Mitglied inaktiv
Unsere Tochter (13 Wo.) wird voll gestillt. Mittlerweile schläft sie nachts 8-10 Std. und hat über den Tag verteilt 5 Mahlzeiten. Soweit ist das auch o.k., nur hab ich das Gefühl, dass die Milchmenge mit dem Tagesverlauf abnimmt. Bei der ersten Mahlzeit am Morgen ist die Brust ja recht voll und sie kann mehr trinken als am Spätnachmittag oder Abend. Ihre letzte Mahlzeit dehnt sie dann auch auf mindestens 2x 20 Min. Trinken aus und ist auch hinterher noch recht unruhig, so dass ich mir nicht sicher bin, ob sie richtig satt ist. Sie ist dann immer mit dem Mund suchend (am Arm, T-Shirt, usw.). Schnuller nimmt sie leider nicht und die Brust möchte ich ihr zum Dauernuckeln nicht geben. Kannst Du mir einen Rat geben? Soll ich ihr zur Beruhigung den Schnuller "antrainieren"? Danke schon mal. Christine P.S. an meiner Trinkmenge sollte es eigentlich nicht liegen. Ich trinke ca. 2,5 - 3 ltr. Mineralwasser pro Tag, plus 2x 1/4 ltr. Tee.
? Liebe Christine, fangen wir mit dem P.S. an: eine stillende Frau sollte keineswegs literweise Flüssigkeit in sich hineinzwingen, sondern entsprechend ihrem Durstgefühl trinken. Viel Trinken mach nicht viel Milch, im Gegenteil. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Richte dich nach deinem Durstgefühl und trinke nicht irgendwelche Mengen, nur weil immer wieder behauptet wird, dass stillende Frauen viel trinken müssen. Es stimmt, dass bei vielen Frauen die Milchmenge im Verlauf des Tages geringer wird, doch das Kind wird trotzdem satt und die abendliche Unruhe, die sehr weit verbreitet ist , lässt sich nicht darauf zurückführen, dass das Kind noch Hunger hätte (von Ausnahmefällen abgesehen, aber dann gedeiht das Kind nicht), sondern hängt von anderen Faktoren ab. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Anschließend, wenn Du etwas „Luft" für dich hattest, kannst Du mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Denke auch daran, dass durch dieses gehäufte Stillen am Abend, die Prolaktinausschüttung angeregt wird und damit deineMilchmenge gut aufrecht erhalten bleibt. Der Schnuller wird von Stillberaterinnen sehr kritisch gesehen und keinesfalls ist er das einzige Mittel ein aufgebrachtes Baby zu beruhigen. Eltern sollten sich auch eingestehen: Es ist nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern. Das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt. Ein Tragetuch ist hier von großem Vorteil. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke, es lohnt sich, andere Alternativen zu versuchen. LLLiebe Grüße Biggi
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