Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für Deine Antwort auf meine Frage v. 20.5.. Mittlerweile glauben wir nicht mehr, dass es an der Flasche selbst liegt. Ich habe folgendes ausprobiert: Nachdem ich meinen Sohn an einer Seite gestillt habe, habe ich ihm die Flasche gegeben, die er dann auch einwandfrei getrunken hat. Auch mein Mann und meine Schwiegermutter haben es nochmal probiert (ich hab mich im Hintergrund gehalten, damit mich Julian nicht sieht/hört). Er trinkt dann zwar ein paar Schluck, dreht aber dann sofort wieder den Kopf und sucht nach mir. Nach seinem Verhalten denke ich, dass er nichts trinkt weil ich nicht bei ihm bin. Er ist so auf mich fixiert, dass er nur trinkt, wenn ich da bin. Wenn ich ihn stille, ist er ein so liebes und lustiges Baby, bei mir schreit er so gut wie nicht mehr. Ich bin mittlerweile schon ganz verzweifelt und weiß nicht, ob ich nicht zuviel bei ihm bin (ich betreue ihn die ganze Woche, mein Mann ist aber am Wochenende viel mit ihm zusammen)? Oder soll ich mich noch mehr um ihn kümmern, wenn er mich gerade so braucht? Vielleicht ist meine Abwesenheit für ihn zu lange (jeweils 6 Stunden)? Mein Mann denkt, unser Sohn würde ihn irgendwann hassen wenn er ihn mit dem Löffel 'zwangsernährt' und er bei ihm andauernd schreit. Er meint deswegen, ich solle eine Zeitlang nicht mehr zur Schule gehen, bis sich das normalisiert. Ich befürchte aber, dass er sich dann noch mehr an mich 'hängt' und er von Mann/Schwiegermutter dann überhaupt nichts mehr nimmt. Meine Schwiegermutter meint, evtl. abzustillen bzw. abends etwas anderes (Brei etc.) zu geben, um Julian von mir bzw. der Muttermilch abzulenken. Kann es sein, dass mein Sohn durch das Stillen eine 'zu' starke Bindung zu mir bekommen hat? Kann das Abstillen diese Fixierung lösen? Deinen Vorschlag mit dem Becher zu füttern werden wir ausprobieren, aber wie oben geschildert ist die Frage ob sich die Trinkverweigerung dadurch gibt. Meine PLZ ist 84048. Vielleicht ist diese Info für Dich im Zusammenhang wichtig: Ich habe Julian bis jetzt immer noch 1-3 mal in der Nacht gestillt. Seit ein paar Tagen schläft er nun (Gottseidank) durch. Was mich daran etwas beunruhigt: Er will ca. von 21.30 Uhr bis ?? nichts mehr. Ich habe ihm jetzt trotzdem immer schon etwas gegeben (ca. 9.00 Uhr), wenn er wach ist, auch wenn er scheinbar noch keinen Hunger hatte. Ist das normal dass er fast 12 Stunden keinen Hunger zeigt? Könnte das in Zusammenhang mit der Trinkverweigerung stehen? Wie gesagt, er lacht eigentlich immer und wirkt sehr zufrieden. Ich bin Dir um jeden Rat dankbar. Ich weiß mir nämlich keinen mehr. Vielen vielen Dank für Deine Geduld! Annette
? Liebe Annette, ich habe gestern schon einmal aus dem aktuellen GEO zitiert. Titelthema ist diesmal „Berührung - Tasten, Erfahren, Begreifen: Wie Körperkontakt den Menschen prägt". Dieser Artikel ist sehr interessant mit seinen Aussagen wie „Erste Berührungen sind das ABC künftiger Gefühle". „Von Geburt an haben menschliche Primaten einen Greifreflex - nicht anders als die Vettern, deren Mütter ein Fell tragen. Er ist stark genug, das Körpergewicht eines Säuglings zu tragen, als hinge sein Leben davon ab. Trotzdem liegt er im Kinderwagen, auf doppelte Armeslänge von der Mutter entfernt, schläft im eigenen Bett oder sogar im eigenen Zimmer, bestenfalls getröstet von Kuscheltierzoo und Schmusedecke, statt sich an einen warmen, atmenden Körper zu schmiegen und weiche Haut ertasten zu dürfen. In der Meinung, es richtig zu machen, praktizieren moderne junge Eltern, was sie bei anderen Paaren abschauen. Sofort da zu sein, wenn ein Säugling schreibt, ihn zu halten, umherzutragen, ihm, wann immer er danach verlangt, durch Nähe zu versichern, dass er nicht verlassen ist, widerspricht dem, was viele Eltern möglich selber als Kinder lernen mussten: Rücksicht nehmen auf die Interessen anderer, allein zurechtkommen. Solche Ansprüche, besonders des westlichen Lebensstils, kontrastieren mit dem Bild, das Anthropologen wie Meredith Small vom Menschen entwerfen. „Abhängig" sagt sie, sei er von Natur aus. Ausgerichtet auf engen Bindungen, auf das Gefühl der Zugehörigkeit. Und für Säuglinge gelte dies erst recht." Es passt nicht immer in unseren Lebensentwurf und manchmal lässt es sich auch nicht anders machen, aber: Babys sind zunächst einmal so konzipiert, dass sie nicht eine Vielzahl von Betreuungspersonen haben wollen, sondern zuerst eine (extrem) enge Bindung mit einer Person eingehen. Aus dieser sicheren Bindung heraus sind sie dann später - wann das ist lässt sich nicht vorhersagen, denn da hat jedes Kind seinen individuellen Zeitplan, wie für andere Entwicklungsschritte auch - in der Lage, Beziehungen zu anderen einzugehen. Dein Kind bekommt bzw. hat keine „zu starke" Bindung an dich, sondern es hat die für eine gute Entwicklung wünschenswerte Bindung an dich. Vielleicht schaust Du mal in das Entwicklungsforum von Dr. Post und liest die Texte zum Thema „Emotionales Bewusstsein". Dann verstehst Du vielleicht, dass es gar nicht sinnvoll ist, diese „Fixierung" vorzeitig zu lösen. Ein Kind, das sicher gebunden ist, wird irgendwann von selbst erwartungsvoll und neugierig auf andere zugehen. Du musst dir keine Sorgen machen, dass Du, wenn Du sein Bedürfnis nach deiner Nähe und der Geborgenheit bei dir nun stillst, damit eine jahrelange Abhängigkeit schaffst. Dein Kind ist ohnehin von dir Abhängig und dies ganz unabhängig davon, ob es gestillt wird oder nicht. Der Unterschied ist lediglich der, dass es theoretisch leichter ist, ein nicht gestilltes Kind abzugeben, als ein gestilltes Kind, aber von den Grundbedürfnissen und dem ursprünglichen Verhalten ist bei den Kindern kein Unterschied zu erwarten. „Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Leider wird in unserer Gesellschaft immer wieder propagiert wird, dass es ja alles „ganz easy" ist und selbstverständlich lassen sich Kinder und Beruf und Haushalt und noch zusätzlich ein Ehrenamt und ich weiß nicht was sonst noch kombinieren. Dass diese Belastungen zu Lasten des Kindes und der Frau gehen, das wird meist diskret verschwiegen. Und wenn dann ein Baby eben nicht so mitmacht, wie es in vielen Hochglanzbroschüren beschrieben und von vielen Menschen behauptet wird, dann kommt „Aber das Baby MUSS doch". Das Kind ist das schwächste Glied in der Kette und es gibt leider viel zu wenig Menschen, die daran denken, dass Babys Babys sind und die Bedürfnisse von Müttern und Babys werden nicht anerkannt. Ich weiß, dass es viele Familien gibt, die keine Wahl haben. Doch diesen Familien soll dann nicht erzählt werden, dass „alles easy" ist und dass „das Kind muss". Zu oft erlebe ich Frauen, die denken, sie hätten versagt, weil sich ihr Kind so verhält, wie es von einem Baby zu erwarten ist und damit nicht den Vorstellungen und Erwartungen von großen Teilen unserer Gesellschaft entspricht. Mutter und Kind sind unglücklich und verzweifelt versuchen die Eltern dann ein Verhalten zu erzwingen, das bei allen zu viel Frustration führt. Es gibt kein Patentrezept für diese Situation. Vielleicht kann dein Partner Julian in der Pause deines Unterrichts kurz zum Stillen vorbeibringen. Vielleicht genügt es, wenn Julian nur eine kleine Menge aus dem Becher trinkt, während Du weg bist und vorher und nachher wird ausgiebig gestillt. Vielleicht ist es tatsächlich ein Weg, dass Du deine Schule eine Weile unterbrichst. Ich glaube, dass dir ein ausführliches Gespräch mit einer Stillberaterin viel bringen wird, mehr als nur das Erlernen der Technik der Becherfütterung. Laut meiner Liste ist die nächstgelegene LLL-Stillberaterin Frau Maria Nickl-Seibel Tel.: 0871-31350. Maria ist eine sehr lebenserfahrene Frau, ruf sie wirklich einmal an. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du nach einem Gespräch mit ihr einiges klarer siehst, ohne dich selbst in der Falle zu sehen. Das Schlaf- und Trinkverhalten von Babys ist einem steten Wechsel unterworfen. Solange Julian gut gedeiht, würde ich mir um die lange Nachtpause keine Gedanken machen, sondern den Schlaf genießen, es kann bald wieder anders aussehen. LLLiebe Grüße Biggi
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