missyeah
Hallo Biggi, vor etwa zwei Monaten habe ich hier schonmal geschrieben (http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Brust-reaktivieren_154144.htm) Damals war es so, dass ich durch zu viel Zufüttern nicht mehr richtig stillen konnte; bzw. meine Tochter zu sehr die Brust verweigert hat. Im Anschluss darauf habe ich mich aufs Stillen fokussiert und auch in kürzeren Abständen gestillt; meist auch mit C-Griff. Das wurde dann auch besser, so dass sie jetzt aktuell nur noch abends die Flasche bekommt vor dem Schlafen, davon die Hälfte abgepumpt, die Hälfte PRE. (In zwei verschiedenen Flaschen natürlich; aber sie trinkt nach kurzem Stillen abends immerhin 350 ml). Dann schläft sie meistens ca. 10 Stunden durch; (außer Zähne... oder irgendwas anderes). So. Jetzt also zu meiner Frage - ich stille ja nur mit einer Brust; die rechte Brust habe ich per Pumpen nicht so wirklich wieder in Gang bekommen - mit der einen Brust jedenfalls stille ich sie tagsüber ca. alle 90-120 Minuten. Oft trinkt sie dann auch nicht so lange; wobei ich manchmal das Gefühl habe, es hat ihr gereicht, manchmal aber auch nicht. Beikost haben wir angefangen; sie isst mittags etwas Brei, aber noch nicht sehr viel. Ich habe zwei Probleme - erstens - sind die Stillabstände schon sehr kurz; und da das Stillen draußen mit all der Ablenkung nicht gut klappt, stille ich meist daheim. Da ist man mit 90 Minuten Abstand aber schon eher angebunden. Zweitens - habe ich das Gefühl, dass sie tagsüber oft schon sehr angespannt ist und vielleicht auch hungrig/durstig. Was kann ich also tun? Ich freue mich über jeden Tipp. Danke & Liebe Grüße missyeah
Kristina Wrede
Liebe missyeah, ich empfehle dir den Kontakt zu einer Stillberaterin, bzw. dir eine Stillgruppe in deiner Nähe zu suchen. Dort findest du viele hilfreiche Erfahrungen anderer Mütter, und die kompetente Unterstützung einer Frau, die euch beim Stillen beobachten und gezielt beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ansonsten kannst du versuchen, ob die Methode der Brustkompression euch hilft (siehe unten), dass sie mehr Milch in der gleichen Stillzeit bekommt, und somit vielleicht etwas länger durchhält bzw. eure Abstände etwas größer werden. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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