Mitglied inaktiv
Hallo, meine 1.Tochter ist jetzt 16 Monate alt und ich habe sie nur 10 Wochen gestillt weil ich von Anfang an kaum Milch hatte (und ich hatte wirklich keine/wenig trotz allen guten Ratschlägen der Welt ;-)). Nun erwarte ich im September meine 2. Tochter und möchte es unbedingt wieder probieren. Allerdings mache ich mir jetzt schon Gedanken ob es funktionieren wird und die Milch diesmal reicht. Haben Sie Erfahrungen ob das bei anderen Müttern ähnlich war und funktioniert hat? LG, Nicole
Liebe Nicole, es tut mir leid, dass Ihre erste Stillerfahrung nicht so war, wie Sie es sich gewünscht haben. Das muss sich beim zweiten Kind aber nicht zwangsläufig wiederholen. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Nicole, mir ging es beim ersten Kind (mein Sohn ist 3 Jahre alt) ganz ähnlich. Das Stillen hat trotz vieler Hilfen nicht geklappt, und ich wünsche mir sehr, dass es beim 2. Mal (unser Baby kommt im August) funktionieren wird. Ich habe mich diesmal im Vorfeld schon ein wenig besser informiert (einiges gelesen und für nächste Woche einen Termin mit einer Stillberaterin vereinbart) und versuche, entspannt und selbstbewusst an die zweite Stillzeit heran zu gehen. Drücke dir (und mir) die Daumen, dass es diesmal klappt. LG Katja
Mitglied inaktiv
Danke für die Tipps. Leider hab ich genau das alles am Anfang bei meiner Tochter gemacht und es hat aber nicht zum Erfolg geführt. Meine Tochter hat bis zum 5. Tag nur MM bekommen udn hat dann aber bei einem GG von 3600g nur noch knapp 3100g gewogen so dass man mich dann zum Zufüttern "überredete". N ja, lässt sich ja nun auch nicht mehr ändern... Eine Stillberaterin hatte ich damals nicht, nur die Hebamme. Diesmal werde ich sicherlich eine kontaktieren. Meine PLZ wäre 53819. Danke sehr!
Liebe Nicole, Sie können sich an Frau NIEDERBREMER, Christina , Tel.: 022 41 - 250 24 03 Wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, laß Dich nicht von mangelnder Kompetenz in Krankenhäuser irre machen. .. am besten Seiten von hier ausdrucken,, mitnehmen und bei Bedarf vorzeigen. Vielleicht ändert sich da mal was zum Guten. P.S. Mein KH ist ein ausgezeichnetes Still KH gewesen, aber trotzdem im nachhinein immer noch etliche Fehler in meinen Augen. Viele Grüße Anne
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