pfanny88
Liebe Biggi, liebe Kristina, meine Tochter ist 10 Wochen. Sechs Wochen nach der Geburt hat das Stillen mustergültig funktioniert.Sie hat seit dem 4. Lebenstag einen Schnuller bekommen, weil sie so ein großes Saugbedürfnis hatte und anfing am Daumen zu nuckeln. Daher hatte wir uns für einen Schnuller entschieden. Vor etwa 5 Wochen fing es an, dass sie beim Stillen die Brust anschrie (aber nur einmal am Tag), schnell wurde es jedoch häufiger, bis sie es bei jedem Stillen machte. Ich konnte sie anfangs noch schnell wieder beruhigen, sodass sie dann ohne große Probleme weitertrank, das änderte sich jedoch auch nach ein paar Tagen. Ich hatte es anfangs auf die Koliken geschoben, die sie etwa zur gleichen Zeit quälten. Da das Stillen bald in einem einzigen Geschrei endete und ich sie nur noch schwer zum weitertrinken überreden konnte, hatte ich das Gefühl dass sie nicht genug bekam und nicht mehr zunahm. Das Geburtsgewicht betrug 3680 g, sie nahm im KH 200g ab und hatte bei der U3 ein Gewicht von 4080 g. Damit waren sowohl Arzt als auch Hebamme zufrieden. Aus Sorge ging ich mit ihr zum Kinderarzt. Beim Wiegen kam heraus, dass sie in 3 1/2 Wochen nur 45 g zugenommen hatte. Der Arzt sagte mir, dass ich Muttermilch abpumpen und darin Maltrodextrin 6 auflösen und zufüttern sollte. Was ich dann auch getan hatte. Innerhalb von 4 Tagen nahm meine Tochter 200g zu. Zugefüttert hatte ich mit einer NUK-Flasche und -Sauger. Sie nahm ihn ohne Probleme, jedoch wollte sie am 4. Tag dann gar nicht mehr an die Brust. Da ich das Maltrodextrin erst mal wieder weglassen konnte, habe ich sie nur noch an die Brust angelegt. Im Gehen funktionierte das Stillen einigermaßen, jedoch hatte sich das Trinkverhalten komplett geändert. Wo sie vorher immer zügig getrunken hatte, trinkt sie jetzt nur noch nach dem ersten Milcheinschuss effektiv. Sobald der "versiegt", saugt sie nicht mehr richtig, sondern nuckelt nur noch. Wenn ich es schaffe, sie durch Umhergehen lang genug an der Brust zu lassen, trinkt sie zwischendurch ein paar Schlücke, macht dann aber wieder lange Pause, trinkt wieder ein klein wenig u.s.w. Da ich natürlich wieder Sorge hatte, dass sie jetzt nicht mehr genug bekommt, habe ich sie entsprechend oft angelegt. In den 3 Wochen hat sie zumindest 300 g zugenommen. Allerdings bin ich mittlerweile an einem Punkt, wo diese Anstregung sehr viel Kraft kostet und ich auch der Meinung bin, dass sie mich so langsam aber sicher durch ihr schlechtes Trinkverhalten abstillt. Die linke Brust ist schon deutlich kleiner als die rechte und beim abpumpen bekomm ich gerade mal 20 ml raus, obwohl sie vorher dort nicht getrunken hat. Sie geht auch nur noch schwer an diese Brust, weil sie scheinbar kaum noch was rausbekommt, wodurch ich sie dann eher rechts anlege. Ein Teufelskreis. Ich habe aber auch das Gefühl, dass auch die rechte Brust nicht mehr ausreichend produziert, trotz häufigem Anlegen, da sie, vor allem Abends, trinkt ( wenn man es denn so nennen darf), von dem vielen nuckeln an der Brust einschläft, kurz darauf aber wieder aufwacht und sucht. Sie macht den Eindruck, als wenn sie permanent hunger hätte. Trotzdem macht sie ein- bis zweimal am Tag ordentlich in die Windel und ich denke, dass sie auch ausreichend nass sind. Vorgestern musste ich sie für kurze Zeit bei meiner Schwägerin lassen. Obwohl ich sie kurz vorher noch gestillt hatte, hat sie dort so jämmerlich geweint, dass meine Schwägerin ihr vor lauter Verzweifelung eine Flasche (Avent Naturnah-Sauger) mit Pre-Milch gemacht hat, die sie auch komplett (90 ml) getrunken hat. Das nächste Anlegen war dann wieder eine Katastrophe (ging gar nicht an die Brust), sodass ich mir von einer Freundin die Medela-Flasche mit dem Calma-Sauger geliehen habe und ihr daraus noch aufbewahrte Muttermilch gegeben habe. Sie hat kaum was rausbekommen und viel geweint. Scheinbar hatte sie Schwierigkeiten den benötigten Unterdruck zu ereugen. Mit sehr viel Mühe und Not und frustriertem Geschrei hat sie die 70 ml getrunken. Ich vermute, dass das auch das Problem an der Brust ist. Danach ging sie aber auch wieder an die Brust, mit den erwähnten Schwierigkeiten. Da Sie eh schon schlecht zugenommen hat, will ich natürlich verhindern, dass sie jetzt abnimmt. Sollte ich, da ich das Gefühl habe, dass meine Milch mittlerweile nicht mehr ausreicht, zufüttern? Wenn ja, welche Nahrung würdet ihr mir empfehlen und mit welchem Sauger sollte ich ihr die Nahrung geben? Ich weiss, dass ich mir keinen Stress machen sollte, da das auch die Milchproduktion beeinflusst. Aber wenn das eigene Kind vor Frust und Hunger weint, ist das gar nicht mehr so einfach. Seht ihr noch eine Chance, dass ich sie wieder voll stillen kann? Ich hatte mich vor zwei Wochen schon mal telefonisch an die Hotline der AFS gewandt, aber dort konnte man mir nicht wirklich weiterhelfen. Vorab vielen Dank und liebe Grüße.
Liebe pfanny88, deine Tochter ist saugverwirrt. Sie weiß nicht mehr, wie sie richtig an der Brust trinken muss und sie bekommt wahrscheinlich auch tatsächlich zu wenig Milch. Ein Baby in einer solchen Situation an die Brust zurückzubringen erfordert mehrere Dinge: zum einen, deine echte Bereitschaft und Motivation, deine Kleine an die Brust zurückzuführen. DU musst davon überzeugt sein, dass Du wirklich weiter stillen willst. Wenn Du zweifelst, dann wird es nicht erfolgreich sein. Als nächstes wirst Du neben der Motivation viel Geduld, Beharrlichkeit und Energie aufwenden müssen. Eine Saugverwirrung zu überwinden und die Milchproduktion wieder aufzubauen ist keine Sache, die eben mal nebenbei funktioniert. Und außerdem musst Du dir darüber im Klaren sein, dass dein Baby nicht von jetzt auf gleich wieder problemlos an deiner Brust trinken wird. Es ist besser, ich sage dir das alles jetzt ganz ehrlich. Wenn Du willst, dass deine Tochter wieder an die Brust kommt und deine Milchmenge wieder gesteigert wird, dann kommst Du wohl nicht drum herum, regelmäßig zu pumpen. Du solltest die Flasche vermeiden und die Kleine mit einer alternativen Fütterungsmethode ernähren (z.B. mit dem Becher). Gib ihr viel Körperkontakt, lass sie an der nackten Brust spielen. Versuche die Tipps, die auch bei einem Stillstreik Anwendung finden: Versuche dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihr die Brust auch immer wieder anbieten, wenn sie wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Baby zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Weitere bewährte Tipps für diese Situation sind: • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Weitere gezielte Hilfe kann dir eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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