Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 7,5 Monate, seit, ca. 6 Wochen bekommt er mittags Brei, seit 2 Wochen abends. Bis zur 17. Woche hatte er nachts 8-9 Stunden geschlafen, dann wurden die Abstände immer kürzer bis wir bei alle 2 Stunden angelangt sind, was bis jetzt so ist. Tagsüber kam er alle 3, manchmal auch 4 Stunden, seit der 22. Woche auch da alle 2 Stunden. Seit ca. 2 Wochen kommt er, nachdem ich ihn gestillt habe, schon nach 1 1/2 Stunden oder sogar noch früher. Als ich mit Brei angefangen habe, hat er das erste Mal 3 Löffelchen gegessen und dann sogar eine Stunde länger geschlafen, am 2. Tag hat er eine halbe Portion gegessen und 2 Stunden länger geschlafen, seit dem 3. Tag wacht er sehr häufig auf und weint, manchmal im halben Stunden Takt, spätestens zwischen 21:30 und 22 Uhr und läßt sich dann nur noch mit Stillen beruhigen, dann wieder alle 1 1/2 bis 2 Stunden. Zuerst dachte ich, es liegt vielleicht am Abendbrei, das er eventuell Blähungen hat, aber das müsste sich ja inzwischen gebessert haben, auch entweicht selten Luft. In der zweiten Nachthälfte wacht er zwischendurch nicht mehr auf, halt alle 1 1/2 bis 2 Stunden. Tagsüber schläft er jetzt aber auch nur noch mit mehreren Unterbrechungen und will ständig gestillt werden. Vom Gefühl her meine ich, das er nicht mehr satt wird. Sein Entlassgewicht war 2500g, mit einem halben Jahr 6000g, wo er ja sehr schön zugenommen hatte, dann hat sich am Gewicht für 4 Wochen erst mal nicht viel geändert, er hatte mal 40g abgenommen. Seit er Brei bekommt hat er innerhalb 4 Wochen ca. 600g zugenommen. (Hab ihn daheim auf unserer Waage gewogen.) Kann es nicht doch sein, das er von meiner Milch nicht mehr richtig satt wird, sollte ich mit Nachmittagsbrei auch schon beginnen? Liebe Grüße Nicole
Kristina Wrede
LIebe Nicole, wir glauben immer, dass unsere Babys vor Hunger schreien, doch das ist nur in den allerwenigsten Fällen so.... Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es spricht ja nichts dagegen, dass er häufiger stillt. Vermutlich sind es ja dafür auch kürzere Stillmahlzeiten, oder? Wenn wir uns davon lösen, dass unsere Kinder bestimmten "Stundenplänen" entsprechen sollten, und wenn wir uns "hingeben" an die Bedürfnisse unserer Babys, dann werden die Probleme von allein verschwinden. Es ist irgendwie eine Frage der Einstellung... Da hat mir immer geholfen, dass ich mich gefragt habe: Wenn ich mit meinem Kind jetzt auf einer einsamen Insel wäre, wie würde ich mich dann verhalten. Und die Antwort kam dann ganz von allen. Ich denke nicht, dass ihr schon mit Mittagsbrei anfangen MÜSST, aber du KANNST es probieren. Seine Gewichtszunahme allerdings zeigt, dass er durchaus genug Kalorien erhält. Lieben Gruß, Kristina
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