Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge kann nicht gesteigert werden

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchmenge kann nicht gesteigert werden

LisaF-G

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Hallo Biggi, ich habe ein Problem, das mich sehr belastet. Mein Sohn ist jetzt 3,5 Wochen alt und ich möchte ihn gerne stillen, produziere aber zu wenig Milch und habe schon einiges ausprobiert die Milchmenge zu steigern (immer in Rücksprache mit meiner Hebamme), bisher erfolglos. Zu meiner bisherigen Geschichte: Ich habe meinen Sohn per Kaiserschnitt zur Welt gebracht und dabei viel Blut verloren. Der stationäre Aufenthalt war schlecht betreut, jede Hebamme sagte was anderes bezüglich stillen. Dazu kam, dass ich sehr gestresst war, da mein Mann aufgrund von Corona nicht zu Besuch kommen durfte und wir uns große Sorgen um den Gesundheitszustand unseres Kleinen machten (eine Untersuchung, die über eine Kopf-OP entscheiden sollte, wurde 4 Tage aufgeschoben, nach Entlassung mussten wir mehrere stundenlange Aufenthalte in Krankenhäusern ertragen). Schon im Krankenhaus verweigerte mein Sohn die rechte Brust und da ich auch zu wenig Milch produzierte und er 11% seines Gewichtes verlor, musste ich ab Tag 2 Pre-Milch mit der Flasche zufüttern. Rechts fing ich an abzupumpen (links wurde angelegt und mit Pre zugefüttert), nach einer Woche blieb ich nach wie vor bei nur 10 bis 15ml. Ich hörte auf zu pumpen und legte den Kleinen nun auch rechts an, was dann gut klappte und fütterte Pre weiterhin zu, da er nach dem Stillen immer noch schrie. Er nahm sehr gut zu. Wir versuchten sie Menge der Pre-Milch zu reduzieren, was uns nicht sehr gut gelang, da ich immer noch zu wenig Milch zu produzieren schien. Seit über einer Woche muss der Kleine nun eine Tübinger Hüftbeugeschiene tragen, was ihn und uns zusätzlich stresst. Er spuckt nun vermehrt, schreit, wenn wir ihm die Schiene anlegen und Kuscheleinheiten sind nur eingeschränkt möglich, da die Schiene rund um die Uhr getragen werden muss und immer im Weg ist. Außerdem fing er an, immer öfter meine Brust anzuschreien und weniger gut zu saugen, was mich zusätzlich belastet. Nun lege ich ihn seit 2 Tagen nicht mehr an (nur abends, wenn die Schiene für eine Stunde ab kommt und wir zusammen kuscheln, kann er an die Brust) und pumpe alle 3 Stunden beide Brüste ab, in der Hoffnung, dass sich die Milchmenge so steigern lässt. Er bekommt zusätzlich weiterhin Pre-Milch zugefüttert. Bis jetzt bekomme ich rechts 10 bis 15, links 25 bis 35ml ohne große Steigerung. Ich habe Angst, dass es genauso nicht steigerungsfähig ist wie zu der Zeit als ich nur die rechte abgepumpt habe. Ich trinke 3 bis 4 Tassen Stilltee am Tag, Malzbier, ovomaltine, habe piulatte genommen (mit Mariendistel) und Versuche genug und ausgewogen zu essen. Kann ich noch was anders und besser machen? Ich bin verzweifelt und möchte nicht abstillen müssen. Liebe Grüße Lisa


Biggi Welter

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Liebe Lisa, ihr habt einen schweren Start gehabt und das ist sicher alles andere als günstig für einen guten Stillbeginn. Von hier aus kann ich nicht beurteilen, ob die Ursache organisch ist (also deine Brust nicht genügend Brustdrüsengewebe entwickelt hat in der Schwangerschaft) oder ob es der Stress/die Sorge ist, der die Milch am Fließen hindert. Ist sicher, dass keine Plazentareste mehr in dir verblieben sind? Die könnten nämlich ebenfalls eine Ursache für unzureichende Milchbildung sein. Was du trinkst macht keinen so großen Unterschied, darum solltest du dich damit nicht kirre machen. Am besten wendest du dich mal direkt an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dich punktgenau unterstützen kann. Sie kann mit dir herausfinden, was die Ursache ist, und dann erarbeiten, wie du da was ändern könntest - wenn es keine organische Ursache ist. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Biggi


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