Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und schwanger; Frage zur LLL

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Frage: Stillen und schwanger; Frage zur LLL

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Liebe Biggi, auch dank Deiner Hilfe habe ich bis jetzt eine (meist) wunderbare Stillzeit mit meiner Tochter Sannah genossen. Nun ist sie 20 Monate alt und ich bin trotz ziemlich häufigem Stillen schwanger (10.SSW). Ich habe nicht vor, von mir aus abzustillen. Eigentlich graut es mir ein bißchen davor, abstillen zu müssen - meine Tochter stillt noch oft und vor allem nachts scheint es unentbehrlich zu sein. Außerdem täte es mir leid, wenn ihr sonniges Gemüt einen Knacks bekäme - ohne viel Unverständnis und Tränen würde das Abstillen wohl kaum gehen. Deshalb würde mich mal interessieren: Wie oft treten denn solche Komplikationen auf, die zum Abstillen zwingen? Zudem bin ich im Moment sehr schwach und ausgelaugt. Dazu kommt noch Übelkeit. So extrem schwach war ich in meiner ersten Schwangerschaft nicht. Ich nehme schon Vitamine (NEOVIN). Meinst Du, damit ist der Bedarf einer stillenden, schwangeren Frau auch gedeckt. Ich habe mal gesucht, habe aber keine Infos gefunden, wie hoch der Vítamin- und Mineralstoffbedarf in einer solchen Situation ist, weißt Du diesbezüglich etwas? Das Stillen ist doch nicht die Ursache der Schwäche, oder? Ich habe noch eine andere Frage: Im letzten Jahr war ich oft in einer Stillgruppe der LLL, bin auch Mitglied der LLL. Weil es mir Spaß machen würde, anderen Frauen in Stillfragen zu helfen, habe ich dann auch irgendwann eine Ausbildung zur Stillberaterin anfangen wollen. Mir wurde gesagt, daß ich das nebenbei und über längere Zeit als Hobby machen könne. Ich habe mich dann vor einiger Zeit beworben und eigentlich waren die betreffenden Stillberaterinnen einverstanden. Doch dann ergab es sich, daß ich einen Kindergartenplatz für meine Tochter bekam. Da war sie gerade 1,5 Jahre. Und plötzlich sah die Sache anders aus. Sie haben mich abgelehnt, was wohl mittlerweile auch ok für mich ist, da ich mit 2 Kindern noch eine größere Belastung haben werde. Ich fand diesen Meinungsumschwung allein wegen des Kindergartenplatzes aber ehrlich gesagt etwas unfair, da ich durch die finanziellen Umstände auch dazu gezwungen war/bin mein Studium ein bißchen mehr voranzutreiben, was sich mit einem kleinen Kind, daß 4 Stunden am Tag in anderen, aber trotzdem guten Händen ist, besser bewältigen läßt. Die Stillberaterinnen sind meines Erachtens sehr kompetent, was das Stillen angeht, aber auf der anderen Seite sehr absolut in ihrer Meinung von Kindererziehung. Ist es wirklich die Meinung der LLL, daß die Interessen des Kindes(mindestens 3 Jahre bei der Mutter zu Hause bleiben uvm.) immer vorgehen? Ich finde die Interessen des Kindes sind doch von der Familiensituation und den grundlegenden Zielen und Grundbedürfnissen der Eltern nicht zu trennen. (Eigentlich kommen dann ärmere Frauen (die arbeiten müssen) und Akademikerinnen oder Frauen, die vielleicht nicht ganze 3 Jahre aus dem Beruf sein wollen, schon gar nicht in Frage als LLL-Stillberaterinnen. Es drängt sich mir dabei die Frage auf: Sind diese Frauen automatisch nicht gute Mütter, oder jedenfalls nicht gut genug für die LLL, egal wie sie ihre Kinder erziehen? Zu diesen muß ich mich dann auch zählen. Deine Antworten in diesem Forum haben mir ehrlich gesagt immer ein einfühlsameres, weniger absolutes Bild von der LLL vermittelt. Kannst Du mir bitte noch mal kurz die Anforderungen an LLL-Stillberaterinnen erläutern, das würde für mich vielleicht die Sache aufklären. Herzliche Grüße und vielen Dank JuliaB


Biggi Welter

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? Liebe Julia, ich habe keine Statistik an der Hand, die etwas über die Häufigkeit von Komplikationen in der Schwangerschaft aussagt, die ein Abstillen erfordern. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich jedoch sagen, dass es eher selten ist. Das hilft dir jetzt natürlich für dich persönlich nicht weiter. In deiner ersten Schwangerschaft hattest Du noch kein Kleinkind zu versorgen. Deine Müdigkeit und Übelkeit kommen nicht von Stillen und werden auch nicht durch das Stillen verstärkt, sondern es ist vielmehr so, dass die Versorgung eines Kleinkindes - gleich ob gestillt oder nicht - anstrengend und in der Schwangerschaft eine zusätzliche Belastung ist. Eine sich ausgewogen ernährende Mutter hat in aller Regel keine Probleme sich selbst, das Baby im Bauch und das Stillkind zu versorgen, vor allem dann, wenn das gestillte Kind über ein Jahr alt ist. Bei einem Kind unter einem Jahr, sollte dessen Gedeihen etwas genauer beobachtet werden. Es gibt zwar Tabellen über den Nährstoffbedarf von schwangeren oder stillenden Frauen, doch diese Tabellen sind eher mit Vorsicht zu genießen (und weichen in ihren Angaben erstaunlicherweise in verschiedenen Ländern zum Teil deutlich voneinander ab). Es tut mir leid, dass Du eine so negative Erfahrung mit deiner Bewerbung zur LLL-Stillberaterin gemacht hast und ich kann mir auch nicht erklären, wie es zu dieser Ablehnung gekommen ist. Dass dein Kind in den Kindergarten geht ist sicher kein Anlass für eine Ablehnung. Es gibt viele LLL-Stillberaterinnen, die während ihrer Bewerberinnenzeit studiert oder gearbeitet haben. LLL ist nicht grundsätzlich gegen studierende oder berufstätige Mütter. Allerdings stellen wir schon den Anspruch, dass die Bedürfnisse des Kindes ernst genommen werden und eventuelle Trennungen von Mutter und Kind mit einer gewissen Sensibilität gehandhabt werden. Ich hänge dir hier nochmals die Voraussetzungen für eine Bewerberin an: La Leche Liga-Stillberaterinnen haben eine Tradition, die ihren Ursprung in einer Zeit hat, als Mütter noch selbstverständlich stillten und einander Unterstützung in der Kunst des Stillens gaben. La Leche Liga-Stillberaterinnen sind der tragende Teil einer Organisation die weltweit als Autorität auf dem Gebiet des Stillens anerkannt ist. Heute sind über 9000 LLL-Beraterinnen in über 70 Ländern dieser Erde tätig. Die Publikationen der La Leche Liga International erscheinen in 28 Sprachen. Um den verschiedenen Anforderungen der Mutter-zu-Mutter-Stillberatung gerecht zu werden, ist eigene Still- und Muttererfahrung notwendig. Deshalb gehört zu den Voraussetzungen, dass das älteste Kind mindestens neun Monate alt ist. Eine Bewerberin sollte sich mit den Vorstellungen der La Leche Liga, wie sie im „Handbuch für die stillende Mutter" dargestellt sind, identifizieren. Sie sollte Zeit haben, anderen Müttern ehrenamtlich zu helfen. Alle LLL-Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Besonders wichtig ist uns, dass die Bewerberin Mutter-Kind-Trennungen in der frühen Entwicklungsphase ihres Kindes weitestgehend vermeidet und ihr Baby im ersten Lebenshalbjahr keine regelmäßige Flaschennahrung erhalten hat. Die Ausbildung der La Leche Liga Stillberaterin beinhaltet einen persönlichen Briefwechsel mit einer Ausbildungsleiterin und ist eng verknüpft mit der Mitarbeit in einer La Leche Liga Stillgruppe, sowie der Betreuung durch deren Stillberaterin. Selbstverständlich wird erwartet, dass sich eine LLL-Beraterin auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiter fortbildet (z.B. durch die Teilnahme an Regional- und Jahrestreffen der LLL). Ich kann dir nur raten, dich an die Leiterin der Ausbildungsabteilung Frau Beate Bötsch Tel.: 09771-97262 zu wenden, falls Du dich weiter für eine Ausbildung interessierst oder dich auch einfach nur ungerecht behandelt fühlst. Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt (auch wenn es noch ein bisschen hin ist). LLLiebe Grüße Biggi


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