Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kleiner ist 3 1/2 Monate alt und wir haben folgendes Problem: Ich stille seit Geburt. Jedoch reicht mittags die Milch schon nicht mehr aus, daß ich meinem Kleinen eine Flasche hinterher geben muß. Er trinkt dann nochmal so ca. 150 ml. Dann stille ich ihn nachmittags noch 2 x und abends bekommt er nach dem Stillen die Flasche, weil dann absolut nichts mehr in der Brust ist. Nachts schläft er von 8 bis 8.00 Uhr morgens. Ist die Zeit dann nicht zu lange, die er nicht an der Brust trinkt. Ich habe Angst, daß die Milch dann immer mehr zurückgeht. Dabei möchte ich ihn so gerne weiter stillen. Ich trinke seit der Entbindung 3 Liter Stilltee täglich. Wie kann die Milchbildung noch geförder werden? Häufiges Anlegen ist klar. Aber ich möchte ihn nachts auch nicht wecken, denn er schläft schon seit einem Monat 12 Stunden durch. Darüber bin ich ja sehr froh. Bitte um Antwort! Gruß tommyly24
Liebe Tommyly24, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter und Stillberaterin zu empfehlen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für die rasche Rückantwort. Ich versuche tagsüber, den Kleinen so oft wie möglich anzulegen, aber was ist mit der Nacht? Da schläft er ca. 10-12 Std. durch. Muß ich ihn dann wecken? Ich versuche ihm tagsüber ca. alle 2-3 Std. die Brust zu geben. Aber mittags reicht es ihm schon nicht mehr aus. Wenn er beide Brüste leer getrunken hat, fängt er an zu jammern. Dann muß ich ihm noch eine kleine Flasche machen, ungefähr 100-140ml. Und dann bekommt er erst abends vor dem Schlafengehen die nächste Flasche. Zwischendurch gibts immer die Brust. Aber satt ist er davon längst nicht. Kommt dann nicht alles wieder durcheinander, wenn er von abends 8 bis morgens 8 Uhr durchschläft? Gern würde ich mich an eine Stillberaterin wenden. Meine Postleitzahl ist 16909 in Papenbruch. Gruß tommyly24
Kristina Wrede
Liebe tommyly24, zunächst einmal brauchst du gar nicht so viel Stilltee trinken, denn wenn du ZUVIEL trinkst kann es dazu führen, dass du WENIGER Milch bildest. Trinkt einfach nach Durst, und Wasser oder eine Mischung aus Wasser und Saft reicht völlig aus! Dann kannst du daran, wie viel dein Kleiner pro Woche zunimmt erkennen, ob er genügend Milch bekommt. Nimmt er zur Zeit mehr als 180 oder 190 Gramm pro Woche zu, kannst du ruhig die Mengen, die zu zufütterst, auf die Hälfte reduzieren. Ein Baby ist nicht nur unruhig, weil es Hunger hat, und umgekehrt ist die Tatsache, dass ein Baby eine Flasche trinkt kein zwingendes Zeichen dafür, dass es noch Hunger hatte. Denn den Saugreflex hat es auch ohne Hunger, und wenn beim Saugen Milch kommt, muss es die ja schlucken... Ruf doch mal bei Barbara Schneider an, Tel. 03302 - 22 38 46, sie kann dir sicher weitere gute Tips geben. Lieben Gruß, Kristina
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