Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mit einer Brust satt?

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Frage: mit einer Brust satt?

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter (4 Monate) verweigert seit ca. 3 Wochen die rechte Brust. Sie läßt sich auch nicht austricksen, habe schon alles mögliche probiert. Noch nicht mal mehr nachts trinkt sie rechts. Seitdem pumpe ich rechts zweimal am Tag ab. Doch die Milch wird immer weniger. Mittlerweile kommt nur noch ca. 100 ml am Tag. Läßt sich die Milchmenge wieder steigern, wenn ich öfter am Tag abpumpen würde? Was allerdings aus Zeitmangel schwierig ist. Oft habe ich das Gefühl ihr reicht die linke Seite allein nicht, ich gebe ihr dann noch ein Fläschchen mit abgepumpter Milch. Ich dachte immer die Brust kann nicht leer werden? Kann ich sie wirklich mit nur einer Brust ernähren? Gewicht paßt aber, sie ist auch sehr lebhaft. Windeln hat sich auch genug nasse. Ganz abstillen möchte ich die rechte Seite aber auch nicht, da ich 2x in der Woche arbeiten gehe und die Milch dafür brauche. Fragen über Fragen, hoffe Du kannst mir helfen Bin etwas verzweifelt... Liebe Grüße P.S. Kostet eigentlich der Besuch einer Stillberaterin was? Und kommt sie zu mir oder gehe ich in ihre "Praxis"?


Mitglied inaktiv

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Liebe Melanie, die Bevorzugung einer Brust ist ein häufig beobachtetes Phänomen. Wenn es jedoch plötzlich einsetzt, sollte nachgeschaut werden, ob nicht eventuell ein medizinisches Problem zugrundeliegt. So können Ohrenschmerzen dazu führen, dass das Baby nicht auf der betroffenen Seite liegen möchte. Lass deine Tochter deshalb vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen. Wenn keine medizinische Ursache vorliegt, dann hat deine Tochter wie unzählige andere Babys auch einfach eine Lieblingsseite. Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung sogar so weit, dass sie nur an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das macht überhaupt nichts, kann höchstens für die Mutter ein optisches Problem sein, da die bevorzugte Brust häufig größer ist. Nach dem Abstillen gleicht sich dieser Größenunterschied wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst rechts anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist wirklich nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt(oder abgepumpt)werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn Du die Milchmenge also wieder steigern möchtest auf dieser Seite, musst Du öfters anlegen. Du musst auch bedenken, dass keine Pumpe der Welt so gut abpumpt, wie dein Kind trinken kann. Das Abpumpen ist eine Technik, die erlernt werden muss und Übung verlangt. Das Wichtigste dabei ist, dass Du es schaffst mit der Pumpe den Milchspendereflex auszulösen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Pumpe. Nicht jede Pumpe ist für jede Frau geeignet und manche Pumpen sind überhaupt ungeeignet. Ich hoffe, Du hast eine vollautomatische elektrische Pumpe zur Verfügung, am Besten mit einem Doppelpumpset. Da dein Kind nicht gut gedeiht, liegt eine Indikation vor, dass der Kinderarzt eine Pumpe verordnen kann. Die Krankenkasse zahlt dann die Miete für die Pumpe und in der Regel zumindest teilweise die Kosten für das Pumpenzubehör. Falls Du keine Pumpe mit Doppelpumpset hast, solltest Du dir eine besorgen. Nach meinen Erfahrungen sind die Pumpen der Firmen Medela und Ameda empfehlenswert. Hier noch ein paar Tipps, wie der Milchspendereflex besser ausgelöst und das Pumpergebnis verbessert werden kann. Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. • Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt „Die Marmet Methode“ über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest. Wende dich wirklich an eine Beraterin vor Ort, sie kann dir weitere Tipps geben. LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Dir fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Beraterin heraus. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


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Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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