Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchpumpe

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchpumpe

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Liebe Biggi! Weil an meiner Dammschnittnaht wildes Fleisch gewachsen ist, werde ich noch einmal opperiert werden müssen. Meine FÄ sagte, dass man dies leider unter einer leichten Vollnarkosen machen müsse, da eine örtliche Betäubung an sich schon zu schmerzhaft sei. Ich denke, dass ich danach ja meine Milch verwerfen muss, weiss aber nicht genau wie lange. Momentan habe ich nur eine kleine Handpumpe aus Glas mit Gummiball dran und habe gerade mal "geübt". Die Milch landete überall, meine ganzen Klammotten kleben, immerhin hab ich 150ml in die Flasche bekommen (hatte die kleine vorher angelegt),bin aber etwas genervt... Bezahlt die Krankenkasse in einem solchen Falle eine gute Milchpumpe z.B. von Avent?Damit pumpt man ja wenigstens gleich in die Flasche und muss nicht immer absetzen um die Milch aus diesem kleinen Ballon in die Flasche gießen. Wie erwärmt man die abgepumpte Milch am besten, einfach im Wasserbad auf Körpertemeratur erwärmen? Und kann man die Milch in Eiswürfelbeuteln einfrieren? Oder muss man spezielle sterile Beutel kaufen? Vielen Dank für deine Mühe, Sahra und Emilie.


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? Liebe Sahra, es gibt keinen Grund, dass hier eine längere Stillpause eingehalten werden müsste. Du kannst unmittelbar vor dem Eingriff stillen und sofort danach wieder sobald Du in der Lage bist das Kind selbst zu halten. Für die Zeit dazwischen genügt es sicher, wenn Du etwas Milch von Hand ausstreichst, damit eine „Notration“ da ist. Die Gummiballpumpe wirf bitte weg und verwende sie nicht nochmals, denn diese Pumpen sind in vielerlei Hinsicht nicht empfehlenswert! Einerseits klingt es recht praktisch, die Muttermilch in Eiskugelbeuteln in kleinen Portionen einzufrieren, doch es ist nur bedingt empfehlenswert. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass die Beutel vorsterilisiert sind (was bei den speziellen Beuteln zur Muttermilchaufbewahrung der Fall ist), es kommt auch darauf an, aus welchem Material die Beutel bestehen. Beutel aus Polyethylen sind nicht geeignet. Plastikbeutel aus Polyethylen sind nicht steril und werden leicht undicht. Außerdem werden sie beim Einfrieren brüchig. Dazu kommt, dass sIgA (in der Muttermilch enthaltene Antikörper) an dem Plastik haften bleiben und dann dem Baby nicht mehr oder nur in deutlich verringerter Menge zur Verfügung stehen. Wird nur gelegentlich abgepumpte Milch verwendet, so fallen die Nachteile des Polyethylen weniger ins Gewicht, wird das Kind jedoch ausschließlich oder sehr oft mit abgepumpter Milch ernährt, kommt dem Material des Aufbewahrungsbehälters verständlicherweise mehr Bedeutung zu. Das andere Problem bei den Eiskugelbeuteln ist, dass die restliche Milch, nachdem einzelne Kugeln abgeschnitten oder entnommen werden, nicht mehr dicht verschlossen ist. Deshalb sind dicht verschließbare Eiswürfelbehälter in so einem Fall vorzuziehen. Behälter für die Aufbewahrung von Muttermilch können aus Glas oder Plastik sein. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Wird Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen eingefroren, sollte beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz bleiben, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Alles Gute für die OP. LLLiebe Grüße Biggi


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