Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen...mach ich was falsch???

Frage: stillen...mach ich was falsch???

Mitglied inaktiv

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Hallo! vielleicht kann mir ja jemand was raten... folgendes Problem: wenn ich meine Kleine (3,5Wochen) stillen möchte, geht ihr alles nicht schnell genug. Sie wird beim anlegen voll hektisch, will zur Brust und drückt sich gleichzeitig mit den Ärmchen weg...dazu kommt das meine Milch dann schon wegläuft und wenn sie die Brust dann endlich hat saugt sie wie wild und durch die viele Milch verschluckt sie sich ständig und/oder schluckt ganz viel Luft. Sie ist dann nach 10min fix und fertig, hat dann denke ich auch mal,nicht viel getrunken und schnell wieder Hunger, manchmal will sie alle halbe Stunde trinken und nach 5 min nuckelt sie nur noch. Ausserdem klappt das mit dem Bäuerchen auch nicht so toll,manchmal kommt garkeins, trotz Luft schlucken. Ich hab schonmal versucht die Milch vorher ein bischen ablaufen zu lassen, aber das dauert ihr dann zulange, ausserdem lauf ich eh schon immer aus. Sicher wird sich das bald einpendeln, aber jetzt ist das für mich und mein Baby ein Problem! Also wer kann helfen? Viele Probleme und keine Lösung in Sicht?! Lg NINI Vielen Dank schonmal


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Nini, das klingt nach einem überaus starken Milchspendereflex. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. Am besten ist es jedoch, wenn Sie sich einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem was die Stillberaterin sieht, kann sie Rückschlüsse für gezielte Tipps an Sie ziehen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Nini, ich weiss, die "natürlichste Sache der Welt" ist gar nicht so einfach. Für mich schaut es so aus, als hättest Du im Moment noch wahnsinnig viel Milch. Sicherlich ist es sinnvoll etwas Milch unter der Dusche auszustreichen und Deine Tochter zu Stillen bevor sie riesige Hungerattacken bekommt. Anzeichen für den kommenden Hunger sind u.a. Schmatzen, das seitliche Einrollen der Zunge und das auf die Seite recken des Köpfchens (zumindest sind dies die Anzeichen, die meine Tochter - 5 Monate - macht). Auch glaube ich, dass sie nie ein so richtiges Hungergefühl entwickelt wenn Du ihr nach einer halben Stunde schon wieder zu essen gibst - zwei Stunden sind ein guter Abstand, dann kommt nämlich nicht frische Nahrung auf noch unverdaute Nahrung und dann werden auch die Bauchweh weniger. Meine Tochter macht seit 5 Monaten bestenfalls zwei Mal in der Woche ein Bäuerchen und kann auch sehr gut damit leben. Wenn ich das Gefühl habe der Magen drückt sie allzusehr lege ich sie auf den Bauch, ein Bäuerchen kommt dann relativ prompt - vergiss nur nicht eine Stoffwindel unter das Gesichterl zu legen - oft kommt da Material mit. "Gib bloß nicht auf" klingt immer so einfach wenn es ein anderer sagt, aber ich glaube mit dem Fläschen hättest Du noch mehr Streß (muss man auch frisch machen) und Dein kleiner Liebling muss das Trinken halt auch erst lernen! Toi, toi, toi wünschen Dir Moni und Katharina


Mitglied inaktiv

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Au weia, Moni! Da bist Du leider einem Ammenmärchen aufgesessen! Dass Bauchweh durch "frische" auf "unverdaute" Milch verursacht wird, trifft vielleicht auf künstliche Säuglingsmilch zu, tat dies zumindest früher, aber Muttermilch ist ein extrem leichtverdauliches Lebensmittel und hat z.B. nach einer Stunde den Magen längst passiert. Babys in dem Alter sollten nach Bedarf gestillt und keinerlei Zeitvorgaben unterworfen werden. Gebt mal "Clusterfeeding" hier in die Suchfunktion ein, dann werdet ihr mehr über das "natürliche" Stillverhalten von Babys erfahren. LG Oda P.S.: Auf Deine Frage, Nini, wird sicherlich Biggi kompetent wie immer antworten ;o)


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