Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sanftes Abstillen - jetzt zuwenig Milch....

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Sanftes Abstillen - jetzt zuwenig Milch....

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und wurde 4 Monate voll gestillt, danach habe ich (nach Einführung der Beikost) zunächst die Mittagsmahlzeit, dann die Abend und kürzlich die Nachmittagsmahlzeit ersetzt. Nun stille ich noch Nachts (ca. 2 mal), frühmorgens und vormittags. Nachmittags pumpe ich für den Abendbrei ab. Seit ich mit dem Nachmittagsbrei angefangen habe, ist meine Milch deutlich zurück gegangen. Ich merke das beim Abpumpen und auch wenn mein Sohn trinkt (er schluckt irgendwann nicht mehr und wird dann auch unruhig - braucht jetzt auch immer beide Brüste). Kann ich irgend etwas tun, damit die Milchbildung nicht noch weiter zurück geht? Ich möchte ihn allerdings nicht wieder öfter anlegen, da ich ja nach und nach abstillen möchte. Allerdings möchte ich die nötigen Milchmahlzeiten gerne weiterhin stillen und keine Flaschenmilch geben, da es unklar ist, ob mein Sohn eine Laktose- oder Milchzuckerunverträglichkeit hat. Können Sie mir raten? Viele Grüße, Andrea


Biggi Welter

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Liebe Andrea, wenn Sie nicht mehr stillen möchten, können Sie stattdessen Milch abpumpen, um die wieder Milchmenge zu steigern. Einen anderen Weg gibt es leider nicht, da die Brust nur durch das Saugen das Signal "mehr Milch bilden" erhält. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, noch eine Nachfrage dazu: Mittlerweile kommt oft gar nix, wenn ich pumpe (zumindest war es gestern so....). Soll ich dann trotzdem pumpen, um die Brustwarze zu stimulieren oder bringt es dann nichts? Wie oft und wie lange sollte ich pumpen. Danke nochmal, Andrea


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Liebe Andrea, Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben (ich kenne wenige Frauen, die mit dieser Pumpe zurecht kommen) und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Um den Milchspendereflex anzuregen, kann man einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten, z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was frau gebrauchen könnte, bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. Du solltest jedoch auch mit deinem Kinderarzt beratschlagen, wie du vorgehen kannst, wenn die Muttermilch nicht mehr reichen sollte. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Liebe Kristina, vielen Dank für diese ausführlichen Infos!! Ich werde das alles mal ausprobieren. Das "traurige" ist ja, dass es bisher (immerhin 8 Monate lang) super mit dem Abpumpen geklappt hat. Jetzt kommt gar nichts mehr ;-( Kann sein, dass ich mir zu viel Stress mache, weil ich wirklich Angst habe, meinen Sohn auf Flaschenmilch zustellen zu müssen. Die Kinderärztin sehe ich sowieso morgen, dann kann ich sie nochmal fragen. LG Andrea


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