Hallo,
Ich stillen meine 11 Wochen alte Tochter so oft es geht, allerdings füttern wir seit dem kkh zu, da sie sehr schwer war und sehr schnell an Gewicht verloren hat und mein Milcheinschuss nach einer schwierigen Geburt sehr auf sich warten ließ. Jetzt ist sie topfit (laut KiA) , übt schon das drehen, was ihr schonmal gelungen ist und hat viel Kraft.
Mittlerweile sind es 3-4 Flaschen Pre-nahrung mit ca. 150ml, manchmal trinkt sie sie aus, manchmal nicht. Da sie erst mit fast 4 Wochen ihr Geburtsgewichg von 4420g wieder hatte, war das zufüttern scheinbar wirklich notwendig. Trotz Stillberatung und viel anlegen sind wir davon nicht mehr weg gekommen. Erst als sie 4 Wochen alt war wurde ihr zungenbändchen durchtrennt und erst seit dieser Zeit höre ich sie tatsächlich auch beim stillen schlucken.
Ich mag stillen und würde am liebsten voll stillen, aber ohne zu füttern nimmt sie nicht genug zu. Mittlerweile wiegt sie 6 Kilo, hat also insgesamt ab dem niedrigsten Gewicht 2kg zugenommen in 11 Wochen.
Ich habe jetzt gelesen, dass sich die Milchmenge nach den ersten 6 Wochen nur noch mühsam steigern lässt. Gerade stille ich alle 2 Std. oder Pumpe ab, sollte sie da gerade im Mittagsschlaf sein oder ich arbeiten (ca. 10 Std. die Woche). An der Brust trinkt sie tagsüber bis zum ersten MSR, wenn sie richtig Hunger hat, dann weint sie, dockt an und ab und wenn ich auf meine Brustwarze drücke kommt nichts mehr raus. Nachpumpen fördert dann manchmal mit einem zweiten MSR noch 5ml pro Brust, aber auch sonst habe ich an der Pumpe nie mehr als 35ml (aus beiden Brüsten gemeinsam) gewinnen können. Ich bin mir sicher, dass es ein MSR ist, da es dann 2 min. fließt und danach nix mehr kommt. Habe bisher auch nie länger als 15 min. gepumpt, weil nach 5-7 min. nichts mehr kommt, das ist wie es beim stillen zu sein scheint.
Nachts stille ich voll, mal jede stunde, mal schläft sie drei oder auch mal 5, sie bekommt dabei da. 12 Std. keine Flasche, weint auch gar nicht.
Zur milchbildung habe ich schon alles mögliche genommen, ob es hilft, weiß ich nicht. Nur medikamentös habe ich noch nicht nachgeholfen.
Ich habe 3 konkrete Fragen:
1. Ist es nach 11 Wochen überhaupt noch realistisch, signifikant (so, dass sie weniger Pre trinkt oder ich ganze Flaschen weglassen kann, die milchbildung zu erhöhen und wie lange dauert das im Schnitt?
2. Wie viel müsste sie pro Woche minimal zunehmen? Diese Woche waren es nur 180g und das, obwohl wir sie nie weinen lassen wegen Hunger. Und sie ist kräftig und beschwert sich sonst sehr laut, wenn ihr was nicht passt!
2. Macht das pumpen noch sinn? Nach der Flasche ist sie meistens so 4-5 Std. relativ zufrieden (mit und ohne zwischendurch stillen), ich finde das pumpen jetzt nicht gerade großartig und relativ aufwendig und wenn es eh nix bringt, würde ich es lassen. Falls doch, mache ich auf jeden Fall weiter, habe mir eine Medela Swing Maxi gekauft, damit es nicht so mühsam ist.
Vielen lieben Dank für die Hilfe!
Laolaknighty
von
Laolaknighty
am 25.07.2017, 21:30
Antwort auf:
Teilstillen beibehalten
Liebe Laolaknighty,
ich weiß nicht, wo du das gelesen hast, aber die Milchbildung lässt sich im Normalfall IMMER ankurbeln.
Mir scheint, dass du beim Pumpen den Milchspendereflex zumindest nur ansatzweise ausgelöst bekommst, denn sonst würde dabei mehr Milch fließen als "nur" 35 ml.
Hast du eine erfahrene Stillberaterin in der Nähe, die dir zeigen kann, wie du das ändern könntest? Vielleicht hilft dir auch das entsprechende Infoblatt von LLLD, das du hier findest: http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Muttermilch_gewinnen_und_aufbewahren.pdf
Andererseits ist es tatsächlich so, dass du mit bestimmten Techniken (siehe Brustkompression, am Ende meiner Antwort) die Milchmenge, die deine Maus beim Stillen bekommt, erhöhen kannst. Und vielleicht wirkt das bei euch dann sogar besser, als sich mit dem Pumpen zu quälen. Du kannst es ausprobieren und ihre Gewichtsentwicklung genau beobachten.
Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei
einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen!
Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter!
Lieben Gruß,
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 25.07.2017
Antwort auf:
Teilstillen beibehalten
Liebe Kristina,
vielen Dank für die Antwort! Gibt es denn konkret Erfahrungen, wie lange es dauern könnte, bis ich mehr Milch haben sollte mit einem 11 Wochen alten Baby?
Ich hatte gelesen, dass nach 3-6 Wochen das Drüsengewebe deutlich langsamer mehr wird und es schwieriger wird (länger dauert), die Milchproduktion anzukurbeln und ich bräuchte ja nicht nur ein bisschen mehr, sondern wahrscheinlich das doppelte. Deswegen hatte ich konkret danach gefragt, ob das so realistisch ist.
Ich hatte bereits eine Stillberatung und massiere beim Pumpen, habe mein Baby daneben und habe die thermokissen von lansinoh immer warm um die Brusthauben. Mehr konnte die Stillberaterin mir leider auch nicht zeigen.
Die Kompression habe ich schon probiert, dadurch trinkt sie vielleicht 5 Schlücke länger und danach nuckelt sie weiter, ich habe den Eindruck, dass mein Körper ewig braucht, um Milch freizugeben und sie durch das frühe und andauernde Zufüttern dann dafür tagsüber keine Geduld hat, mit der Flasche ist halt einfacher.
Und bzgl. des pumpens, hat dies denn auch einen anregenden Effekt, wenn ich nur so wenig rauskriege?
Viele Grüße
Laolaknighty
von
Laolaknighty
am 28.07.2017, 22:09