Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mit Flasche füttern und andere Fragen

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Mit Flasche füttern und andere Fragen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi , ich stille meinen Sohn ( 13 Wochen alt ) voll . Bin bisher auch nicht in die Situation gekommen mit der Flasche füttern zu müssen . In 4 Wochen ist meine Hochzeit und da möchte ich vorher vorsichtshalber Milch abpumpen , denn mein Kind wird sich bestimmt nicht an meinen Zeitplan halten und während der Trauungszeremonie keinen Hunger haben :-) Abpumpen kann ich vermutlich nur nachts , denn das ist der einzige Zeitpunkt , wann mein Kind eine Mahlzeit auslässt ( sonst trinkt er alle 3 Stunden beide Brüste leer ) . Nun zu meinen Fragen : Kann ich die Mumi in der Kunststoffflasche einfrieren ? Kann die Mumi gleich nach dem Abpumpen in die Tiefkühltruhe oder muss sie erst abkühlen ? Wie taue ich die Milch am schonendsten wieder auf ? Wie lange kann ich frische Mumi bei Zimmertemperatur aufbewahren ? Wie schnell muss aufgetaute Mumi verbraucht werden ? Wie warm muss die Mumi zur Fütterung sein ? Darf Mumi 2 mal aufgewärmt werden ? Wie könnte ich es anstellen , die Mahlzeit ca. 2 Stunden warm zu halten ? Nun zu einer anderen Frage . Ich habe eine entzündete Stelle am grossen Zeh und eine Bekannte hat mir eine Salbe gegeben ( leider ohne Beipackzettel ) . Kannst Du mir sagen , ob ich die Salbe in der Stillzeit verwenden darf ? Sie heisst Braunovidon Salbe ( Wirkstoff Povidon-Iod ) Jetzt zu meiner letzten Frage ( für heute jedenfalls :-)) Mein Sohn ist nach dem Stillen immer etwas quängelig und ist verärgert , wenn ich ihn nach ausgiebigen Trinken und Spielen von der Brust nehme . Wenn ich ihn allerdings gleich mit etwas ablenke , bekommt er wieder gute Laune . Wenn er nicht satt wäre , ließe er sich davon ablenken ? Danke im Voraus für die Antworten .


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Vali, fangen wir von hinten an: die Tatsache, dass ein Kind sich ablenken lässt ist leider keine Beweis dafür, dass es satt ist. Es gibt sogar Kinder, die ihren Hunger verschlafen. Vielleicht ist dein Sohn zwar satt, hat aber noch ein Saugbedürfnis und will deshalb noch eine Weile an der Brust bleiben und quengelt deshalb. Probier doch einmal aus, wie es ist, wenn er selbst entscheiden kann, wann die Stillzeit beendet ist. Um festzustellen, ob dein Kind genügend Muttermilch bekommt, solltest Du dich nach den folgenden (objektiven) Kriterien richten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Medikamente mit Povidon-Jod sollten in der Stillzeit gemieden werden. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Jod wird stärker als jedes bisher untersuchte Medikament in der Mutermilch angereichert. Verschiedene Autoren ermittelten M7P-Quotienten zwischen 15 und 65 bei Jodverbindungen wie Povidon-Iod (z.B. Betaisodona) oder dem radioaktiven Isotop Jod131. ... Jodhaltige Desinfektionsmittel sollten nur bei kleinen Wunden angewendet werde." Geh am besten zum Arzt und lass dir etwas für deine Wunde verordnen, ehe Du einfach selbst daran herumdoktorst. Sicher wäre es möglich, dass Du deine Milch abpumpst und deinem Baby dann während eurer Hochzeitsfeier eine Flasche mit abgepumpter Milch gibst, aber es ist sehr, sehr umständlich. Außerdem wirst dann während den Hochzeitsfeierlichkeiten eine Möglichkeit finden müssen um abzupumpen, denn deine Brust wird weiter Milch produzieren, die Du, wenn Du das Baby nicht stillst, abpumpen oder ausstreichen musst, um zu verhindern, dass die Brust zu voll wird und sich ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung entwickelt. Ich denke, dass es sehr viel schwieriger und unangenehmer ist, während einer Hochzeit oder einer anderen Veranstaltung einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Wenn Du in den nächsten Tagen übst (vielleicht vor dem Spiegel) wie Du diskret stillen kannst und dir ein entsprechend geschickt geschnittenes Hochzeitskleid kaufst, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Du dein Baby stillst. Zum Stillen musst Du dich ja schließlich nicht ausziehen oder dich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick kannst Du stillen und dich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über dein so friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass Du dich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückziehst, wenn Du nicht „vor allen Leuten" stillen magst. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Für die Zeit der eigentlichen Trauungszeremonie wird wohl eine kleine Menge abgepumpter Milch genügen, denn die Zeremonie wird ja wohl nicht länger als eine Stunde dauern und Du kannst deinem Baby unmittelbar davor die Brust nochmals anbieten. Du solltest jetzt nach Möglichkeit keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen um einen Vorrat anzulegen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpst, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, Du hast durch den langen Text noch durchgeblickt und wünsche dir eine schöne Hochzeit und eine glückliche Partnerschaft. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich muss nun auch mal eine Frage stellen. Mein Sohn ist nun 4,5 Wochen alt und wird voll gestillt. Bereits in der Klinik habe ich angefangen mit Stillhütchen zu stillen, da ich anfangs unter sehr wunden Brustwarzen litt (irgendwie konnte mein Kleiner die Brustwarze nicht richtig erfassen). Nun stille ich immer noch mit Stillhütchen und mu ...

Hallo, ich habe da mal eine Frage. Und zwar denke ich, dass meine 11-Wochen alte Tochter nicht genug an meiner Brust trinkt und somit ständig Hunger hat. Ich muss dazu sagen, dass sie nachts sehr gut schläft (ca. 10-11 Stunden mit kurzer Stillunterbrechung). Tagsüber schläft sie immer nur eine halbe Stunde und das 2 Mal am Tag. Das wars. Dadurch ...

Liebes Expertenteam, ich bekomme bald mein erstes Baby und habe vor, voll zu stillen. Ich habe gehört dass man besonders am Anfang lieber auf künstliche Sauger verzichten soll, damit es zu keiner Saugverwirrung kommt. Jetzt meine Frage: Sollte es mal nötig sein, dass ich Milch abpumpe (beispielsweise wenn ich einen Arzttermin habe und mein Mann ...

Hallo. Ich muss Anfang Januar operiert werden (Gallenblase) und 2-3 Tage im Krankehaus bleiben. Meine Tochter wird dann gerade 13 Wochen sein. Ich stille sie noch voll. Jetzt möchte ich mir eine Milchpumpe besorgen damit der Papa sie dann daheim versorgen kann. Jetzt meine Frage: Macht es Sinn JETZT schon damit anzufangen, das heißt z.B. eine Mahlz ...

Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist gute 6 Monate alt und ich stille sie noch voll. Kann ich in diesem Alter für gelegentliches Füttern mit der Flasche (nicht öfter als einmal die Woche), wenn ich mal außer Haus bin, auch Fertigmilch nehmen? Ich habe manchmal Schwierigkeiten mit dem Abpumpen, und da wäre das natürlich einfacher zu hand ...

Hallo liebes Team der Stillberatung, unsere kleine Tochter (7 Wochen alt) wird voll gestillt. Heute hat mein Mann ihr zum 1. Mal eine Flasche mit abgepumpter Muttermilch angeboten, diese hat sie ohne zu zögern leer getrunken. Wir wollen einen kleinen Vorrat anlegen falls wir abends mal wieder ausgehen wollen (Kino o.a.) oder ich nachmitta ...

Hallo! Meine Kleine ist morgen 6 Wochen alt und wir haben nach langem Klinikaufenthalt, wo sie nachts die Flasche von den Schwestern bekommen hat das Problem, dass sie ohne Stillhütchen nicht an der Brust trinkt, aber mit einfach zu wenig Kraft und Ausdauer hat genug zu trinken. Ich hab deshalb angefangen abzupumpen und das dann per Flasche zu g ...

Hallo Biggi, ich stille meinen drei Monate alten Sohn voll und möchte dies auch gerne weiter tun. Allerdings gibt es nun in unregelmäßigen Abständen mal Termine, die ich gerne wahrnehmen würde, die aber kein Stillen ermöglichen würden. Deshalb habe ich mir nun eine Handpumpe zugelegt. Wie funktioniert das mit dem erstmaligen Abpumpen und wie ...

Hallo Frau Welter, Mein kleiner Sohn 6 Tage alt Trinkt gut von der Mutter Milch, im Krankenhaus wurde er mit der Flasche gefüttert dar meine Frau keine Milch hatte und bei den 3 Tag ist die Milch gekommen, er schläft nicht ohne Flaschen nahrung mit Milchpulver, meine Frage ist es schlimm beide Nahrungsmitteln zur geben sollen wir beide Fläche und ...

Hallo, ich heirate im Oktober und habe mein Kleid noch in der Schwangerschaft mit dem Gedanken, auf keinen Fall stillen zu wollen, gekauft. Es ist also absolut nicht stillfreundlich. Ich stille meine Tochter allerdings voll und mittlerweile auch gerne. Für den besonderen Tag wäre es mir dennoch lieb, wenn wir abgepumpte Milch aus der Flasche fü ...