus berlin ~ evi
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