Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge

Frage: Milchmenge

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Hallo, Vor 4 Wochen hab ich mein 2. Kind bekommen. Vormilch hatte ich so gut wie gar keine und 3 Tage später war der Milcheinschuss so dürftig, dass ich ihn fast gar nicht bemerkt habe. Ich stille voll, habe aber immer das Gefühl zu wenig Milch zu haben. Mein Sohn nimmt zwar schön zu und sonst hat er auch alle „Merkmale“, also 3 mal täglich Stuhlgang und viele nasse Windeln. Ich muss ihn allerdings sehr oft, d.h. meist alle 1-2 Stunden stillen. Letzte Woche hab ich mir eine Waage in der Apotheke geholt und vorgestern hat er da so alle 3 Stunden 100ml getrunken. Seit gestern kommt er wieder min alle 2 Stunden und da bekommt er höchstens 50-60ml raus. Er saugt dann immer noch lange weiter, aber anhand der Waage hab ich festgestellt, dass er da nichts mehr rausbekommt. Ich würde ihn gerne min. 6 Monate voll stillen, aber es erhöht sich die Milchmenge nicht, obwohl ich ihn sehr häufig anlege. Das erste Problem dabei ist, dass ich schon eine Tochter mit 22 Monaten habe und mich daher nicht ausschließlich dem Stillen widmen kann. Das zweite Problem ist, dass ich wieder Gallensteine hab und dringend eine Gallengangspiegelung machen müsste, da sich vor 2 Wochen schon wieder ein Stein quer gestellt hat. Da man aber nach dem Schlafmittel für die Spiegelung die Milch 12 Stunden verwerfen soll, wollte ich eigentlich nebenher jetzt immer etwas abpumpen, damit ich im Fall der Fälle die 12 Stunden überbrücken kann. Aber es kommt nichts mehr raus, wenn er mit trinken fertig ist und ich hinterher abpumpen möchte. Ich habe für meine Tochter damals 6 Monate lang Milch abgepumpt und mit dem Fläschchen gegeben, weil sie ein Frühchen war und es leider nicht mehr konnte effektiv von der Brust zu trinken, nachdem sie zu Hause war. Auch damals musste ich ständig um jeden Tropfen „kämpfen“ und musste min. 8 mal täglich pumpen um die Menge zusammen zu bekommen. Das abstillen damals ging von einem Tag auf den anderen und die Brust wurde dabei nicht hart oder voll. Es scheint, dass mein Körper Milch reduzieren ganz schnell schafft, aber irgendwie nicht mehr produzieren kann. Ich muss dazu sagen, dass ich bei beiden Geburten sehr viel Blut verloren habe. Eine volle Brust, bzw. harte Knoten etc. kenne ich gar nicht, meine Brust fühlt sich immer leer und schlaff an. Gibt es denn nichts was mir helfen könnte? Karamalz, Milchbildungstee, etc. trinke ich schon dauernd. Kann man denn die Prolaktinproduktion durch nichts anderes anregen? Wie viel sollte ein 4 Wochen alter Säugling ca. am Tag trinken?


Biggi Welter

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? Liebe Princess, ich kann Ihre Sorgen verstehen, doch es hilft Ihnen nichts, wenn Sie Ihr Kind nun ständig wiegen oder Stillproben machen. Ihr Kind ist gesund und gedeiht und das sind die Punkte, auf die es ankommt, nicht wie oft es trinkt oder wie viel es pro Mahlzeit trinkt. Dabei ist es vollkommen normal, dass ein Baby in diesem Alter häufig kleine Mengen trinkt, denn genau darauf ist der Organismus eines Babys eingestellt. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Es ist sicher nicht notwendig bei einem gesunden Kind in diesem Alter genaue Grammangaben einzuhalten und zu benennen. Vor allem ist es aber absolut nicht notwendig, dass das Kind vor und nach dem Stillen gewogen wird und dann eine bestimmte Menge zugefüttert wird, es sei denn das Kind wäre besonders krank oder hätte eine spezielle Stoffwechselkrankheit, wovon ich nicht ausgehe. Ein Baby in diesem Alter will im Schnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Wenn Sie noch ein größeres Kind haben, dann lässt sich das Stillen sehr gut mit der Betreuung des „Großen“ vereinbaren. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste“ (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Was nun die Untersuchung der Galle betrifft, so verlangt diese NICHT, dass eine so lange Stillpause mit Verwerfen der Milch eingehalten wird. Dazu zitiere ich Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Dr. Schaefer (Mitautor des o.g. Buches) hat in mehreren Vorträgen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Frau wieder stillen kann, sobald sie das Baby selbst halten kann. Ich denke, es würde Ihnen sehr gut tun, wenn Sie einmal in aller Ruhe persönlich mit einer Kollegin sprechen könnten. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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