Agni2308
Liebe Stillberaterin, ich brauche dringend Rat! Ich habe meinen Kleinen vor fast 12 Wochen per Kaiserschnitt nach sehr langer und schmerzhafter Geburt mit vielen Infusionen etc. zur Welt gebracht. Da der Milcheinschuss verzögert kam und er furchtbar schrie, wurde er noch im Krankenhaus mit Flasche zugefüttert. Die Milch kam nach 3 Tagen und seitdem stille ich voll. Der Kleine wollte immer sehr oft an die Brust, wohl auch weil er die Nähe brauchte, auch noch vor dem Milcheinschuss. Nach zwei Tagen Dauerstillen im Krankenhaus hatte ich nur noch Schmerzen beim Stillen und blutige Verkrustungen. Auf Anraten meiner Hebamme zuhause habe ich teilweise abgepumpt und Stillhütchen eingesetzt. Leider sagte mir die Hebamme nicht, dass ich die Stillhütchen schnell absetzen sollte, sobald die Wunden verheilt sind. So sind wir jetzt in der 12 Lebenswoche und das Stillen ist häufig nur noch ein Krampf. Einzig nachts klappt es einigermaßen. Tagsüber ist der kleine Mann furchtbar unruhig an der Brust. Bis vor einer Woche ging es ganz gut, wenn ich während des Stillens umherlief. Diese Woche schreit er auch da trotzdem. Was gerade einigermaßen funktioniert ist, wenn er auf dem Rücken liegt und ich über ihm bin. Sobald der Milchfluss aber langsamer wird, weint er. Ich behelfe mir mit Brustkompressionen und Wechselstillen. Die Mahlzeiten dauern aber oft über eine Stunde. Die Stillhütchen bekomme ich auch nicht weg. Er schreit, wenn sie nicht dran sind. Wenige Male nahm er nur die Brust, das Anlegen war trotz meiner Bemühungen aber wohl falsch, denn ich hatte danach Schmerzen an der Brustwarze. Was mich total verunsichert, ist, dass er tagsüber nie alleine die Brust loslässt als Zeichen, dass er satt ist. Häufig ist er irgendwann abgelenkt, saugt nicht mehr, schaut herum und lässt dabei das Hüttchen aus dem Mund. Wenn ich die Brust wegnehme, dann schaut er mich an und lächelt. Ich nehme dann einfach an, dass er satt ist. Gebe ich ihm die Brust aber nochmal, trinkt er doch weiter, wenn auch nicht mehr ganz so engagiert. Meistens spuckt er dann aber etwas frische Milch direkt nach Stillende. Seine Händchen wandern zwar dann meist in den Mund, das liegt aber eher daran, dass er derzeit mit dem Greifen beginnt und sie ausführlichst kennen lernt. Nun meine Fragen: -Woran kann es liegen, dass er so unruhig ist bzw. weint, v.a. wenn der Milchfluss nachlässt? Was kann ich tun, damit es für uns beide angenehmer wird? -Kann ich annehmen, dass er satt ist, wenn er sich wie oben beschrieben verhält? Soll ich ihm die Brust nochmal anbieten? -Wie kann ich es noch versuchen, die Stillhütchen weg zu bekommen? Nach fast 3 Monaten läuft das Stillen noch immer so schlecht, dass ich überlege abzustillen. Er weint jedes mal an der Brust und ich auch oder bin kurz davor. Das kann auf Dauer so nicht weiter gehen. Entschuldige diese lange Frage, aber ich wollte die Situation möglichst genau beschreiben. Vielen Dank im Voraus für eine Antwort!
Liebe Agni2308, Du brauchst unbedingt kompetente Hilfe vor Ort, denn es ist echt schon eine Wahnsinnsleistung, das alles drei Monate auszuhalten. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten. Entweder Du stillst ab oder aber Du pumpst ab und gibst die Milch mit der Flasche. Oder Du bekommst Unterstützung und schaffst es doch noch. Solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich jedoch nicht durch eine Fernberatung betreuen, denn ich kann Dich und Dein Kind nicht sehen und Dir nicht direkt etwas zeigen. Deshalb ist es das Beste, wenn Du Dich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wendest, die direkt mit Dir und dem Kind arbeitet. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Versuche einmal, die Stillhütchen vor dem Stillen umzustülpen und schneide einen dünnen Streifen aus der Mitte heraus. Das machst Du so lange, bis nichts mehr übrig ist, allerdings nur, wenn die Hütchen NICHT aus Silikon sind (weil da scharfe Kanten beim Schneiden entstehen!). Verwende eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge. Du kannst das Stillhütchen auch schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Einige Frauen stopfen die Stillhütchen mit Stoff aus. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Hab Geduld, es kann einige Zeit dauern, bis es klappt! Alles Gute! Biggi
Agni2308
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das Abgewöhnen der Stillhütchen hat bislang leider nicht funktioniert. Vor lauter Stress bleibt der Milchspendeteflex jetzt auch öfter aus oder verzögert sich derart, dass der Kleine die Geduld verliert. Könnten Sie mir vielleicht eine kompetente Beraterin nennen? Meine PLZ lautet 70619. Viele Grüße
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