Daeva
Hallo, mein Sohn ist inzwischen 9 Wochen alt und wird voll gestillt, allerdings mit Stillhütchen, da er als Frühgeborener (5 Wochen zu früh) die Brustwarze nicht richtig festhalten konnte. Der Versuch, ihm das Stillhütchen "abzugewöhnen" war bisher leider nicht erfolgreich. Er fing dann zwar immer gut an zu Trinken, aber alle 2-3 Minuten ließ er die Brustwarze los und musste neu suchen und ansaugen. Er wurde dabei dann oft hektisch und schlug wild mit dem Kopf hin und her, weil er meinte die Brustwarze nicht zu finden, obwohl sie in seinem Mund war, was er aber nicht merkte, weil er diesen so weit aufgerissen hielt. Ein weiteres Problem war, dass er sie nicht mehr festhalten konnte, wenn sie nach einiger Zeit "rutschig" wurde. Der Versuch wurde dann abgebrochen, weil er dann auch mit Stillhütchen immer schlechter trank und ebenfalls anfing, ständig loszulassen. Allerdings schließt er scheinbar den Mund nicht richtig dicht ab. Bei jedem Saugen ist ein schlurfendes Geräusch hörbar, als würde er in den Mundwinkeln Luft mitsaugen. Er macht auch jedes Mal nach dem Trinken riesengroße Bäuerchen und hat trotzdem stets sehr viel Luft im Bauch, so dass er sehr viel pupst. Seine Gewichtszunahme ist aber wunderbar, er trinkt also genug. Kann man da irgendwas machen? Wie bringe ich ihn dazu, ein ordentliches Vakuum aufzubauen und nicht so viel Luft mitzusaugen? Würde es helfen, wenn ich doch nochmal versuchen würde, ohne Stillhütchen zu stillen? Über eine Antwort und Tipps würde ich mich wirklich sehr freuen.
Kristina Wrede
Liebe Daeva, ich denke schon, dass man da was machen kann. Es könnte sinnvoll sein, ihn von einem Osteopathen anschauen zu lassen, der sehr viel Erfahrung mit Säuglingen hat (und mit Saugproblemen). Auch eine IBCLC kann helfen, in dem sie dir spezielle "Übungen" mit dem Baby zeigt die dazu beitragen können, dass es besser saugt. Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC findest du im Netz unter http://www.bdl-stillen.de. Zuweilen machen den Kleinen von Verspannungen im Kieferbereich so zu schaffen, dass sie nicht ordentlich andocken können. In diesen Fällen helfen neben Therapeuten (z.B. solche, die "orofasziale Stimulation nach Castillo Morales" beherrschen) auch Gesichtsmassagen (z.B. ganz sanft aber klar mit einem weichen Puderpinsel, oder mit "schmetterlingsweichen" leicht kraulenden Fingerspitzen, immer von den Schläfenknochen in Richtung Kinn streichen, auf beiden Seiten des Gesichtes, und um die Lippen herum, ca. 20 Mal pro Seite und mehrmals am Tag). Das entspannt und hilft oft schon enorm! Lieben Gruß, Kristina
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