Mitglied inaktiv
Liebe Biggi und/oder Kristina, als ich nach der Geburt verzweifelte Nächte durchmachte, weil mein Kleiner scheinbar ununterbrochen, auch in der Nacht, stillen wollte, spracht ihr mir Mut zu, dass es besser würde. Ich konnte es kaum glauben, aber es wurde tatsächlich besser, auch meine wunden Brustwarzen - keine Folge falschen Anlegens, sondern meiner empfindlichen Haut, wie mir Stillberaterin, Ärztin und 2 Hebammen bestätigten - besserten sich nach ca. 3 Monaten so, dass ich das Stillen irgendwann auch genießen konnte. Ich weiß auch gar nicht, ob ich meine heutigen Fragen und Nöte nicht in einem anderen Forum posten müsste, aber in welchem? Mein Sohn ist jetzt 9 Monate und seit 2 bis 3 Monaten sind die Nächte (wieder) ganz schlimm. Er schlief mit 5-6 Monaten schon fast immer 5-6 Stunden am Stück durch, oftmals sogar noch länger. Jetzt aber wacht er mindestens dreimal pro Nacht (Nacht= zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens) auf, manchmal sogar stündlich oder in noch kürzeren Abständen. Das Schlimmste für mich ist, dass er oft nicht einfach aufwacht und an die Brust will, sondern quakend oder schreiend aufwacht. Ich habe schon oft hier gelesen, auch dass Ihr immer wieder schreibt, dass es normal ist, dass Kinder wieder vermehrt aufwachen, sobald sie sich weiterentwickeln. Trotzdem... Er schläft noch in seinem Beistellbettchen, das muss er auch, denn unser Ehebett ist mit 1,40 m zu klein für uns drei. Oft wacht er dann schon direkt wieder auf, wenn ich ihn "rüberschiebe". Streicheln und auf meinen Bauch legen helfen selten, meistens nicht. Manchmal hilft noch nicht einmal das Stillen und ich muss aufstehen und ihn zum Schlafen tragen. Ich muss im Moment noch tagsüber viel arbeiten und ernähre mit meinem Geld die Familie, vor der Tür stehende Arbeitslosigkeit und der Druck, einen neuen Job finden zu müssen, sowie eine erneute (völlig ungewollte und ungeplante) Schwangerschaft machen meine Gefühlslage nicht einfacher, außerdem brauche ich einfach nur Schlaf. (Ich schreibe das alles nur, um meine Gesamtsituation darzustellen.) Manchmal dachte ich, er hat die Nase zu, aber wie kann es sein, dass er JEDE Nacht die Nase zu hat? Das (nächtliche) Träufeln mit Milch der Nase hilft ebenso wenig wie ein mildes Meerwassernasenspray. Dann dachte ich, es kommt vom Zahnen, aber 4 Zähne sind jetzt durch und andauernd kann er doch nicht Zahnschmerzen haben? Ich kann nicht mehr, ich bin total überfordert und wünsche mir einfach nichts mehr außer einmal 5 Stunden Schlaf am Stück, von mir aus auch am Tag, wenn ich von der Arbeit heimkomme, irgendwann, ganz egal. Als er ganz klein war, gab es auch immer mal wieder ruhige Nächte, in denen sich mein Körper erholen konnte, aber das kommt seit Wochen oder Monaten so gut wie gar nicht mehr vor. Soll ich abstillen, mein Kind mit Folgemilch füttern - vielleicht bekommt er zu wenig Nahrung, er isst zwar Beikost, aber das Stillen bleibt immer noch die Hauptsache? Zum Kinderarzt mit ihm, Kinderpsychologen? Ist ferbern doch das Richtige (bin eigentlich absolut gegen so was, aber manchmal muss man eben auch seine Prinzipien vergessen können)? Ich dachte immer, Stillen und zusammen schlafen seien die einzigen wirklich wirksamen Methoden, sich auf den Rhythmus des Babys einzustellen ohne sich selbst ganz zu verlieren, aber es scheint nicht zu klappen: Ich bin völlig erschöpft, mit meinem Mann gibt es nur noch Streit, weil bei beiden die Nerven blank liegen, und ich kann nicht weiter als bis morgen denken und wie ich einen Tag nach dem anderen, eine Nacht nach der andern "überstehe". Ich hoffe, Ihr könnt mir einen Rat geben - was mache ich nur falsch? Ich wünsche mir so sehr, dass ich wieder anfangen kann zu leben - mit Kind und mit Mann und das in Frieden, Ruhe und einigermaßener Gelassenheit. Danke für's Lesen und Beantworten im Voraus! Mit der Hoffnung auf Rat und Hilfe, eure wrcstimme
Liebe wrcstimme, lass dich erst einmal umarmen, ich kann deine Situation gut verstehen und glaube es dir gerne, dass Du fix und fertig bist. Ich kann dich aber beruhigen, was das Schlafen angeht, denn das Verhalten deines Kindes ist völlig normal, es braucht keinen Arzt und erstrecht keinen Psychologen! Das Aufwachen in diesem Alter ist völlig normal und hat auch nichts mit Hunger zu tun. Du könntest jetzt sicherlich abstillen, allerdings würde dein Kleiner wahrscheinlich nicht besser schlafen. Du schreibst, dass dein Kind sofort weint, wenn Du es in sein Bett legst. Die "Radikallösung" könnte sein, dass Ihr Euer Bett abbaut und nur mehr die Matratzen auf den Lattenrosten auf den Boden legt, noch mindestens eine Matratze daneben legt und so eine große Liegefläche mit Platz für alle habt. Natürlich kannst Du ferbern, aber Ferber selbst hat davor gewarnt, sein Programm vor dem ersten Geburtstag durchzuführen. Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, das dein Kleiner noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Ihn schreien zu lassen wäre das grausamste, was du ihm antun kannst, denn es würde das Vertrauen in dich und in das Leben erschüttern! Es gibt wirklich kaum noch jemanden (außer Autoren und Verlage, die gut verdienen an den Büchern, die solche Methoden anbieten...), die diese Methoden empfehlen würden. Nicht einmal der "Erfinder" selbst, auf den Bücher wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" basieren (siehe auch unter www.ferbern.de). Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Sollte es nun für dich trotzdem wichtig sein, dass dein Kind ohne dich in den Schlaf finden kann, dann ist es selbstverständlich akzeptabel, nach Alternativen zu schauen. Papa kann eine solche Alternative sein, denn vermutlich ist er nach dir die Hauptbindungsperson für dein Kind und somit gut geeignet, es zu beruhigen. In diesem Fall kann ich dir als Buch empfehlen Elizabeth Pantley: "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das im Herbst auf Deutsch erschienen ist. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe wrcstimme, Fühle dich erstmal richtig gedrückt. Ich kann dich auch ziemlich nach voll ziehen. Ich arbeite auch schon seid mein kleiner 2 monate alt ist, und habe auch einiges an druck weg stecken müssen. Ich würde dich nur gerne beruhigen wollen das diese phase auch weniger schlimm wird. Mein kleiner hat auch einige wochen lang nichts anderes gemacht als geschriehen als er aufgewacht ist, und da hat auch schmusen, brust, schnuller alles nichts geholfen, auch papa war da nicht gut. Da bin ich auch stunden durch unsere wohnung gegeistert mit ihm auf dem arm (und das wo er gut 11 kilo wiegt). Hast du denn ein schönes schlaflied, oder anderes ruhiges lied. Das hat bei uns recht gut funktioniert, ich bin mit ihm gelaufen und habe leise gesungen. Das hat ihn soweit beruhigt das ich mich wenigstens wieder ins bett setzen konnte und er ist dann irgendwann eingeschlafen auf mein arm. Abgelegt habe ich ihn dann auch nicht mehr und habe halt im halbsitzen geschlafen. Vielleicht brauch dein kleiner jetzt einfach ganz viel mama. Vielleicht hilft es dir ja weiter. Ich wünsche dir ganz viel stärke und immer nur mut es wird werden.
Ähnliche Fragen
Hallo, Unser Sohn ist 22 Monate alt und wird noch gestillt. Wobei es fast ausschließlich Nuckeln ist und ich auch fast keine Milch mehr habe. Tagsüber haben wir im Herbst abgestillt (was nicht ganz einfach war). Zum Einschlafen, nachts und zum Aufwachen in der Früh braucht er die Brust aber noch sehr. Ich bin nun wieder schwanger (1. Trimester) ...
Hallo, meine Tochter ist 4 Monate alt, ich stille sie seit Geburt voll. Die ersten 2 Monate hat sie gut alleine geschlafen und oft auch mit Schnuller. Seit zwei Monaten aber verweigert sie den Schnuller komplett und fängt an zu würgen wenn ich ihn anbiete (wir haben viele verschiedene ausprobiert). Einschlafen tut sie mitlerweile NUR an der Br ...
Hallo Biggi, unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche. Sie stillt noch zwischen 2 und 4 mal tagsüber, zum schlafen abends und nachts. Das stillen an sich ist für mich kein Problem. Meine Herausforderung sind die Abende. Sie schläft abends eigentlich nur mit stillen ein und somit kann mein Mann sie ...
Liebe Biggi, unser Baby 6,5 Monate jung wird noch gestillt und die Beikost ist eingeführt. Seit ca 2,5 Monaten will es nachts nahe zu jede Stunde trinken. Es gibt aus Ausnahmen da sind es mal 2-3 Stunden Pause dazwischen (vllt einmal die Woche so). Aber auch heute Nacht jede Stunde Gewusel bis die Brust kommt. Wenn ich sie ihm nicht gebe fängt ...
Guten Morgen liebe Biggi, Meine Tochter wird bald 10 Monate alt und ich stille sie die meiste Zeit noch, da sie noch sehr wenig Brei isst. Das ist für mich auch kein Problem, dass sie für alles längere Zeit benötigt. Jedoch wird sie in der Nacht meistens nach 2h munter, trinkt bisschen was und schläft. Das ist für mich schon eine gute Nacht. ...
Hallo :) meine Tochter ist jetzt 7,5 Wochen alt und Stillen war bei uns anfangs eine richtige Großbaustelle. Da sie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Geldbsucht entwickelt hat, hat meine Hebamme mir dringend geraten, dass wir zu jeder Stillmahlzeit 30ml Pre Nahrung zufüttern. Da mein Milcheinschuss relativ spät und auch nicht über ...
Liebe Frau Welter, ich habe im April mein zweites Kind bekommen. er ist nun 14 Wochen alt und ein gesundes und munteres Kerlchen. seit Anfang an stille ich ihn voll. Wir haben seit dem schon ein paar Phasen hinter uns. Am Anfang ist er an der Brust eingeschlafen und lies sich ablegen. Dann ging zum Schlafen nur noch die Trage. dan ...
Hallo, meine Tochter ist 9,5 Monate alt und wird noch(voll) gestillt. Ich stille sie Tag und Nacht nach Bedarf, sie isst aber auch sehr gut mit am Tisch. Bekommt mittags und abends Brei und isst aber auch schon Brot mit frischkäse, Nudeln, Spätzle usw Nun aber meine Frage. Sie macht es mir zur Zeit, vorallem beim Mittagsschlaf nicht leicht. ...
Liebe Biggie Ich habe eine Frage rund ums Thema Abstillen. Meine Tochter ist jetzt 1 Jahr alt – 6 Monate haben wir voll gestillt und seither haben wir «natürlich» reduziert mit Baby led weaning. Tagsüber stille ich so gut wie nicht mehr – ab und zu möchte sie Nachmittags an die Brust und wenn es gerade passt, lasse ich sie. Falls nicht (wenn ...
Meine Tochter (6,5 Monate) verweigert ihre Flasche im wachen Zustand – ich bin ratlos. Ich wende mich mit einem Thema an Sie, das uns momentan sehr belastet: Unsere Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und verweigert seit einiger Zeit ihre Flasche, sobald sie wach ist. Sie sieht die Flasche, drückt sie sofort weg, dreht den Kopf zur Seite und begin ...
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen