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Nicht mehr genug Milch?!

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Frage: Nicht mehr genug Milch?!

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Hilfe! Seit nunmehr vier Tagen ist meine Brust total schlaff und fühlt sich leer an. Mein Sohn (knapp 3 Monate) knabberte letzte Woche zwar an einer Erkältung, sein Hunger war aber ungebrochen. Ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr genug Milch bekommt. Zum Glück haben wir noch etwas abgepumpte Milch im Gefrierschrank, so dass ich immer noch was nachreichen kann, wenn er nach dem Stillen noch quengelig ist. Außerdem muss er immer noch Hustentropfen nehmen, die ich ihm mit etwas Muttermilch in der Flasche anbiete. So schrumpfen unsere Vorräte dahin...! Ich trinke jetzt viel Fencheltee und Malzbier (ohne Alk) - das soll ja die Milchbildung anregen? Was kann ich noch tun, damit wieder mehr Milch kommt? Oder muss ich "künstliche" Milch zufüttern? Am Stress mit der Erkältung kanns bei mir auch nicht liegen - da habe ich in letzter Zeit ganz anderes durchgemacht!!! Ich hoffe auf eine baldige Antwort, Birgit


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? Liebe Birgit, eine weiche Brust ist KEIN Hinweis auf zu wenig Milch. Nach den ersten Wochen ist es vollkommen normal, dass die Brust der Frau wieder weich und bei vielen Frauen auch wieder kleiner wird. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich das Stillen einspielt. Die Unruhe und der vermehrte Hunger Ihres Kleinen ist höchstwahrscheinlich auf einen Wachstumsschub zurückzuführen. Ihr Kind ist im klassischen Alter dafür. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Eine stillende Frau sollte keineswegs literweise Flüssigkeit in sich hineinzwingen, sondern entsprechend ihrem Durstgefühl trinken. Viel Trinken mach nicht viel Milch, im Gegenteil. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig. Richten Sie sich nach Ihrem Durstgefühl und trinken Sie nicht irgendwelche Mengen, nur weil immer wieder behauptet wird, dass stillende Frauen viel trinken müssen. Können Sie sich vielleicht ein paar Tage frei nehmen und reine Baby- und Stilltage einlegen? Das kann wahre Wunder wirken, wenn Sie sich für ein paar Tage (vielleicht ein verlängertes Wochenende) mit Ihrem Kind ins Bett legen können und sich um nichts anderes kümmern als um sich und Ihr Baby. Das Baby häufig anlegen, eventuell mit Wechselstillen und sich selbst so richtig verwöhnen (lassen). Das hilft Ihnen auch wieder auf die Beine wegen Ihrer Erkältung. Gute Besserung für Sie beide und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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