Meine Tochter ist 5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Bisher hatte sie 1x pro Woche Stuhlgang. Jetzt sind es schon 2 Wochen her seit dem letzten Stuhlgang. Der Kinderarzt konnte durch eine Aftermassage den Stuhlgang auslösen. Dieser war allerdings breiig und nicht wie sonst flüssig. Er hat mir geraten mit PRE-Milch zuzufüttern, weil meine Muttermilch nicht mehr ausreichend sei.
Ich habe allerdings bisher nicht das Gefühl gehabt, dass meine Muttermilch nicht mehr ausreicht, und bin nun sehr irritiert, was ich tun soll?!
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Vielen Dank im Voraus.
MfG
Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 19:40
Antwort auf:
Stuhlgang vollgestilltes Baby
Liebe biggi123,
Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren.
Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht.
Ob Ihr Kind ausreichend gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich.),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Sie müssen keinesfalls zufüttern.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 15.02.2010
Antwort auf:
Stuhlgang vollgestilltes Baby
Vielen Dank für die Antwort.
Soweit treffen eigentlich alle aufgezählten Kriterien für ein gutes Gedeihen meiner Tochter zu. Deshalb bin ich ja auch so irritiert, dass ich laut Kinderarzt zufüttern soll.
Allerdings beunruhigt mich der harte Stuhlgang. Welche Ursache kann das denn haben?
Wäre es mit 5 Monaten jetzt evtl auch schon an der Zeit Brei einzuführen?
MfG
Mitglied inaktiv - 16.02.2010, 10:12