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Milchmenge und Unruhe beim Stillen

Frage: Milchmenge und Unruhe beim Stillen

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Hallo LLL-Team, ich habe eine 10 Wochen alte Tochter und stille voll. Anfangs hatte ich viel zu viel Milch,die Milch spritzte regelrecht heraus.Die Kleine hatte oft Probleme beim Trinken, verschluckte sich etc. Alle Versuche die Milchmenge zu reduzieren schlugen fehl und meine Tochter lernte irgendwann scheinbar mit dem starken MSR umzugehen.Nun wird die Milch plötzlich weniger, ich denke es ist zwar noch genug da aber meine Tochter trinkt nur solange ruhig wie die Milch von selbst fließt. Sobald sie sie anstrengen muss wird sie unruhig, zieht wie wild an der Brust, lässt sie immer wieder los und quengelt/schreit. Wechsle ich die Seite ist wieder alles gut, bis auch dort die Milch nicht mehr von alleine fließt. Was mach ich denn nun nur? Ich habe auch das Gefühl dass ich nur noch nachts richtig viel Milch "produziere". Nachts und morgens sind die Brüste gut gefüllt und da gibts auch keine Probleme beim Stillen. Aber tagsüber scheint die Milchproduktion nicht mehr so gut zu sein, die Brust ist schlaff und es gibt beim Stillen die beschriebenen Probleme. Woran kann das liegen? Ich danke Euch für Tips im voraus. LG Jasmin


Biggi Welter

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Liebe Jasmin, eine weiche Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Für das von Ihnen beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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