Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Dauerstillen-was tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Dauerstillen-was tun?

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Hallo, meine Tochter ist mittlerweile 21 Monate alt und ich stille sie noch sehr häufig. Muttermilch ist ihre absolute "Leidenschaft", die sie mehrmals am Tag und am liebsten die ganze Nacht einfordert! "Titti" ist ihr am häufigsten verwendetets Lieblingswort. Seit September geht sie für ein paar Stunden in die Kita und sobald ich sie abhole, möchte sie nur noch an die Brust...ich lasse sie dann nachmittags/abends auch mehrmals trinken. Abends schläft sie an der Brust ein. Das Hauptproblem ist, dass sie immer nur ca. 30min - 1 1/2 Stunden am Stück schläft, aufwacht, schreit und dann sofort wieder an die Brust möchte (meist nicht zum Trinken...nur zum Nuckeln/Kuscheln...). Die Brust lässt sie auch nicht von alleine los...wenn es nach ihr ginge, würde sie die ganze Nacht durchnuckeln! Mein Mann und ich sind von den zahlreichen unruhigen Nächten so k.o., dass sich dringend was ändern muss!!! Habt ihr eine Idee, was wir machen können? Sie schläft auch schon seit einiger Zeit in unserem Bett, da wir gehofft haben, dass sie somit genug Nähe bekommt und nicht mehr so häufig trinken möchte...es hat nichts gebracht. Im Gegenteil - sie trinkt noch viel öfter. Ich frage mich die ganze Zeit, warum sie so ein starkes Bedürfnis nach der Brust hat und sich nicht durch Körperkontakt/andere Nähe beruhigen lässt??? Von meinem Mann lässt sie sich nachts überhaupt nicht beruhigen... Für ein paar Tipps wäre ich euch sehr dankbar... Liebe Grüße


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Liebe Loreni, dein Kind scheint sehr sensibel zu sein und braucht einfach die Nähe und Geborgenheit der Brust. Vielleicht war der Einstieg in die Kita doch sehr verwirrend und dein Kind braucht eine Portion Extranähe ;-). Vielleicht versuchst du zunächst einmal, eine nächtliche Stillpause durchzusetzen. Gute Tipps dazu findest du hier: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Vielleicht geht es ihr wirklich auch um deine Aufmerksamkeit. Versuche, tagsüber so viel wie möglich mit ihr zu kuscheln, euren Tag so ruhig wie möglich zu gestalten und aufregende oder stressbringende Aktivitäten und Termine zu vermeiden. Gib ihr das Gefühl, dass du ganz für sie da bist. Kinder, die Angst haben, die Mama zu verlieren, reagieren oft mit starken Forderungen nach Nähe, und die können sie beim Stillen eben am besten befriedigen. Mache mit ihr feste "Stillzeiten" und "Stillorte" aus, an denen sie sich orientieren kann. Zum Beispiel: Wir stillen nicht im Auto sondern nur Zuhause auf dem Sofa. Und wenn sie dann wirklich unbedingt stillen will, mach es auch nur dort, geh mit ihr aufs Sofa und stille sie dort. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir ein wenig weiter... LLLiebe Grüße, Biggi


LaMa1234

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Hallo Loreni, ich bin durch Zufall auf deinen Beitrag hier gestoßen...und habe mich so damit identifizieren können. Bei mir und meinem 21 Jahre alten Sohn ist es exakt so wie du es damals bei deiner Tochter beschrieben hast... Ich kann das mittlerweile bzw einfach länger nicht mehr leisten und überlege jetzt in der Nacht abzuatillen in der Hoffnung, dass er eventuell doch dadurch irgendwie andere Schlafbrücken entwickeln kann und ich endlich etwas Schlaf bekomme. Jetzt ist das bei dir ja schon einige Jahre her... Mich würde aber total gerade deshalb interessieren ob bzw wie das Abstillen in der Nacht geklappt hat und sich das entwickelt hat Auch ich stelle mir oft die Frage wieso er so ein ausgeprägtes Nähebedürfnis hat Es tut gut zu hören dass es auch andere Kinder gibt die in seinem Alter so waren und deshalb interessiert much natürlich wie sich das dann die weiteren Jahre entwickelt hat Wahrscheinlich wird die Nachricht hier gar nicht mehr gelesen nach all den Jahren... Aber ich dachte ich probiere es einfach mal


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