Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen trotz vieler kleiner spitzer Zähne!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen trotz vieler kleiner spitzer Zähne!

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt fast 7 Monate alt und hat sechs Zähne (unten zwei, oben vier). Seit letzter Woche ist meine rechte Brustwarze "offen", d.h. er nuckelt quasi mit den oberen Zähnen kleine Löcher (bis jetzt drei) rein, je nachdem wierum ich ihn anlege. Stillen tut inwzischen höllisch weh! Ich hab schon Muttermilch, Purelan und Rescue-Salbe (Bachblüten) ausprobiert, hat alles nix gebracht. Er ißt zwar seit einigen Wochen mittags etwas Gemüse, aber ich kann und will ihn nicht so schnell abstillen! Was mach ich denn? Mir graut jetzt schon vor dem nächtlichen Stillen.... Gruß Sanna


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Liebe Sanna, ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen. Manche Kinder stellen allerdings mit großem Interesse fest, dass die Mama sehr interessante Töne von sich gibt, wenn sie gebissen haben und wollen ausprobieren, ob sie diese Reaktion nochmals hervorrufen können. Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt. Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem "bissigen" Baby das eißen an der Brust abgewöhnen kann: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Das Blut schadet dem Baby übrigens gar nicht. Um die Heilung der verletzten Brustwarze zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. \plaino zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Gute Besserung LLLiebe Grüße Biggi


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hallo sanna! erst einmal mein kompliment, daß du das stillen durchhalten möchtest. ich habe das auch erfahren, daß die oberen zähnchen ordentlich wehtun, aber nach einigen tagen hatte sich auf meiner brustwarze dort von selbst eine art hornhaut gebildet. bei jedem weiteren zähnchen tat es weniger lange weh. die unteren zähnchen habe ich nicht gespürt, weil dort ja die zunge zwischen liegt. ich hatte lanolin (schafwollfett/ achtung, es gibt mit pestizid behandelte schafe) verwendet. ich stille meine tochter seit fast 3 jahren und es ist einfach sehr gut für ihre entwicklung. sie ist selbstbewußt, sehr fröhlich und in allen bereichen überdurchschnittlich gut entwickelt. alles gute! gruß ayla


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Hallo Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort, aber Malte beißt mich nicht (mehr). Die offene Wunde entsteht durch die Reibung beim Saugen. Er trinkt gut und ist auch richtig angelegt. Ich denke, ich probiere die Brustwarzenschoner mal aus. Die kenne ich noch nicht. Gruß Sanna


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