Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Schonendes Abstillen

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Frage: Schonendes Abstillen

FeeDragee

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Liebe Frau Welter, meine Tochter ist 17 Wochen alt und ich habe sie bisher voll gestillt. Sie liegt mit ihren Gewichtswerten schon immer in der "unteren Norm", also riet mir die Ärztin ab sofort Brei zuzufüttern. Das möchte ich nicht, weil ich das Gefühl habe, dass sie noch nicht soweit ist. Zudem habe ich seit ca. 2 Wochen deutliche Überforderungsanzeichen und muss nun sehen, dass ich mich schnellstmöglich entlaste, da ich in der Vergangenheit unter einer Panikstörung litt und dies mein Frühwarnsystem ist. Mein Ziel wäre es, die Morgenmahlzeit und die Abendmahlzeit zu stillen, weil ich es nicht ganz missen möchte.Den restlichen Tag und die Nacht möchte ich nach und nach im Notfall auch mal delegieren können um mich auszuruhen. Mein Problem ist, dass ich leider weder abpumpen noch ausstreichen kann und der Vorgang daher langsam von statten gehen muss denke ich. IHaben Sie einen Tipp / Schema nach dem ich vorgehen könnte? Ich danke Ihnen sehr herzlich!


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Liebe FeeDrageee, verstehe ich das richtig, dass die Ärztin Ihnen ANgeraten hat, jetzt schon mit Brei zu beginnen, du das aber nicht möchtest? Du liegst damit durchaus richtig, denn ein Kind das nicht genügend zunimmt braucht nicht zwangsläufig Beikost, sondern vielleicht zunächst einmal mehr Milch. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein Baby, das sich auf einer der unteren Gewichtskurven bewegt, genauso normal ist wie eines, das einer anderer Linie folgt. Wichtig ist, die Konstanz innerhalb dieser Kurven... Zum Thema Entlastung: Die Natur hat es schon klug eingerichtet: Beim Stillen werden Hormone ausgeschüttet, die eine beruhigende/ schlaffördernde Wirkung haben. Das Stillen wirkt gegen Depressionen, da das dabei ausgeschüttete Prolaktin als natürliches Beruhigungsmittel wirkt. Wenn du weniger stillst, wirst du auch weniger dieser Hormone ausschütten, und das ist vielleicht gar nicht so sinnvoll. Und obendrein mag dein Körper das auch gar nicht, und sträubt sich gegen das Ausstreichen oder Abpumpen. Auch dies ist ein Zeichen, das du ernst nehmen kannst! Auf jeden Fall denke ich, dass du mit deinem Therapeuten über die verschiedenen Möglichkeiten der Entlastung nachdenken solltest. Als Stillberaterin weiß ich, dass diese Entlastung nicht unbedingt am Baby ansetzen sollte, sondern sinnvollerweise alle anderen Themen des alltäglichen Lebens zuerst ins Visier nehmen sollte. Kochen, Putzen, Waschen, Bügeln, sich hübsch machen, etc. - das alles kann warten oder von jemand anderem übernommen werden... Du könntest mit deinem Hausarzt sprechen, ob er dich krankschreiben kann. Wenn keiner sonst in der Familie als "Pfleger" in Frage kommt (und welcher Mann kann spontan frei nehmen...), bekommst du eine Haushaltshilfe verordnet. Die solltest du auch in Anspruch nehmen und dich mal einige Tage um nichts anderes kümmern als ums Baby und Schlafen. Alle Hausarbeit kann delegiert werden, und wenn Baby schläft, schläfst auch du, das macht schon viel aus. Wickeln und Spazieren gehen lässt sich auch delegieren, und ggf. kann die Haushaltshilfe mit dem Baby im Kinderwagen - optimal wäre allerdings im Tragetuch - eine bis 2 Stunden am Tag spazieren gehen während du dich zum Schlafen legst. Auch dein Mann könnte dir diese "Luft" einräumen. Wenn er nach Hause kommt, dein Kind frisch gestillt ist, könnten die beiden gemeinsam - hier ist das Tragetuch perfekt! - einen schönen ausgiebigen Spaziergang machen, während dessen du nicht Abendbrot machst sondern ein Schläfchen. Um nachts mehr Ruhe zu finden empfiehlt es sich, das Baby mit ins Elternbett zu nehmen. Viele Mütter berichten, dass sie nach ein paar Tagen das nächtliche Stillen kaum noch wahrnehmen und dadurch viel mehr Ruhe finden, als wenn sie nachts mehrmals richtig wach werden müssen um zu Stillen. Ich hoffe, die Antwort enthält etwas, das dir weiter hilft! Lieben Gruß, Kristina


FeeDragee

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Liebe Frau Heindel, vielen, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich habe meine Frage ziemlich kurz verfasst und somit ging das ein oder andere nicht daraus hervor. Ich befinde mich derzeit im Mutterschutz, mein Mann unterstützt mich vorbildlich und verschwindet mit der Kleinen sobald er Bedarf sieht oder ich es mir wünsche, mein Haushalt ist mir momentan Gott sei Dank "schnuppe" ;o) .... ich stille die kleine Maus gerne und finde auch, dass jegliche Gewichtskurven und Standards kein Grund sind. Dennoch verunsichern einen als Mutter natürlich mitunter die Aussagen der Ärzte. In meinem Fall ist es aber so, dass ich einfach nicht zur Ruhe komme Nachts ( sie schläft im Balkonbett neben mir) und auch tagsüber leider seit Wochen keinen Schlaf mehr finde. Ich erhoffe mir, dass mein Mann mir mal die Nachtmahlzeit/-en abnehmen kann und ich mich zum Beispiel tagsüber mal ein paar Stunden ausklinken kann um mich nur um mich zu kümmern. Dann kehre ich mit Kraft zurück ... so nehme ich an. Lieber wäre mir die ganze "Aktion" mit abgepumpter Muttermilch ... aber das klappt ja leider nicht. Auch hier ist Ihr Hinweis, dass ich diese Zeichen ernst nehmen sollte, durchaus richtig und wichtig! Gibt es denn überhaupt so ein Modell wie ich mir wünsche? Sprich: 2 x tgl. stillen und die restliche Zeit Premilch? Kann ich sie unter diesen Umständen noch lange Monate stillend begleiten? Das wäre mir wichtig! Die Frage bleibt also ... wie fange ich es an wenn es diesen Weg gibt? Ganz liebe Grüße und danke für Ihre Worte!


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es lässt sich durchaus beides verbinden, "Zwiemilchernährung" nennt sich das dann. Dabei stillt die Mutter immer dann, wenn es ihr möglich ist, und während ihrer Abwesenheit oder wenn sie eben weniger stillen möchte, erhält das Kind künstliche Milch (z.B. Pre, die der Muttermilch noch am nähesten kommt). Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Das Kind bekommt die Muttermilchersatz- Nahrung NICHT aus einer Flasche sondern z.B. aus einem Becherchen. Hat den Vorteil, dass das Kind keine Saugverwirrung entwickeln kann. Hat den Nachteil, dass man das erst üben muss und leicht auch mal etwas daneben geht, wenn das Baby recht unruhig ist. Andererseits kann das Baby eine Flasche bekommen, und man achtet darauf, dass das Trinken aus der Flasche etwas erschwert wird. Man wählt einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, er sollte eine breite "Basis" haben und so tief in Babys Mund eingeführt werden, dass es nicht auf dem "Nippel" des Saugers saugt, sondern wie an der Brust mit aufgeschürzten Lippen an der Basis des Saugers "angedockt" ist. Die Flasche wird möglichst waagerecht gehalten, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Das Baby muss sich dann auch etwas anstrengen und aktiv saugen, damit die Milch fließt - wie eben an der Brust. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Auf diese Weise mit der Flasche gefütterte Säuglinge entwickeln viel seltener eine Saugverwirrung und akzeptieren die Brust weiterhin. Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Kind nicht gut zurecht kommt mit der Flaschenmilch, können Sie die Milchproduktion durch vermehrtes Stillen auch wieder steigern. Lieben Gruß, Kristina


FeeDragee

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Liebe Frau Heindel, wow ... so schnell eine Antwort! Danke! Ok, dann versuche ich es ganz genau so und beginne erst einmal ganz vorsichtig mit Zufüttern - denn durch meine Anspannung habe ich das Gefühl sie kommt momentan auch ein wenig kurz. Ich hoffe es bekommt uns beiden gut :o) Haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort!


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