Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillproblem

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Frage: Stillproblem

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Hallo, meine Tochter wurde am 29.4. geboren. Ich war 4 Tage im Krankenhaus und hatte schon dort erhebliche Probleme mit dem Stillen. Man gab mir den Rat, H.A. zuzufüttern, da die Kleine sonst kaum Nahrung zu sich genommen hat. Seit ca. 2 Tagen nimmt die Kleine die Brust gar nicht mehr und schreit ganz bitterlich - wenn ich sie anlege. Beim Abpumpen bekomme ich aus beiden Brüsten zusammen nicht mehr als 15-20 ml. Nun meine Frage: Kann es sein, dass meine Tochter die Brust nicht mehr annimmt, da sie bereits mit dem Fläschchen gefüttert wurde? Bedeutet das Stillen an der Brust für sie evtl. Stress? Was soll ich tun? Soll ich nur noch H.A. füttern? Ich habe übrigens, um einen besseren Milcheinschuss zu bekommen, im Krankenhaus ein Nasenspray bekommen, welches ich bereits 2 x 24 Stunden genommen habe - statt nur 1 x 24 Stunden. Ach das hat nichts gebracht. Milchbildungstee und Malzbier leider auch nicht. Bin wirklich verzweifelt. Können Sie mir helfen? Lieben Gruss Erna3


Biggi Welter

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Liebe Erna, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Es ist möglich, die Milchbildung wieder in Gang zu bringen. Auch Frauen die schon sehr lange nicht mehr gestillt haben oder sogar noch nie gestillt haben können die Milchbildung anregen, das heißt dann Relaktation oder induzierte Laktation. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Sie müssen einerseits Ihre Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Sie wieder stillen möchten, muss Ihr Baby ja auch wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Sie die Milchproduktion wieder ankurbeln und die Milch mit der Flasche geben. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Sie mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angeben, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL Stillberaterin wohnt. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi


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