Mitglied inaktiv
Hallo Biggi und alle anderen erfahrenen Mütter! Ich bin zur Zeit in der 22. Woche schwanger. Wir erwarten im August unser Wunschkind. Auch wenn es noch einige Zeit hin ist, beschäftigt mich doch die Frage des Stillens. Ich werde nach dem Mutterschutz wieder voll in den Beruf einsteigen. Da mein Mann keine Festanstellung hat und wir aber ein festes Gehalt brauchen, wird er -sehr gerne - bei unserem Kind bleiben. Nun ist es aber so, dass ich schon gerne 6 Monate voll stillen möchte. Ich arbeite als Lehrerin, bin also keine 8 Stunden aus dem Haus. Die Schule liegt aber auch nicht so nah, dass mein Mann unser Kind zum Stillen bringen könnte. Ich dachte ans Abpumpen für die Mahlzeiten in der Zeit, in der ich nicht da bin und würde gerne eure Meinung hören, ob das realistisch ist, so wie ich mir das vorstelle. Vielen Dank schonmal, liebe Grüße, Steffi!
? Liebe Steffi, Stillen und Berufstätigkeit schließen sich doch gegenseitig nicht aus. Weltweit arbeiten tausende von stillenden Frauen und versorgen ihre Babys mit ihrer Milch. Wenn Du das willt, kannst Du das auch. Es wird sicher Menschen geben, die dir jetzt empfehlen, so bald wie möglich zu „üben", dass dein Kind ohne Brust auskommt, doch Frauen, die Berufstätigkeit und Stillen verbinden, machen fast immer die Erfahrung, dass es sehr gut geht, das Kind weiter nach Bedarf zu stillen und auch nach der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit in den Zeiten, in denen Mutter und Kind zusammen sind nach Bedarf zu stillen. Du kannst zum Beispiel so vorgehen: Du stillst ausschließlich bis Du wieder anfängst außer Haus zu arbeiten. Etwa vier Wochen vor Arbeitsbeginn, fängst Du an das Abpumpen und Handausstreichen zu erlernen. Die Milch die Du beim Üben gewinnst, kannst Du schon als Vorrat einfrieren. Sobald Du dann arbeitest, kannst Du dort abpumpen (zum Beispiel in einem leeren Seminarraum, einem Sanitätsraum, einem Büro ...). Als stillender Mutter stehen dir in Deutschland nud Österreich bezahlte Pausen zum Abpumpen oder Stillen zu. Die Milch können Sie aufbewahren (entweder in einem Kühlschrank oder auch in einer Kühlbox mit Kühlakkus), so dass dein Kind sie während diner Abwesenheit bekommen kann. Wenn Du mit deinem Baby zusammen bist, kannst Du ganz „normal" stillen. Bei den ersten Pumpversuchen wirst Du vermutlich nur relativ kleine Mengen (5 ml sind schon ein Erfolg) gewinnen können. Mehr als 30 ml zwei oder drei Mal täglich solltest Du zunächst nicht abpumpen, da Du sonst zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifst. Wenn Du dann in der Schule bist, kannst Du selbstverständlich mehr abpumpen, um die durch die Trennung ausgefallenen Stillzeiten ersetzen zu können. Außerdem kann ich dir nur dringend raten, sich baldmöglichst an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden und mit ihr genau zu besprechen, welche Pumpe eventuell für dich geeignet wäre und wie Du damit umgehest Wenn Du mir dinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Kollegin kann dir dann auch zeigen und erklären, welche Möglichkeiten es gibt, dein Baby zu füttern, ohne eine Flasche einzusetzen. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Steffi, das ist ja schön, dass Du Dich fürs Stillen entschieden hast! Ich habe zwar nicht gearbeitet, als ich voll stillte, aber in dem sowieso tollen Buch von Eva Herman "Vom Glück des Stillens" widmet sie einen großen Teil dem Stillen bei berufstätigen Frauen. Lesenswert! Im prinzip musst Du vorher etwas auf Vorrat pumpen, damit ein Tag Reserve im Tiefkühlschrank ist. Und dann jeden Tag abpumpen und das Abgepumpte am Folgetag verabreichen lassen, am besten per Becher, damit das Kind keine Saugverwirrung kriegt. Aber es praktizieren mehr Frauen als man denkt! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Steffi, das ist sogar sehr realistisch wie Du Dir das vorstellst. Ich bin wieder voll arbeiten gegangen seit unser Kleiner 11 Wochen alt war (8 Wochen Mutterschutz plus 3 Wochen Resturlaub). Meine bessere Haelfte versorgt ihn untertags und gibt ihm meine abgepumpte Milch zu trinken und bringt ihn Mittags zum Stillen in meine Firma. Ich pumpe morgens frueh beim Stillen an der freien Seite ab, und Tagsueber alle 2-4 Stunden, d.h. einmal Vormittags, einmal Nachmittags, und wenn meine Maenner Mittags mal nicht kommen koennen auch Mittags. Unser kleiner Mann ist mittlerweile 11 Monate alt und hat auf diese Weise noch keinen Tropfen Pulvermilch getrunken (kriegt aber seit seinem 6. Lebensmonat Beikost). Ein paar Punkte: - Ja, es ist auch sehr anstrengend zu arbeiten, zu pumpen und nach der Arbeit voll fuer das Kind dazu sein, aber es lohnt sich! -Eine gute Pumpe (mit guter Einweisung) ist das A&O. Ich rate dringend zu einer elektrischen mit Doppelpumpset. Doppelpumpset reduziert die Pumpzeit um die Haelfte, und Zeit ist extrem wertvoll. Gute Modelle sind die Medela Mini Elektrik Plus und die Ameda Lactaline Personal. Die Ameda ist etwas ausgefeilter, man kann Saugstaerke und Saugzyklus verstellen, und sie ist angeblich nicht ganz so laut. AUsserdem kann man sie hinterher weiterverkaufen, weil der Pumpraum nicht mit Milch in Beruehrung kommen kann. Die Medela Pumpe ist schlichter, kann nur Saugstaerke regeln, brummt lauter und sollte hinterher NICHT weiter verkauft werden. Ist aber auch eine prima Pumpe. - Gesetzlich steht Dir Zeit zum Pumpen (oder Stillen) zu, bei einem vollen Arbeitstag ist das insgesamt eine Stunde pro Tag. Wichtig ist es einen guten und ruhigen Platz zum Pumpen zu finden. - Wir hatten Glueck, unser Kleiner hat Problemlos zwischen Flasche und Brust gewechselt. Viele raten davon ab um Saugverwirrung zu vermeiden, und empfehlen Becher- oder Loeffelfuetterung. Hat bei einer Kollegin prima geklappt. - Kinder schlafen so schnell nicht durch. Der Beste Weg ist es das Kind ins eigene Bett zu nehmen oder in ein Stillbett, so dass Du Nachts im Liegen stillen kannst, und nicht extra aufstehen musst. Ich bin ein neuer Mensch, seit wir die Wiege rausgeschmissen haben. Ich koennte meinen Job nicht vernuenftig machen, wenn ich noch so unausgeschlafen waere wie in den ersten Wochen als wir das Kind noch in seinem eigenen Bettchen hatten. - Pumpen kann am Anfang haarig sein, muss es aber nicht. (Bei mir hat das Pumpen erst an meinem ersten Arbeitstag so richtig geklappt, davor habe ich fast NICHTS herausbekommen). Ein guter Weg, um sich vorab einen Vorrat zu schaffen (damit der Druck an den ersten Arbeitstagen nicht so hoch ist) ist es an der freien Seite abzupumpen waehrend der Saeugling an der anderen saugt. Das klappt eigentlich immer. Zum Pumpen hat Biggi ziemlich gute Tips, da will ich nicht vorgreifen. - Viele Arbeitgeber lassen sich ueberreden den Mutterschutz vor der Entbindung zu verkuerzen und die Zeit hinten dran zu haengen. Wenn es Dir gesundheitlich gut geht ist das sehr zu empfehlen, hinterher brauchst Du die Zeit noetiger. Vorher langweilt man sich bloss und kauft dann viel zu viel Bloedsinn in Babymaerkten... =;) Ob und wie gut das alles klappt haengt immer sehr von dem Naturell Eures Kindes ab. Wichtig ist, dass Du ueberhaupt stillst, denn meiner Meinung nach macht das das Leben einer berufstaetigen Mutter wesentlich leichter. Wenn Du magst kannst Du mir gerne auch an meine private e-mail adresse mailen, wenn Du noch spezifischere Fragen hast, oder einfach etwas Austausch unter working moms brauchst. Eine schoene restliche Schwangerschaft und viel Glueck bei der Geburt!! wuenscht Dir Krista
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