Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzlich Dauerstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Plötzlich Dauerstillen

lila201905

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Liebe Biggi, Ich stille unseren Kleinen (10 Monate) sehr gerne. Wir haben eine anfängliche schwere Stillverletzung mit mehreren Brustentzündungen gemeinsam durchgestanden - nach 8 Wochen war der Albtraum ausgestanden und seitdem geht es perfekt für beide Seiten. Er hat schon immer Nachts sehr gut geschlafen, abends Einschlafstillen und dann anfangs mit einmal Stillen um 3h, ab 4 Monaten hat er von 20:30h - 6h durchgeschlafen. Ein Traumbaby! Seit 3 Wochen ist plötzlich alles anders, er beginnt zu laufen und wacht nachts alle 2h auf und besteht darauf, in meinem Arm an meiner Brust zu schlafen-er nuckelt immer wieder intensiv und lässt sich nicht ablegen, ohne sofort schon beim Aufwachen bitterlich zu weinen. Andere Trostangebote helfen gar nicht. Er hat den Nucki nie angenommen-anfangs haben wir es aufgrund der Stillprobleme vermieden ihm eine Saug-Alternative zu geben, um Saugverwirrung zu vermeiden. Danach hat er ihn nur noch als lustiges Kauspielzeug benutzt und wir haben keinen Grund gesehen, ihn ihm extra anzugewöhnen. Tagsüber schläft er nach dem Trinken ganz entspannt 2h alleine. Die Phase jetzt ist körperlich für mich sehr anstrengend, weil ich mit ihm im Arm nicht tief schlafe und er mich immer wieder weckt. Eine Zeit lang tue ich das sehr gern für ihn, aber ich merke, dass es an mir zehrt. Bisher hatte er immer nur 1-maximal 3 solche Nächte in Serie, wenn er nicht wohl war oder ein Zähnchen kam. Diesmal ist es viel länger und mich verunsichern Kommentare, ich würde ihm eine gemütliche neue Angewohnheit antrainieren. Eigentlich habe ich das Gefühl, er braucht nur mehr Nähe, weil er sich tagsüber so mutig von mir wegtraut für seine Erkundungen und es wirkt für mich nicht, als möchte er einfach gern Kuschelschlafen durchsetzen-er wurde nie weinen gelassen und insgesamt schimpft er nur, wenn wirklich „Not“ dafür ist. Wüsste ich, dass ich mich auf mich und ihn verlassen kann, dass das Bedürfnis verschwindet, wenn es gestillt wird würde ich entspannt schauen wie lang es geht bis er wieder allein schlafen kann. Aber ich habe Sorge, dass ich das total falsch mache und ihm jetzt nächtliche Dramen angewöhne. Kannst du mir einen guten Rat geben? Liebe Grüsse Lila


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Liebe Lila, ja, vertraue Deinem Kind :-), es holt sich genau das in der Nacht, was es braucht, um tagsüber mutig und erkundungsfreudig zu sein. Es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass Du dein Baby nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Dein Kind macht gerade so viele Entwicklungsschritte durch und an der Brust findet es Ruhe und Geborgenheit und schnell wieder in den Schlaf. Außerdem ist es jetzt im so genannten Fremdelalter und braucht noch mehr Halt und Sicherheit. Wenn es für DICH okay ist, dann stelle die Ohren auf Durchzug :-). Herzlichen Gruß Biggi


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