Ihr Lieben, hin und wieder lese ich noch bei Euch rein und bewundere Eure Beharrlichkeit, mit der Ihr geduldig den Frauen immer wieder mit den selben Problemen helft, Ängste nehmt, Zweifel in Luft auflöst und uns Mamas so sehr stärkt! Vielen lieben Dank für diese unendlich wichtige Arbeit! Ein bisschen verändert Ihr damit die Welt! :-) Anbei - für alle, die die Geduld zum Lesen aufbringen wollen, unsere bisherigen Erfahrungen: Mein Kind nun 5,5 Jahre jung und liebt es noch immer, zu stillen. Als Winzling dachte ich damals, wie so viele schlecht beraten, ich müsse Stillabstände kontrollieren, verlängern, bestimmen. Sie nahm in der Folge zu schlecht zu, schrie viel und zeigte einen deutlichen Knick in der Wachtumskurve, mein ohnehin sehr kleines, zartes Kind, wenn auch reif geboren und sehr gut. Mit Hilfe einer IBCLC Stillberaterin lernte ich, die Kontrolle ans Kind abzugeben und zu entschleunigen - wie so viele frische Erstmamas es nach Vollzeitbeschäftigung etwas mühsam lernen müssen: Stillen, stillen, Ausscheidungen, stillen, schlafen bzw.schlafstillen, und frau fragt sich, wie es möglich sein kann, dass schon der Klogang eine echte Herausforderung wird - dabei hat man doch ohne Job "nichts" zu tun... Meine Tochter hatte Stillabstände von 1/2 bis 1,5 Stunden tagsüber, und das Monate lang. Später, so mit ca. 5-6 bis 24 Monaten waren es 2-3 Stunden, selten mal mehr. Nachts schlief sie bis 6/7 Monate zuverlässig die ersten 4-6 Stunden durch, aber das wurde mit zunehmender Mobilität immer weniger, bis wir lange nachts alle 1/2 bis 2 Std. stillten, im Schlaf. Es gab Nächte, da meinte mein Mann, wir hätten ja oft gestillt - ich erinnerte mich nur an zwei Male. ;-) Mit 18 Monaten führten wir eine Stillpause ein, weil ich sehr krank war und schlafen sollte, laut Ärztin. Die ersten drei Nächte lag ich also wach und vermisste mein Kind, das klaglos von der ersten Nacht an ohne zu stillen mit seinem Papa schlief. Dann konnte ich tatsächlich schlafen. Beikost mit 6 Monaten war weitgehend breifrei und klappte super! Ich fand Vieles gut erkennbar im Topf wieder (Kind wollte zu der Zeit partout keine Windeln mehr und machte auf dem Topf). Bis das Novum "Essen" vorbei war. Dann ging sie wieder zum fast Vollstillen über und aß bis auf während der Wachstumsschübe nur sehr wenig - mehr als zwei Jahre lang. Egal, wie viel sie aß, an den Stillabständen änderte sich deswegen 5,5 Jahre lang NICHTS, NIE. Mit ca. 2,5 hatte sie die Essensmengen langsam gesteigert, während die Stillfrequenzen immer noch bei 2-4 Stunden lagen, es ging aber auch schon mal ein Tag und sogar eine Nacht ohne Mama. Erst mit 3 Jahren aß sie deutlich mehr, und nun wurde auch im gesunden Zustand weniger oft gestillt: Kindergartenstillpause am Vormittag bis mittags. Krank stillte sie dann gefühlt noch immer fast voll. Gut, dass das ging! Nachts schliefen wir seit Einführung der Stillpause meistens gut, und wenn nicht, dann war auch was - anfangs Zähne, später Infekte, mal eine Blockade, die von der Osteopathin beseitigt wurde - und schon waren die Nächte wieder ruhig. Heute ist meine Tochter 5,5 Jahre, stillt noch abends, mittags und morgens, wenn ich verfügbar bin und genießt es. Sie schläft schon lange ohne zu stillen ein. Mittagsschlaf ohne zu stillen war erst mit knapp fünf dran. Vorher weigerte sie sich und glaubte, sie könne dann nicht schlafen, und ich meinte es nicht ernst genug, dass ich damit aufhören wollte. Sie hat sich dann ein besonderes Kleid "verdient", indem sie eine Woche ohne zu stillen einschlief. So wusste sie, dass sie es kann, und seitdem ist das kein Thema mehr. Sie sagt nun, es käme nichts mehr, und das stimmt fast. Es kommen nur noch minimale Mengen, oft gar nichts mehr. Ich habe eine Hashimoto-Thyreoiditis mit immer wieder Unterfunktionsphasen. Offensichtlich war es lebensnotwendig für mein Kind, so oft zu stillen, wie sie es getan hat, um genügend versorgt zu sein. Wie weise unsere Kinder sind, dass sie das wissen! Mein Kind ist traurig! Sie hat einen Wackelzahn, den ersten, und ich habe sie auf die Idee gebracht, dass die Brust daran wohl gemerkt hat, dass sie nun zu groß wird und keine Mamamilch mehr braucht. Ich vermute, wie feiern bald das Abstillfest. ;-) Mein Kind und ich haben eine Stoffwechselstörung, bei der es in Stresszeiten zu massivem Verlust bestimmter Vitalstoffe kommt. Meine Theorie ist, dass sie auch deswegen so lange gestillt hat, weil sie auf diese Weise noch viel mehr Vitalstoffe zu sich nehmen konnte als über die Nahrung möglich gewesen wäre. Seit sie gezielt letztes Jahr substituiert wird, nahm das manchmal "verzweifelte" Stillen ab und machte durchgehend gemütlichem Stillkuscheln Platz. So schön! Auch hier bewundere ich die Weisheit meines Kindes: Sie wusste, was sie bräuchte! Ich melde mich, wenn es dann ganz vorbei geht, noch einmal und wünsche allen Frauen hier die Ruhe, Kraft, Gelassenheit und das Vertrauen in Euch und Euer Kind, mit dem Stillen Euren ganz persönlichen, individuellen Weg gehen zu können, gut beraten und mit sehr viel dickem Fell und Geduld gegenüber den vielen Dreinredern und Besserwissern, die so leicht Zweifel säen können, wo der Bauch doch weiß, was richtig ist. ;-) Vielen Dank Biggi und Kristina für Eure so wunderbare Arbeit hier! Liebe Grüße Sileick
von Schniesenase am 10.04.2017, 22:37