Liebe Biggi,
ich weiß nicht mehr weiter: Meine Tochter will nicht mehr einschlafen. Sie ist jetzt 9 Monate alt, war noch nie die Super-Schläferin, aber das Einschlafen hat bisher bis auf absolute Ausnahmefälle ganz gut geklappt.
Seit ein paar Tagen ist es aber ein Drama, das mehr und mehr an meinen Nerven zerrt. Egal ob tagsüber oder abends - sie wehrt sich regelrecht dagegen. Sie ist wirklich müde, aber nach einigen Augenblicken Stillens will sie sich auf den Bauch drehen und im Bett rumrobben. Wenn ich sie dann wieder hinlege und ihr die Brust anbiete, kriegt sie einen regelrechten Wutanfall und heult zum Steinerweichen. Das geht dann einige Male hin und her, bis sie schließlich nach einer halben Stunde an der Brust bleibt, trinkt und dann langsam einschläft (manchmal heult sie noch im Halbschlaf).
Insgesamt geht das alles bis zu einer Stunde. Ich bin verzweifelt, weil sie dabei oft so bitterlich weint (ob nun aus Wut oder Verzweiflung kann ich nicht immer unterscheiden). Ich habe sie deshalb manchmal auch schon gewähren lassen. Dann robbt sie im Bett rum und will spielen. Kurz darauf ist sie natürlich quengelig, weil sie total übermüdet ist. Dann beginnt die ganze Prozedur von Neuem.
Was hat sie nur? Sie ist außerhalb dieser Episoden munter und zufrieden. Neue Zähne sind auch nicht in Sicht. Könnte es damit zusammenhängen, dass sie Anstalten macht zu krabbeln und sich hochzuziehen? Oder hat das womöglich was mit Trennungsangst zu tun?
Liebe Biggi, ich weiß, dass das keine Stillfrage ist, aber ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich stille meine Tochter in den Schlaf, gebe ihr auch nachts die Brust, sooft sie es braucht und habe sie bei mir im Bett. Deshalb höre ich, wenn ich jemanden um Rat frage, erst mal, dass das alles absolut falsch ist und ich es doch mal mit Ferber probieren soll (was ich nicht möchte).
Viele Grüße
Karin
Mitglied inaktiv - 12.07.2002, 12:22
Antwort auf:
Notruf: Drama beim Einschlafen
Liebe Karin,
diese Phase jetzt ist sehr schwierig und nervenzehrend, aber sie geht vorbei. Du bist schon auf dem richtigen Weg mit deiner Vermutung, dass dein Kind jetzt viel verarbeiten muss.
Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.07.2002
Antwort auf:
Notruf: Drama beim Einschlafen
gruß
birgit
Mitglied inaktiv - 12.07.2002, 12:46
Antwort auf:
Notruf: Drama beim Einschlafen
Hallo
Ferber besser Dr.Ferber ist ein Kinderarzt der ein Schlafprogramm entwickelt hat.Ich sage gleich: bei uns hats nicht funktioniert.
Du legst dein Kind ins Bett,gehst aus dem zimmer und wartest ab.Wenn es weint gehst du nicht gleich hin sondern lässt es weinen. Nach 5 Min. gehst du hin und beruhigst es,darfst es aber nicht aus dem Bett nehmen.Dann gehst du wieder raus.Dein Kind weint nat. weiter. Nun wartest du etwas länger. Dann gehst du Wiedwer rein usw. Der Zweck der ganzen Sache soll sein,das dein Kind merkt wenn es weint kommst du zwar zu ihm aber nimmst es nicht raus.Das wird langweilig und es schläft irgendwann ein.
Meins allerdings nicht.
viel Spaß noch Christin mit Luca 1 1,5 Jahre
Mitglied inaktiv - 12.07.2002, 13:38