Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillbaby 1 Tag ohne Mutter möglich?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillbaby 1 Tag ohne Mutter möglich?

Nacho88

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Liebe Expertinnen, derzeit bin ich noch schwanger, mache mir aber viele Gedanken um das Stillen. Ende des Jahres habe ich einen wichtigen Termin für den ich mein Baby ca. 24h beim Papa lassen müsste. Mein Kind wird zu diesem Zeitpunkt ca. 13 Wochen alt sein und soll gestillt werden. Den Termin habe ich angenommen als ich noch nicht wusste, dass ich schwanger bin. Nun frage ich mich, ob und wie dies mit dem Stillen vereinbar sein wird. Bitte verurteilen Sie mich nicht, ich möchte den Termin wenn möglich gern wahrnehmen, da er mir persönlich sehr wichtig ist, nicht wiederholbar u bei Absage mit hohen Kosten verbunden. Baby und Mann mitzunehmen ist leider keine Option. Kann ein 3 Monate altes Baby 24h auf die Mutter verzichten? Kann der Papa das Fläschchen geben? Ist es überhaupt möglich so viel Milch auf Vorrat abzupumpen? Kann mit Säuglingsmilch ausgeholfen werden? Ich bedanke mich herzlich für Ihren Rat. LG, Nacho


Biggi Welter

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Liebe Nacho, das Problem wird vermutlich weniger das Aufrechterhalten der Milchproduktion sein, obwohl das regelmäßige Abpumpen bzw. Ausstreichen im Urlaub oder auf einer Dienstreise o.ä. sicher nicht gerade zu den tollsten Freizeitbeschäftigungen gehören dürfte. I Du musst entscheiden, ob dein Kind (und auch Du) die Trennung verkraften kann oder ob es nicht am einfachsten wäre, deinen Mann und/oder ein Kindermädchen einfach einzupacken und mit zu nehmen. So könntest Du in den Pausen anlegen und brauchst nicht abzupumpen. Wenn das nicht geht, wird es auch klappen. Für die Zeit, in der Du nicht da bist, kann Dein Mann Eurem Baby die abgepumpte Milch mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten. Wenn Du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst Du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Du kannst die Milch langsam im Kühlschrank auftauen lassen. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


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