Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillhäufigkeit und Gewichtszunahme

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillhäufigkeit und Gewichtszunahme

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Hallo Frau Heindel, mein kleiner Marlon ist heute 2 Wochen alt und mein erstes Kind. Er kam per KS und ich stille von Anfang an voll. Das Geburtsgewicht betrug 2980g und er hatte nach 2 Tagen mehr als 10% abgenommen und Durstfieber, so dass er im KH etwas Tee bekam. Bei Entlassung hatte er dann 3640g und 8 Tage später 3730g. Meine Hebamme macht mich jetzt verrückt er seie viel zu leicht und müsse sein Geburtsgewicht schon wieder haben und ich soll jetzt abpumpen um die Milchproduktion anzuregen. Aber ich sollm auf keinen Fall unterhalb der 2 Stunden anlegen und auch nie länger als insgesamt 30 Minuten... Ich finde das etwas seltsam ehrlich gesagt, denn ich denke ich habe genug Milch. Sie läuft nach etwas 2-3 Stunden von selbst raus. Und manchmal ist der kleine Mann nach 30 Minuten noch nicht satt, warum sollte ich ihn dann nicht noch trinken lassen? Oder wenn er nach 1 1/2 Stunden Stillpause seinen Kpf wie wild hin und herwirft und offensichtlich sucht, warum sollte ich ihn dann nicht trinken lassen?Bitte korrigieren Sie mich wenn ich das falsch sehe, aber ist abpumpen da wirklich die richtige Lösung??? Marlon ist ansonsten ganz normal denk ich. Abends quengelt er sehr viel und ist manchmal nur durch Stillen zu beruhigen, er hat häufiger Blähungen und nachts schläft er eigentlich ganz gut so 3-4 Stunden am Stück. Allerdings hat er letzte Nacht nach dem Stillen die komplette Mahlzeit wieder ausgespuckt innerhlab von 30 Minuten... LG und schonmal 1000 Dank im Voraus! Sabrina


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Liebe Sabrina, der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Darüber hinaus braucht ein Neugeborenes zwischen 10 und 12 Stillmahlzeiten in 24 Stunden um genug Milch zu erhalten. Dies macht klar, das "Mindestabstände" weder erforderlich noch ratsam sind. Stille dein Kind also bitte immer, wenn es Hungerzeichen zeigt. Diese sind: Die Hungerzeichen, an denen wir erkennen können, dass ein Kind gestillt werden sollte, sind: o saugende Bewegungen o Sauggeräusche o Lecken an den Lippen o die Zunge herausstrecken o Schnelle Bewegungen der Augen o Hin und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) o Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Außerdem solltest du darauf achten, dass dein Kind korrekt angelegt ist, denn nur bei richtiger Saugtechnik wird die Milchbildung optimal angeregt. Damit du überprüfen kannst, ob dein Baby korrekt saugt, füge ich dir unten eine Beschreibung an. Lieben Gruß, Kristina Korrektes Anlegen: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt.


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Das Geburtsgewicht war natürlich 3980g :-)


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Hallo! Bin zwar nicht Frau Heidel aber ich misch mich einfach mal ein! Es ist tatsächlich unlogisch Milch abzupumpen, wenn ein Kind gut trinken kann und auch will. Ein Rhythmus in den ersten Wochen von 1 1/2 Stunden ist zwar anstrengend aber auch normal. Laut Gewichtskurven und " Richtlinien" hat er nicht zu viel abgenommen aber er nimmt demnach auch nicht so schnell zu wie die Kurven das vorgeben. Und obwohl Dein Sohn sich bestimmt noch keine Gewichtskurven angeguckt hat und sich auch noch nie darüber Gedanken gemacht hat, weiß er, daß er mehr braucht- also höre auf Deinen Sohn und vor allem auf Deinen Instinkt- das gilt auch für die Zukunft. Kauf Dir ein gutes Buch z. B. "Stillen- so versorgen Sie Ihr Baby rundum gut" und suche Dir wenn Du Lust hast eine Stillgruppe, dort kann man sich super austauschen und wissen wird vermittelt und Vorurteile über das Stillen aus dem Weg geräumt. Stillgruppen findest Du im Internet auf der Homepage von der La Leche Liga- die Frauen dort sind sehr gut ausgebildet und haben selbst lange gestillt- oder unter BDL- Stillen oder einfach in der Zeitung. Vielleicht gibt es auch Info bei Deinem FA oder Du rufst falls ihr eines in der Nähe habt, in einem Babyfreundlichen KH an, dort bekommst Du auch Info. Alle Gute Käsemoppel


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