Hallo Biggi,
Mein Sohn ist 10,5 Monate alt. Er hat mir vor ein paar Tagen nach dem Stillen heftig in die Brustwarze gekniffen. Das Stillen ist seitdem schmerzhaft. Zunächst war der Schmerz nur leicht (sowohl beim Andocken als auch bei laufender Milch), nun ist es aber so schlimm, dass ich unter Tränen stille. Seit heute tut die Stelle an der Brustwarze auch ohne Stillen weh.
Von außen sieht man nur eine kleine Erhöhung und die Brustwarze ist insgesamt leicht geschwollen. Ich habe Linderung schon mit Muttermilch, Lanolin, Heilwolle und Multimam-Kompressen versucht, leider ohne Erfolg. Soll ich damit sicherheitshalber zum Arzt gehen? Fieber habe ich nicht.
Am liebsten möchte ich ihn nun gar nicht mehr an die Brust lassen, da die Schmerzen so stark sind. Da ich nur mit der einen Brust stille, kann ich ihm die andere aber nicht anbieten... Er stillt noch 8x in 24 Stunden (5x tagsüber und 3x nachts), sodass ich nicht weiß, wie ich jetzt am besten vorgehe. Pre-Milch trinkt er nicht (auch nicht aus dem Becher, aus dem er gern Wasser trinkt).
Er isst dreimal täglich Brei, mitrags aber inzwischen lieber selbst vom Familientisch. Morgens und abends schafft er nur etwa 100 Gramm Brei und mittags geht auch mehr daneben als in den Mund.
Ich bin sehr, sehr dankbar für Tipps.
Liebe Grüße
Nellyne
von
Nellyne
am 03.02.2022, 07:31
Antwort auf:
Schmerzende Brustwarze, abstillen?
Liebe Nellyne,
bitte lassen Sie die Brust von einem Arzt ansehen, um eine Infektion auszuschließen.
Hier erst einmal allgemeine Tipps für eine Verbesserung der Heilung:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Gute Besserung und einen lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.02.2022