TB0308
Hallo, Unser Sohn ist 8 Tage alt und momentan ist das Stillen bzw. satt kriegen ein Kampf. Ich hatte vor der Schwangerschaft (habe sie ca. in der 15. Woche entfernt) meine Brustwarzen gepierct, nur falls dies etwas zur Sache tut. Außerdem muss ich erwähnen, dass er direkt nach der Geburt in die Kindeeklinik musste, ich habe ihn nur einmal ganz kurz anlegen können. In dieser Zeit habe ich etwas abgepumpt, womit er auch teilweise gefüttert wurde, jedoch hat er natürlich die Flasche bekommen, da er erst nach 48 Stunden zu mir zurück kehrte. Nun ist es so, dass er beim stillen absolut nicht satt wird. Er würde zwar auf mir einschlafen, aber sobald ich ihn ablege, wird er wach, macht sauggeräusche und trinkt 60 ml Säuglingsnahrung aus der Flasche, bis er endlich satt ist. Meine Hebamme vermutet zu wenig Milch. Wenn ich nach dem stillen abpumpe bekomme ich mit der handpumpe 50 ml aus beiden Brüsten. Meine Hebamme beobachtet ihn auch beim trinken, er nuckelt mehr, ist sehr gemächlich und kann nur durch Wange streicheln und immer wieder "ärgern" wach und am trinken gehalten werden. Auch muss er 3-4 mal saugen, bis er mal schluckt, ansonsten ist es wie gesagt eher ein nuckeln. Ich stille ihn zum Teil 20-30 min pro Brust und danach trinkt er wie gesagt noch 50-60 ml aus der Flasche. Ich würde ihn so gerne voll stillen, diese Situation belastet mich sehr, da ich so viel Zeit beim stillen verbringe und danach trinkt er doch eine Flasche.
Liebe TB0308, dein Baby ist saugverwirrt und KANN nicht korrekt und effektiv saugen. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Du hast das Pech gehabt, schlecht beraten worden zu sein, doch tatsächlich besteht Hoffnung. Dazu möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch das Beusternährungsset wäre evtl. eine gute Lösung für Euch. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Kopf hoch, Ihr schafft das! LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
hallo, ich hatte sie schon mal kontaktiert, weil meine kleine nicht richtig zunahm. jetzt wurde bei ihr eine saugschwäche diagnostiziert. das lässt sich mit meiner lt. arzt "schwergängigen" brust nicht vereinbaren. ich muss also abpumpen. meine kleine ist noch keine 4 wochen alt. das abpumpen klappt gut, auch hat sie gut zugenommen. gibt es irgen ...
Liebe Frau Welter, mein Sohn Julius wurde vor 12 Tagen geboren. Aufgrund einer Schwangerschaftsdiabetes und eines steigenden diastolischen Blutdruckes haben die Ärzte entschieden nach vollendeter 38. SW die Geburt einzuleiten. Es war eine schnelle und für mich "einfache" Geburt. Leider hat das Anlegen im Kreissaal nicht geklappt. In der Klini ...
Hallo, unser Lenny ist heute 5 Wochen geworden. Kurz nach der Geburt war er unterzuckert und untergewichtig, so dass er im Krankenhaus neben dem Stillen auch zugefüttert wurde. Bis heute hat sich an dieser Situation nicht viel geändert, im Gegenteil, das Saugen an der Brust hat sich in letzter Zeit immer noch verschlechtert, obwohl er schon me ...
Liebe Stillberaterinnen, Meine Tochter ist jetzt 12 Wochen und trinkt immer noch sehr langsam. Eine Mahlzeit sind idR beide Brüste, mindestens je 30min, so dass wir fast nie unter einer Stunde stillen. Abends zT noch länger bis zu 90min, da nuckelt sie aber gegen Ende eher ohne zu schlucken zum Kuscheln und Einschlafen weiter. Unsere Stillabständ ...
Hallo Biggi. Wie sieht es denn mit Stillhütchen aus? Also für mich liegt die Vermutung nahe, dass meine Kleine (4 Monate) saugfaul ist und deswegen ohne Brusternährungsset nicht ordentlich trinken mag. Es muss scheinbar immer eine bestimmte Menge kommen. Ich habe gelesen, dass Stillhütchen bei Saugschwäche benutzt werden und frage mich, ob d ...
Hallo, ich habe am 19.9. per notgedrungener Re-Sectio entbunden und "musste" vom zweiten Lebenstag an zufüttern. Mein Kleiner Schatz trinkt recht viel, mittlerweile (wenn ich mit dem stillen zusammen richtig gerechnet habe) um die 224 ml. Ich habe heute eine Stillprobe gemacht um einfach mal kurz zu sehen wie viel er ca trinkt. Es waren gerade m ...
Liebe Biggi, liebe Kristina, Ich habe schon viele eurer Antworten hier studiert und meine, die gängigsten Methoden bei Stillproblemen zu kennen - dennoch stehe ich gerade total an und weiß nicht mehr weiter. Meine Tochter ist 5einhalb Monate alt. Wir hatten uns das Stillen anfangs richtig hart erkämpft. Sie kam mit 2770g zur Welt, fiel am zw ...
Liebe Frau Welter, unser Theo ist nun 7 Wochen alt und wir haben leider Probleme beim Stillen. Die Kurzfassung ist, dass er pro Mahlzeit etwa eineinhalb bis zweieinhalb Stunden benötigt und dann insgesamt eine Menge von 50-80 ml getrunken hat (Wiegeprotokoll). Ich bin somit gut 12-14 Stunden am Tag mit dem Stillen beschäftigt. Ich möchte im ...
Liebe Biggi, Unser Sohn wurde vor 2,5 Wochen an 32+5 spontan geboren wegen unbemerktem Blasensprung u.a. Ursachen. Er hat schon einiges hinter sich (CPAP, Antibiotika, 2 Wochen Inkubator und Intensivstation). Inzwischen liegt er im Wärmebett bei 33 Grad. Er hat also noch eine kleine Baustelle mit der Temperatur. Sein Hauptthema ist allerd ...
Liebe Expertin, Ich hatte schon beim ersten Kind enorme Probleme mit dem stillen. Er schlief sehr schnell an der Brust ein und nahm nur wenig bis gar nicht zu. Mit 11 Wochen wurden das Zungen- und Lippenband wegen Verkürzung durchtrennt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon lange abgepumpt und zugefüttert und er zeigte auch kein Interesse an de ...
Die letzten 10 Beiträge
- Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen
- Stillstreik?
- Kind (2,5 Jahre) schläft nur mit Brust ein
- Weiterhin nach Bedarf stillen?
- Tocher (5 Monate) verweigert linke Brust
- Tagsüber abstillen
- Unruhiges Trinkverhalten / Starker Milchspendereflex
- Abstillen für Kinderwunsch
- Stillen in der 2 Schwangerschaft
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!