Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Probleme mit Babys Blähungen, ich find das "Übel" nicht!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Probleme mit Babys Blähungen, ich find das "Übel" nicht!

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Liebe Frau Welter, Ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen, etwas schneller das Problem mit Babys Blähungen (9 Wochen alt) herauszufinden: Wie lange dauert es, wenn ich etwas „falsches“ gegessen habe, bis das Baby Blähungen und Bauchschmerzen davon bekommt? Und wie lange dauern diese Blähungen an? Meine letzte Nacht war einfach zu grausig. Seit Wochen versuche ich das „Übel“ zu finden, aber es gelingt mir einfach nicht. Zu unterschiedlich sieht mein Speiseplan aus, und ich glaube, was es auch immer ist, es scheint nur manchmal Blähungen hervorzurufen. Ich habe gestern um 17.00 beim Stillen etwas Schokolade genascht (was ich langsam in Verdacht habe), um 17.10 war dann auch die Stillmahlzeit vorbei. Danach hat er süß und seelig bis 20.00 geschlafen. In der Zwischenzeit aß ich Eierkuchen oder Pfannkuchen oder Palatschinken (ich hoffe, sie wissen, was ich meine, im deutschen Raum hat das ja überall einen anderen Namen) (hab ich auch im Verdacht – also Eier). Um 21.00 war nächste Mahlzeit dran, um 22.00 hab ich ihn ins Bett gelegt, um 00.00 ist er das erste mal wachgeworden (könnte aber auch deshalb gewesen sein, weil ich ihn mal wieder auf die Seite gelegt habe, da wacht er immer auf, und will auf den Bauch gelegt werden.) Dann hat er weitergeschlafen bis 1.30 und ist dann mit lautem Gebrüll wachgeworden (ist nachts gar nicht seine Art, sein Essen einzufordern). Beim Stillen hab ich dann bemerkt, dass er unruhig wurde, und danach war die Nacht vorbei – Schreien bis 3.00, dann schlummern bis 5.30, dann Wachphase und um 6.30 endlich Hunger, dann gleich weiterschreien bis 10.30, dann wieder Mahlzeit, um 11.00 hat er seine Windeln so richtig vollgexxxckt, und nun scheint er ruhig zu sein, und wird sicher gleich schlafen. Manchmal fangen seine Blähungen auch erst morgens um 7.00 an (obwohl ich nachts nichts esse!) und dauern dann so bis um 11.00, manchmal um 16.00 und dann bis 22.00. Und nie weiß ich, wie lange das „Übel“ so braucht, um bei ihm diese Blähungen hervorzurufen. Was könnte das gewesen sein? Oder kann das „Falsche“ auch schon von vorher stammen (hab Mittags mal bei Mc Donalds gefuttert, hab ich aber schon öfter, und da hat er glaube ich noch nie Probleme mit gehabt.) Nach einer solchen Nacht brauche ich dann oft einen starken Kaffee und eine Zigarette. Das dürfte bis zur nächsten Mahlzeit, die nun sicher erst in 5 Stunden ist, keine Probleme machen, oder? Jetzt schläft er nämlich tief und fest, und holt seinen Nachtschlaf nach. Kaffee und Zigarette soll doch eigentlich sofort in die Muttermilch übergehen? Und ist in 5 Stunden wieder „raus" aus dem Körper, oder? Ist das beim Essen nicht auch so? Ich hoffe, sie können mir weiterhelfen.


Biggi Welter

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? Liebe Cindy, Es gibt keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht, um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über. Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. Ganz generell ist es jedoch so, dass der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Kind sehr stark überschätzt wird. In der Regel kann eine stillende Mutter alles essen und trinken (bei Alkohol sollte allerdings Vorsicht walten), ohne dass es dem Kind etwas ausmacht. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Einige Babys sind leider sehr empfindlich, aber auch hier lässt sich nicht sagen „lass den Orangensaft weg", denn es gibt Babys, deren Mütter problemlos Orangensaft trinken können, aber wehe sie essen eine Banane. Ich habe schon Mütter erlebt, die sich ausschließlich von Reis und Wasser ernährt haben und die Babys hatten weiterhin übelste Blähungen. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich und deshalb gibt es auch keine Listen mit erlaubten oder verbotenen Nahrungsmitteln. Ausprobieren heißt in diesem Fall die unter Verdacht stehenden Nahrungsmittel der Reihe nach für einige Tage oder eine Woche komplett wegzulassen und zu sehen, ob sich das Verhalten des Babys verändert. Falls Sie Milchbildungstee trinken, sollten Sie diesen als allererstes weglassen, da Milchbildungstee, vor allem wenn mehr als ein bis drei Tassen getrunken werden häufig zu Blähungen führt. Nikotin hat eine Halbwertszeit von 90 Minuten. Das bedeutet, dass 90 Minuten nach dem Rauchen noch die Hälfte der in die Milch übergegangenen Menge vorhanden ist. Bei empfindlichen Kindern kann auch ein relativ geringer Zigarettenkonsum zu Bauchproblemen führen. Kaffee führt eher zu Übererregbarkeit und Schlafproblemen, wird jedoch in Maßen genossen von den meisten Babys problemlos toleriert. Blähungen haben oft ihre Ursache nicht in der Ernährung der Mutter, sondern in einer ungünstigen Anlegetechnik bzw. im nicht korrekten Saugen des Babys. Ein Kind, das nicht optimal angelegt ist, schluckt mehr Luft und kann daher vermehrt Bauchprobleme haben. Am besten ist es deshalb, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort einmal beim Stillen zusehen kann und Ihnen dann gezielte Tipps in Bezug auf Anlegetechnik und Saugverhalten des Kindes geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Cindy, Es gibt keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht, um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über. Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. Ganz generell ist es jedoch so, dass der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Kind sehr stark überschätzt wird. In der Regel kann eine stillende Mutter alles essen und trinken (bei Alkohol sollte allerdings Vorsicht walten), ohne dass es dem Kind etwas ausmacht. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Einige Babys sind leider sehr empfindlich, aber auch hier lässt sich nicht sagen „lass den Orangensaft weg", denn es gibt Babys, deren Mütter problemlos Orangensaft trinken können, aber wehe sie essen eine Banane. Ich habe schon Mütter erlebt, die sich ausschließlich von Reis und Wasser ernährt haben und die Babys hatten weiterhin übelste Blähungen. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich und deshalb gibt es auch keine Listen mit erlaubten oder verbotenen Nahrungsmitteln. Ausprobieren heißt in diesem Fall die unter Verdacht stehenden Nahrungsmittel der Reihe nach für einige Tage oder eine Woche komplett wegzulassen und zu sehen, ob sich das Verhalten des Babys verändert. Falls Sie Milchbildungstee trinken, sollten Sie diesen als allererstes weglassen, da Milchbildungstee, vor allem wenn mehr als ein bis drei Tassen getrunken werden häufig zu Blähungen führt. Nikotin hat eine Halbwertszeit von 90 Minuten. Das bedeutet, dass 90 Minuten nach dem Rauchen noch die Hälfte der in die Milch übergegangenen Menge vorhanden ist. Bei empfindlichen Kindern kann auch ein relativ geringer Zigarettenkonsum zu Bauchproblemen führen. Kaffee führt eher zu Übererregbarkeit und Schlafproblemen, wird jedoch in Maßen genossen von den meisten Babys problemlos toleriert. Blähungen haben oft ihre Ursache nicht in der Ernährung der Mutter, sondern in einer ungünstigen Anlegetechnik bzw. im nicht korrekten Saugen des Babys. Ein Kind, das nicht optimal angelegt ist, schluckt mehr Luft und kann daher vermehrt Bauchprobleme haben. Am besten ist es deshalb, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort einmal beim Stillen zusehen kann und Ihnen dann gezielte Tipps in Bezug auf Anlegetechnik und Saugverhalten des Kindes geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, ich habe rausgefunden, dass Brot mit Roggenanteil meinemWurmnicht bekommt und auch Spargel verursacht anstrengende Naechte. Am besten in den Griff bekomme ich es mit Tropfen aus der Apotheke, die die Winde loesen und zusaetzlich reibe ich abends den Bauch mit Windsalbe ein. Die Bauchcremerei ist zu einem kleinen Ritual geworden und ich glaube, dass es hilft! HJedenfalls haben wir die Pupserei imGriff und im Notfall gibt es Tropfen! Gruss Julia


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Ich trinke Stilltee von Alete. Ist das das gleiche wie Milchbildungstee?? Andrea


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? Liebe Andrea, Milchbildungstee wird unter verschiedenen Bezeichnungen, auch als Stilltee, verkauft. Inhaltsstoffe sind fast immer Kümmel, Fenchel, Anis und Brennnessel. LLLiebe Grüße Biggi


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