Mitglied inaktiv
Hallo Biggi!!! Mein Sohn (9Wochen) verweigert seit gestern plötzlich mehrmals täglich die Brustwarze. Er hat auch immer richtigen Hunger, doch er leckt die Brustwarze nur ab oder spuckt sie nach einmal saugen wieder aus. Und schreit danach wie am Spieß. Ich denke, morgens liegt es daran, das ich sehr viel Milch habe und es ganz sehr rausspritzt, aber tagsüber ist das eigentlich nicht so schlimm. Es ist zur Zeit echt ein Kampf, bis er endlich getrunken hat. Ich würde gern weiterstillen, aber wenn das so weiter geht, bekommt er die Flasche mit Säuglingsmilch. Oder??? Mir tut schon die Brustwarze und manchmal die gesamte Brust weh. Aber sie ist weich, hat sich also nichts gestaut. Ich hoffe, Du kannst mir helfen. Liebe Grüße Manja Ps: Wenn es nicht mehr mit dem stillen klappt, wie funktioniert das Abstillen???
? Liebe Manja, Offensichtlich hast Du einen sehr starken Milchspendereflex, an dem sich dein Kind verschluckt. Dabei haben sich die folgenden Maßnahmen bewährt: Nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es günstig, dass Du dich einmal direkt an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind sehen kann. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Mit der Kollegin kannst Du dann auch besprechen, wie Du für alle Beteiligten am schonendsten abstillst, falls es tatsächlich dazu kommen sollte. LLLiebe Grüße Biggi
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