Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter! Ich habe ein großes Still-Problem und ich will unbedingt voll stillen.... Ich habe eine Tochter (geboren 19.05.2006 (Kaiserschnittgeburt). Also knapp über 2 Wochen alt... Ich habe von Anfang an Probleme beim Stillen :°( Im Krankenhaus hatte ich lange keinen richtigen Milcheinschuß und die Kleine wurde nicht satt. Ich musste sie Zufüttern (Milupa Primergen Milchersatz). Sie wurde trotzdem immer mal wieder angelegt, dadurch bekam ich unwahrscheinlich entzündete Brustwarzen. Ich konnte sie dann absolut nicht mehr anlegen und ich begann das Abpumpen (alles noch im Krankenhaus). Das Abpumpen war sehr erschwerlich (musste ja auch alle 3 Stunden erfolgen...) und ich muss leider zugeben, dass wenn sie schrie, ich lieber diese Primergen Fläschen bei den Schwestern holte, da ich nicht anlegen konnte und zudem keine abgepumpte Milch da war (ich kam auch irgendwie nie regelmäßig zum Abpumpen...Besuch, Mahlzeiten, Reinigungsdienst hat gestört etc...). Meine Brüste waren zeitweise so geschwollen und rot, dass die Hebammen mir Quarkauflagen machen mussten und natürlich schimpften, dass ich anlegen, anlegen, anlegen solle! Nach 5 Tagen bin ich aus dem KH entlassen worden. Ich habe mir ein Abpumpgerät in der Apotheke besorgt, aber auch (vorsichtshalber) das Pre-Pulver :°( Ich muss mir eingestehen, dass ich der Kleinen meine abgepumpte Muttermilch vielleicht 3x am Tag (ca. 60ml) verabreichte, ansonsten PRE. Ich bekam nämlich die Kleine nicht mehr dazu meine Brustwarze zu nehmen. Sie schrie wie am Spieß, der Kopf wurde ganz rot und sie war nach 30 Minuten geduldigen probierens meinerseits total vollgeschwitzt...ich aber auch... Es ist zum Heulen...Sie nimmt richtig Anlauf beim Schreien, während sie die Brustwarze mit BW-Hof im Mund hat. Sie verweigert die Brust total und beim Beruhigen geht das Schreien in ein unerträgliches Klagen über.... sie tut mir dann so Leid und ich greife wieder zu PRE. Meine Nachsorgehebamme kam die letzten 3x immer zu den Fütterungszeiten und übte mit mir das Anlegen. Es klappte auch schnell ganz gut (meistens mit Stillhütchen). Mit 4 Händen geht das auch einfacher... Aber wenn ich alleine bin, dann klappt es nicht mehr. Seit 2-3 Tagen pumpe ich regelmäßiger ab und ich musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Milch extrem weniger wird :°°(( Erst 60ml, nach 3 Stunden 40ml und wieder nach 3 Stunden lächerliche 20ml (beide Brüste!). Jetzt habe ich Angst, dass mein Körper abstillt... Wollte es doch jetzt unbedingt schaffen. Der Wille ist jetzt da und nun das! Meine Frage... Fängt mein Körper schon an abzustillen? Wenn ja, gibt es ein Zurück? Bin richtig fertig und fühle mich bei dem Gedanken nicht so richtig am Ball geblieben zu sein miserabel. Liebe Grüße Levi
Liebe Levi, das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Du es wirklich möchtest, muss dein Kind lernen, wieder an der Brust zu trinken, deshalb musst Du auf künstliche Sauger verzichten. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich bei deinem Vorhaben unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi
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