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Nächtliches Dauerstillen

Biggi Welter

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Frage: Nächtliches Dauerstillen

Mena2019

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Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 20 Monate, ich hatte ihn 10 Monate voll gestillt und dann mit Beikost angefangen und nach Bedarf weiter gestillt. Er nimmt von Anfang an kein Schnuller. Als Säugling hat er nachts ca 2 1/2 Stunden geschlafen und ich hatte dann immer gestillt. Leider ist seit mehreren Monaten die nächtliche Situation kaum auszuhalten, er kommt jede Stunde um zu trinken bzw. zu nuckeln (mit der anderen Hand an der anderen Brustwarzen) ich habe das Gefühl, dass es nicht ums trinken geht sondern um die Hilfe wieder einschlafen zu können und evtl auch bei Zahnschmerzen. Tagsüber stille ich nach Bedarf. Mit ca einem Jahr war es phasenweise auch so. Jedoch gab es wieder Tage und Wochen dazwischen an denen er “nur“ alle 2 Stunden kam. Ich hab seit 20 Monaten kaum Schlaf. Dass er noch nicht durchschlafen kann ist mir bewusst aber dass ich keine 3 Stunden schlafen kann geht an meiner körperliche Grenze. Was sich durch den ganzen Tag zieht. Durch das andauernde anlegen und anfassen der Brustwarzen kann ich auch nachts nicht einfach weiterschlafen. Oft muss ich ihn nach 10 Minuten erneut anlegen da er wieder weinen würde weil er nicht ganz im Schlaf drin ist. Auch streicheln und leise sprechen hilft nicht. Die Nächte sehen wirklich sehr katastrophal bei uns aus. Er hat noch nie länger geschlafen. Abendrituale haben wir und abends isst er einen Haferbrei. Ich weiß nicht was ich tun soll/muss. Zu einem Arzt gehen? Ich habe Angst, dass er mir schlafen kann. Viele hatten mir geraten komplett abzustillen. Und gesagt, dass nach 3 Tagen dann nicht mehr kommen wird. Wir haben aber viel darüber gelesen und uns dagegen entschieden. Ich würde gern abstillen aber nicht so. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, ich wäre sehr dankbar. Liebe Grüße


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Liebe Mena2019, ich kann Deinen Frust gut nachvollziehen, Schlafentzug ist Folter…. Abstillen würde nicht unbedingt helfen, denn Dein Kind würde höchstwahrscheinlich trotzdem aufwachen. Aber jetzt mit 20 Monaten kannst Du langsam Regeln einführen, an die sich Dein Baby gewöhnen kann und muss. Du kannst anfangs ganz langsam damit beginnen und die Stillzeiten etwas hinauszögern.Manchmal hilft es, wenn der Papa einspringt, habt Ihr das schon probiert? Erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man nach einigen Tagen eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Dein Kind wird weinen und toben, bitte lass seine Wut und Trauer auch zu, denn Dein Kind wird nicht verstehen, warum es auf die geliebte Brust verzichten soll. Steh Deinem Baby bei und beruhige und tröste es, je ruhiger und klarer Du bist, umso leichter wird es klappen. Die ersten Nächte werden sicherlich nicht einfach werden, aber Ihr schafft das! Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", welches ich wärmstens empfehlen kann. Lieben Gruß Biggi


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