Ankup
Hallo Biggi, ich habe mehrere Fragen und hoffe du kannst mir weiterhelfen. Hab ein wenig ein schlechtes Gewissen, da es gleich 5 Fragen sind (Tut mir leid!!!). Der besseren Übersicht halber, nummeriere ich mal und hoffe das ist ok ;-) 1.) Meine Tochter ist 12 Wochen alt. Tagsüber möchte sie ca. alle 2 Stunden gestillt werden. Nachts war es bis vor kurzem so, d. es sich schon so entwickelt hatte, dass sie erst nach 4 Stunden, dann nach 2-3 h wieder gestillt werden wollte. Seit 1 Woche sind es jedoch wieder alle 2 Stunden (und manchmal alle 1,5). Liegt es eventuell am Wachstumsschub, der um die 12. Woche stattfinden soll? Ändert sich der Stillabstand dann wieder von alleine? 2.) vorallem trinkt sie grad wieder sehr kurz 5 minuten (ich habe jedoch auch extrem viel Milch und sie trinkt immer sehr schnell um hinterher zu kommen.) Sie trinkt auch seit genau der besagten 1. Woche sehr unruhiger und wendet nach paar Zügen den Kopf immer ab um dann wieder zurückzukommen. Oft sprüht dann weiterhin Milch aus meiner Brust. Kann ich hier was tun, dass sie wieder ruhiger trinkt? Trinke extra schon im Liegen, da so der Überschuss an der Seite abläuft. Mit der höheren Lagerung klappte es auch nicht so. Zunehmen tut sie übrigens sehr gut. 2.) Ich habe gehört, dass ein Baby wohl ab dem 3. /4. Monat den Verdauungstrakt nachts abstellt und man daher unbedingt nachts nicht mehr füttern oder stillen soll. Stimmt das wirklich? Kann doch nicht einfach aufhören nachts zu stillen?! 3.) Ich stille in den Schlaf und höre öfter, dass man das nicht soll, da das Baby lernen soll, von allein einzuschlafen. Ich dachte bisher, Einschlafen ist kein Training sondern Entwicklungsprozess. Habe ich was falsch gemacht? Wenn ich nachts stille, wenn sie unruhig wird, schläft dann weiter, selbst wenn sie kurz wach wird, wenn ich sie dann ins Beistellbett lege. Habe nun etwas Angst, dass mein Kind also nachts nie durchschläft, da ich es in den Schlaf stille. Möchte jedoch auch nicht auf Zwang umgewöhnen. Was mache ich aber, wenn ich irgendwann nicht mehr stille, wird es dann zu einem dollen Problem? 4.) Tagsüber war es durch den kurzen Stillabstand (alle 2 Stunden) bisher so, dass meine Tochter nach ca. 1 Stunde wach sein müde wurde und dann für 45 min-1 Stunde einschlief. Das ging dann so bis zum Abend (um 21 Uhr) und dann begann der Nachtschlaf. Ist die Tagesschlafentwicklung richtig? Hab gehört, dass man nur so 3-4 Einzelschläfchen haben sollte. Bei mir sind es es ja mehrere kürzere. 5.) nun wirklich die letzte Frage ;-) Ich weiß jedoch nicht, ob ich dir die Frage ruhig stellen kann, da es weniger um Stillen geht. Aber vielleicht weißt du hier auch Bescheid : Meine Tochter weinte bisher immer kurz bei allem (TAGSÜBER: zu Beginn im Kinderwagen, zu Beginn im Tragetuch, beim Anziehen). Jedoch schlief sie dann im Tragetuch oder Kinderwagen tagsüber hervorragend. Seit der gleichen schon oben erwähnten 1 Woche weint sie nun im Tragetuch zu Beginn viel stärker. Im Bett klappt das Schlafen jedoch tagsüber nicht. Daher weiß ich nun nicht, was sie hat und was ich tun soll. Überlege schon, ob sie doch langsam nicht mehr so schnell tagsüber schlafen möchte. Aber erste Müdigkeitsanzeichen waren schon da. Weist du denn, ab welcher Wachzeit-Länge ein Baby in dem Alter oft wieder müde ist? Herzlichen Dank für deine Hilfe. lg Ankup
Liebe Ankup, zunächst würde ich dich bitten, die Anzahl der Fragen, die auf einmal gestellt werden, entweder zu begrenzen oder die Fragen jeweils einzeln ins Forum zu stellen. 1) Ja, es kann gut sein, dass dein Kind einen Wachstumsschub durchmacht und deswegen oft kommt. Ob sich die Abstände wieder verlängern, kann ich dir nicht versprechen. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von etwa vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. 2) Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. 3) Du machst NICHTS falsch. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. 4) Mach dir keine Gedanken, wie lange, wann und ob dein Baby schläft. Babys sind individuelle Persönlichkeiten, auch was ihr Schlafverhalten angeht. Statistisch gesehen schlafen Babys während des 1. und 2. Monats 16 bis 19 Stunden, während des 3. und 4. Monats 15 bis 18 Stunden, während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden, während des 7. und 8. Monats 13 bis 15 Stunden und während des 9. bis 12. Monats 12 bis 14 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht an einem Stück). Aber wie gesagt, das sind nur Durchschnittswerte. 5) Kann es sein, dass deinem Baby die Bindetechnik beim Tragen nicht gefällt? Versuche einmal andere Bindevarianten aus, vielleicht klappt es dann besser. Es kann auch sein, dass dein Baby tatsächlich weniger Schlaf braucht, es kann sich dann aber im Tragetuch gut ausruhen und spürt deine Nähe. LLLiebe Grüße, Biggi
Ankup
Liebe Biggi, Vielen Dank für deine Hilfe. :) Deine Bitte mit den gekürzten oder aufgeteilten Fragen verstehe ich und mach das künftig sehr gern. Lg Ankup
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