Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schläft oft beim Stillen schon nach 5 min.ein,im Bettchen aber unruhig

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Schläft oft beim Stillen schon nach 5 min.ein,im Bettchen aber unruhig

Greenamy

Beitrag melden

Liebe Kristian,liebe Biggi, meine Kleine ist nun 10 Tage alt.Mit dem Stillen klappt so ganz gut,aber zur Zeit ist sie sehr schläfrig beim Stillen,schläft oft nach 4-5 min.an der ersten Brust ein,auch nach Bäuerchen weiter schläfrig,wenn ich sie dann in ihr Beistellbettchen abends/nachts lege,wird sie sofort quengelig u.macht Anzeichen,das sie Hunger hat,trinkt aber nur wieder bisschen u.schläfrig.Sobald man sie in ihr Bett legt,wird sie unruhig u.quengelig,besonders abends/nachts. Manchmal nehme ich sie dann mit in mein Bett,dann beruhigt sie sich oft auch wieder. Aber sie soll doch lernen,in ihrem Bettchen zu schlafen?Wie schaff ich das? Warum ist sie abends/nachts so quengelig? Und oft so müde,das sie nur wenig und kurz trinkt? Dann habe ich u.auch sie seit nach der Geburt Blähungen.In ihrem Bauch grummelt es auch sehr oft.Was kann ich machen? Ich esse keine Zwiebeln,Kohl oder sonstiges blähendes,evt.könnte es das DinkelVollkornbrot sein,oder das Müsli frühst (Naturjoghurt,mit Vollkornhaferflocken,Leinsaat,Sesamsaat,Sonnenblumenkerne und 1 kleingeschnittener Apfel),hatte ich aber in der Schwangerschaft immer gut vertragen.Wissen Sie Rat?


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Greenamy, dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und dem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwei Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlu Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). mmernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf Es gibt auch noch weitere Gründe, warum Ihr Kind aufwacht, sobald Sie es hinlegen. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo liebe Biggi, Wir machen uns große Sorgen um unsere 16 Wochen alte Tochter! Ich stille von Anfang an voll (sie bekam noch nie die Flasche). Die ersten Wochen war sie gefühlt nur an der Brust (was ja bekanntlich normal ist)…das hat sich dann langsam eingespielt und sie kam dann immer so zwischen 1,5 und 2,5 Stunden, nachts auch mal 4! Seit ...

Hallo jetzt schreibe ich auch mal meinen ersten Beitrag Unser Problem sind die Nächte, mein Kind (in einer Woche 12 Monate) war schon immer eine schlechte Schläferin. Aber unsere Nächte sind einfach der absolute Horror. Sie kommt nachts so oft, ist unruhig, ständiges aufwachen und will sofort die Brust um weiterschlafen zu können. Zuerst gebe ic ...

Guten Tag, mein Sohn ist 10 Wochen alt, wurde von Anfang an voll gestillt und seit ca 2 Wochen zugefüttert nach Absprache mit Hebamme und Besuch bei Stillberaterin. Er wiegt sltuell 4700g hatte bei Geburt 2820 g und ist 3 Wochen zu früh. Er habe immer recht wenig zugenommen und schreit leider sehr viel. Die Stillberaterin sagt er habe fehlende Mus ...

Guten Abend , Mein Sohn ist genau 8 Wochen alt und wird voll gestillt , er ist ein externes spuck Kind mir ist in den letzten 2-3 Tagen aufgefallen daß er besonders Abends vorm schlafen gehen wenn er gestillt wird extrem unruhig trinkt ganz oft an dovkt und wieder los lässt , erst hab ich gedacht das meine Milch kommt aber wenn ich drücke kommt g ...

Hallo, mein Baby fast 6 Wochen wird von mir von Anfang an voll gestillt. Vor etwas 1½ Wochen fing er an zu Clustern was für mich die ersten Tage OK war. Nun ist es leider so daß er sehr an Koliken leidet und das Clustern für ihn eher zur Qual wird da die Bauchschmerzen dadurch noch schlimmer werden. Desweiteren ist es nun auch bei mir so daß ich K ...

Hallo, Meine Tochter ist 3 Monate alt und ich stille eigentlich voll. Jetzt war sie die letzten 3 Tage trotz stillen immer unruhig und hat richtig geschrien. Sie machte immer den Eindruck, weiterhin hungrig zu sein, nuckelt jedoch an der Brust nur. Ich habe ihr dann aus lauter Verzweiflung abgepumpte Milch aus der Flasche angeboten. Diese hat si ...

Hallo liebe Experten , meine Kleine ist nun 4,5 Monate alt und beim Stillen oft sehr abgelenkt und unruhig. Ist verständlich, da alles andere so interessant ist und sie alles entdecken und sich umschauen will.. aber dadurch dass sie sich ständig wegdreht und alles in Bewegung ist, verschluckt sie sich auch öfter :( muss ich mir da Sorgen machen ? ...

Liebe Biggi! Mein Sohn ist 4 Wochen alt und wird voll gestillt. Seit zirka 2 Wochen ist das Stillen ziemlich mühsam. Wenn das Baby trinkt, dann fängt es nach zB. 2 min an zu weinen. Ich nehme es hoch und dann muss es aufstoßen, es hat Blähungen oder nichts. Dann leg ich es wieder an, aber es fängt wieder an zu weinen, sucht die Brust will aber n ...

Hallo, mein Sohn wurde gerade drei Monate alt und seit ein paar Nächten ist er sehr unruhig und will stündlich an die Brust, hab angefangen im Liegen zu stillen-klappt wunderbar, allerdings würde er da am liebsten die ganze Nacht dann am Busen bleiben nur zum nuckeln und das möchte ich eigentlich nicht aus angst dass es zur Gewohnheit wird. Schnul ...

Hallo, mein Sohn ist 13 Wochen alt. Seit einiger Zeit trinkt er an der rechten Brust sehr schlecht. Er dockt an, dockt wieder ab. Dabei drückt er sich dann mit dem Gesicht in die Brust rein. Sucht dann wieder, dann gebe ich sie ihm und dann fängt das ganze von vorne an. Wenn ich ihn nachts stille, dann klappt es meistens, aber auch nicht immer. ...