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Mein Kind verweigert die Brust - was tun?

Biggi Welter

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Frage: Mein Kind verweigert die Brust - was tun?

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Hallo Frau Welter, Meine Tochter, 6 Monate, will seit 2 Tagen nicht mehr an die Brust. Ich stille sie abend & wenn nötig nachts, sowie am Morgen beim 1. Aufwachen. Sie hat in den letzten 2 Wochen nach und nach die oberen 4 Schneidezähne bekommen, die beiden ersten unten hat sie schon eine ganze Weile. Vor 3 Tagen hat sie mir abend vorm Einschlafen in die Brustwarze gebissen. Es tat ziemlich weh und ich hab ihr die Brustwarze entzogen und "Au, Au, Au" gesagt. Hab danach nochmal versucht, aber sie wollte nicht. Hab gedacht, sie ist satt und sie wie immer ins Bett gebracht. Sie schlief sofort ein, alles wie immer. Aber seitdem will sie nicht nehr an die Brust. Gestern abend hat sie mal kurz gesaugt, dann die Brustwarze aber sofort wieder ausgespuckt. Seitdem beißt sie immer sofort, wenn sie sie mal in den Mund nimmt. Was kann ich also tun? Ich will eigentlich noch nicht abstillen, weil sie außer Wasser und abgepumpter Milch nicht aus der Flasche trinkt. Vielen Dank schonmal im Voraus. Viele Grüße nattis-mama


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? Liebe Nattis-Mama, das klingt nach einen Stillstreik, hervorgerufen durch die absolut verständliche Reaktion auf das Beißen, die in dieser Form üblicherweise sogar empfohlen wird, aber bei sehr sensiblen Kindern leider manchmal solche Folgen haben kann. Am besten wenden Sie sich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Kollegin erreichen können, hier einige allgemeine Tipps: Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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