Mitglied inaktiv
Hallo, mir wurden gestern Medikamente (u.a. Antibiotikum) verschrieben, die leider ein sofortiges Abstillen zwingend notwendig gemacht haben. Meine Tochter ist 5 1/2 Monate alt und wurde bis jetzt voll gestillt. Ich weiß jetzt absolut nicht, wie es weitergehen soll. Soll ich versuchen solange anzupumpen bis die Kleine wieder gestillt werden darf? Dann könnte ich später wenigstens neben der Beikost noch 2-3 Mahlzeiten stillen und nach und nach die Stillmahlzeiten durch Breimahlzeiten ersetzen. Oder soll ich jetzt ganz abstillen? Und wie würde das gehen? Vielen Dank, Susanne
? Liebe Susanne, es ist immer ein großes Problem ein Baby, das noch voll gestillt wird plötzlich abzustillen und zwar sowohl für die Mutter als auch für das Baby. Das Medikamentenrisiko wird häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Es gibt fast immer eine Möglichkeit Medikamente so zu wählen, dass weitergestillt werden kann. Die Ärzte müssen dann eben in entsprechenden Fachbüchern nachschauen oder auch in der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) anrufen und sich erkundigen, was das Mittel der Wahl in dieser Situation für eine stillende Frau ist. Zu den den von Ihnen genannten Präparaten zitiere ich Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage, 2001: zunächst zum Paracetamol und Codein: Paracetamol Erfahrungen. Die Halbwertszeit von Paracetamol in Plasma und Muttermilch ist mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden Muttermilchkonzentrationen von maximal 15 mg/l gemessen. Ein Säugling erhält damit 0,45 mg/kg und Mahlzeit. Das sind etwa 4 % einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsdosis im Säuglingsalter. Der M7P-Quotient liegt bei 1. Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht bei Bennett 1996). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlung für die Praxis. Paracetamol ist Analgetikum der Wahl für die Stillzeit. Opioide und Opioidderivate Opioidanalgetika sollten in der Stillzeit möglichst nur kurzfristig angewendet werden. Wegen der atemdeptressiven Wirkung ist bei Kindern mit Apnoeneigung generell besondere Vorsicht geboten. Codein (in Kombination mit Paracetamol oder Acetylsalicylsäure), Fentanyl und Morphin sind je nach Indikation die Opioidanalgetika der Wahl für die Stillzeit." Tetrazykline sind zwar nicht Mittel der ersten Wahl in der Stillzeit, aber auch hier das Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" (s.o.): „Tetrazykline Erfahrungen. Tetracycline erreichen in der Muttermilch Konzentrationen, die deutlich unter den mütterlichen Plasmawerten liegen. Das in der Muttermilch enthaltene Kalzium inaktiviert einen Teil der übergegangenen Substanz. Symptome beim Säugling sind nicht zu erwarten und auch nie berichtet worden. Insbesondere kommt es nicht zu einer Gelbfärbung der Zähne bei Exposition über die Muttermilch. Unter Doxycyclintherapie (z.B. Vibramycin, Doxy.Wolff) mit 200 mg, 24 Stunden später 100 mg, fanden sich maximal 1,4 mg/l in der Milch. Höchstens 3 bis 4 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis gelangen auf diese Weise zum Säugling. ... Empfehlung für die Praxis: Tetracycline, also auch Doxyccyclin und Minocyclin können gegeben werden, wenn von den Antibiotika der Wahl (s.o.) kein Erfolg erwartet wird." Ehe Sie jetzt (gegen Ihren Wunsch) abstillen, sollten Sie nochmals mit dem behandelnden Arzt sprechen oder eine zweite Meinung einholen. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Susanne, es gibt zu fast jedem Medikament eine Alternative, bei der weitergestillt werden kann. Schreib doch noch mal den genauen Wirkstoff des Antibiotikums und die Menge die Du nehmen sollst, dann kann Dir Biggi schneller helfen. Liebe Grüße auch von Susanne
Mitglied inaktiv
Also das eine ist Doxycyclin 100 und das andere ist Nedolon (ist wohl so was wie Paracetamol nur mit Codein)
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